Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte
begann Han, doch Jabba fiel ihm mit vernichtendem Spott ins Wort.
»Menschlicher Schwachkopf! Sehen Sie denn nicht, daß Lord Jiliac jetzt Lady Jiliac ist? Sie ist in froher Erwartung! In ihrer zarten Verfassung sollte sie diese Anstrengung eigentlich nicht auf sich nehmen, aber wir Desilijic nehmen unsere Verpflichtungen sehr ernst.«
Sie? Schwanger? Hans Kinnlade klappte herunter, und Chewie ließ ein leises überraschtes Knurren hören. Doch Han erholte sich schnell wieder und verbeugte sich vor Jiliac. »Ich bitte um Verzeihung, Lady Jiliac, aber ich bin nicht vertraut mit den… äh, Fortpflanzungsgewohnheiten Eurer Spezies. Ich wollte Euch nicht zu nahe treten.«
Jiliac blinzelte schläfrig. »Sie sind mir keineswegs zu nahe getreten. Mein Volk pflanzt sich nach freiem Willen fort, und ich fand, daß es an der Zeit für mich wäre. Mein Kind kommt erst in ein paar Monaten zur Welt, ich werde diese Reise also zuversichtlich antreten können. Mein Neffe Jabba ist lediglich übertrieben vorsichtig. Ein glatter Flug wäre aber trotzdem ratsam.«
»Ja, Lady«, entgegnete Han mit einer weiteren Verbeugung. »Ein glatter Flug nach Nal Hutta. Abflug heute nachmittag. Wird gemacht.«
»Sehr schön, Captain Solo. Sie können gehen. Wir wünschen so bald wie möglich zu starten.«
Han verneigte sich abermals und ging. Chewie folgte ihm auf dem Fuße. Als er außer Sicht war, schüttelte er verwundert den Kopf. Hutts! Je mehr ich über sie erfahre, desto verrückter kommen sie mir vor…
Eine ansehnliche Versammlung von Hutts krümmte und schlängelte sich auf die Große Ratshalle der Hutts auf Nal Hutta zu. Jabba und Jiliac glitten in Begleitung ihrer Desilijic-Sicherheitswachen nebeneinander her. Die meisten Hutts zogen es vor, sich aus eigener Kraft zu bewegen, sofern sie noch dazu in der Lage waren. Zwar war es durchaus erlaubt, vor Humanoiden und anderen untergeordneten Rassen körperliche Schwäche zu zeigen, aber in der Gesellschaft ihrer eigenen Art gaben sich die Hutts lieber stark und fit. Daher bewegten sich alle Desilijic aus eigener Kraft, und unter den Angehörigen des Besadii-Clans war nur Aruk zu alt und zu korpulent, um ohne seine Schwebesänfte auszukommen.
Während die Hutts und ihre Wachen auf die Ratskammer zuhielten, passierten sie zahlreiche unterschiedliche Sicherheits- und Scanvorrichtungen. Keinem der Wächter war es gestattet, eine Waffe zu tragen, und jeder Besucher wurde sowohl innerlich als auch äußerlich überprüft, um sicherzugehen, daß keinerlei gefährliche Substanzen in den Saal geschmuggelt wurden. Hutts waren keine sonderlich vertrauensvollen Wesen, vor allem nicht in der Gesellschaft anderer Hutts – und das mit gutem Grund. Vor langer Zeit waren alle prominenten Hutts auf Nal Hutta von einem einzigen geschickten Attentäter eliminiert worden. Die Hutts waren fest entschlossen, solche Anschläge in Zukunft zu unterbinden.
Die Große Ratshalle war ein riesiger Saal, der groß genug war, um etwa fünfzig Hutts bequem Platz zu bieten. Im Augenblick waren dort siebenundzwanzig Hutts zusammengekommen, Repräsentanten aller großen Clans und Kajidics ebenso wie ›neutrale‹ Teilnehmer aus den Reihen der Hutt-Regierung, die die Konferenz beobachten und moderieren würden.
Die Hutt-Heimatwelt wurde vom Großen Rat regiert, einer Oligarchie, in die jeder bedeutende Clan der Hutts je einen Vertreter entsandte. In Wirklichkeit jedoch besaßen die Verbrechersyndikate – die Kajidics – weit mehr Macht als der Große Rat.
Jabba und Jiliac hatten zwei weitere Mitglieder der Desilijic gebeten, sie zu begleiten. Aruk hatte seine Besadii-Delegation mitgebracht, die aus ihm selbst, seinem Abkömmling Durga sowie seinem Neffen Kibbick bestand. Jabba sah mit Wohlgefallen, daß Kibbick einen t’landa Til im Schlepptau hatte. Jiliac hatte recht behalten: Die Besadii hatten tatsächlich auch Teroenza zu der Versammlung berufen.
Nachdem die Hutts sich im Kreis um das Rednerpodest verteilt hatten, wurde die Tagesordnung der Konferenz durch den Exekutivsekretär des Großen Rates eröffnet, der auf den Namen Mardoc hörte. Und sobald jeder der vertretenen Clans sich und seine Delegation vorgestellt hatte, ergriff Mardoc erneut das Wort.
»Verbündete in der Macht, Brüder im Profit, ich habe euch heute zusammengerufen, um eine Reihe äußerst ernster Entwicklungen in der Besadii-Kolonie auf Ylesia mit euch zu diskutieren. Ich erteile Lord Aruk das Wort.«
Aruk dirigierte seine
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