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Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Titel: Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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Sänfte ein wenig näher an das Rednerpodest. Er wedelte mit den dünnen Armchen vor seinen Artgenossen herum, um seine Wichtigkeit zu unterstreichen, und begann: »Hutt-Brüder, vor zwei Tagen wurde Kolonie Drei auf Ylesia von bewaffneten Terroristen angegriffen. Kibbick und unser Verwalter Teroenza kamen nur knapp mit dem Leben davon. Es kam zu erheblichen Zerstörungen, und die Angreifer entkamen mit ungefähr hundert wertvollen Sklaven.«
    Ein Raunen der Bestürzung lief durch den Konferenzsaal, als die versammelten Hutts auf Aruks Eröffnung reagierten.
    Jabba bemerkte, daß Aruk ihn selbst und Jiliac unverwandt anstarrte. Er prüft unsere Reaktion, stellte er fest. Einen Moment lang fragte sich Jabba, ob Jiliac sich entschieden haben mochte, besonders raffiniert vorzugehen, und den Überfall womöglich arrangiert hatte, ohne ihm etwas davon zu sagen. Doch nach kurzem Nachdenken verwarf er die Vorstellung wieder. Seine Tante war so sehr mit ihrer Schwangerschaft beschäftigt, daß es ihr an der Kraft mangelte, raffinierte Pläne auszuspinnen – das galt besonders für Überfallkommandos. Außerdem scheute Jiliac direkte Anschläge und zog es vor, auf subtilere Weise gegen seine Feinde vorzugehen.
    »Mitbrüder, wir von den Besadii fordern, daß Jiliac uns in seiner Eigenschaft als Führer des Desilijic-Clans persönlich versichert, daß dieser schändliche Überfall, dieser Diebstahl wertvollen Besadii-Besitzes, nicht von den Desilijic angezettelt wurde. Andererseits kommt es zwischen unseren Kajidics zum offenen Krieg.«
    Ein kollektives Ächzen hallte durch die Große Halle. Aruks Herausforderung schwebte im Raum wie der Rauch aus den Wasserpfeifen, die einige der Hutt-Lords schmauchten.
    Jiliac richtete sich langsam auf und wirkte dabei in ihrer neuen mütterlichen Würde beinahe hoheitsvoll. »Hutt-Brüder«, sprach sie, »die Desilijic haben sich keinerlei Ausübung von Gewalt in dieser Angelegenheit schuldig gemacht. Als Garantie für diese Feststellung verspricht der Desilijic-Clan hiermit, den Besadii die Summe von einer Million Credits zukommen zu lassen, falls die geringste Verbindung zwischen den Desilijic und dem Überfall nachgewiesen werden sollte.«
    Einen Herzschlag lang herrschte Schweigen, dann neigte Aruk mit einer Bewegung, die einer menschlichen Verbeugung entsprach, den Kopf. »Nun gut. Niemand wird sagen können, daß die Desilijic ihre Integrität nicht mit Geld untermauert hätten. Wir bitten darum, daß der Große Rat entsprechende Nachforschungen anstellt und uns das Ergebnis binnen eines Monats mitteilt.«
    Mardoc willigte ein, überließ dann jedoch Jiliac das Feld, als diese ihm bedeutete, daß sie noch etwas zu sagen hatte.
    »Wie dem auch sei, ich wünschte jedenfalls, daß ich das gleiche über die Besadii sagen könnte. Erst vor wenigen Monaten wurde mein Neffe hier…« Sie deutete auf Jabba. »…brutal von gedungenen Söldnern angegriffen. Allein die Tatsache, daß wir nicht genau sagen können, wer ihre Auftraggeber waren, hält uns davon ab, Anschuldigungen gegen unsere Rivalen zu erheben! Anders als die Besadii erheben wir keine Anklage, wenn wir keine Beweise beibringen können.«
    Wieder erhob sich ein Tumult aus lauten Stimmen und Raunen im Saal.
    Aruk rappelte sich zu seiner vollen beeindruckenden Größe auf. Seine wäßrigen alten Augen waren blutunterlaufen. »Die Besadii haben nichts Verwerfliches getan!«
    »Willst du etwa leugnen, daß ihr Drell-Piraten ausgesandt habt, um meinen Neffen zu überfallen?«
    »Ja!« donnerte Aruk.
    Das anschließende Sperrfeuer aus Drohungen, Beleidigungen und Wortklaubereien von beiden Seiten machte es notwendig, daß Mardoc eine Unterbrechung der Konferenz ausrief. Jabba beobachtete die Hutts, die ihn umgaben, wie sie sich in kleinen Gruppen berieten, und fragte sich allmählich, wer Ylesia wirklich angegriffen haben mochte. Wenn nicht die Desilijic, wer dann? War Ylesia ein neuer Konkurrent im Sklavenhandel erwachsen?
    Durga der Hutt streckte sich während der Nachmittagssitzung neben seinem Vater auf der Antigravplattform aus. Er machte sich Sorgen um Aruk. Die Konferenz währte jetzt bereits Stunden, und Aruk hatte die ganze Zeit über im Mittelpunkt gestanden. Durga wußte, daß sein Vater dieses Maß an Aufregung nicht gewöhnt war. Aruk war ein sehr alter Hutt, der beinahe sein tausendstes Lebensjahr erreicht hatte.
    Der junge Hutt hörte in dem Bewußtsein, daß sein Vater ihn Punkt für Punkt über die Konferenz ausfragen

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