Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Titel: Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
Vom Netzwerk:
schroff.
    Oh nein, das ist ja noch schlimmer, als ich befürchtet habe, dachte Teroenza. »Jawohl, Euer Exzellenz.«
    »Ich streiche Ihren Urlaub, Hohepriester«, sagte Aruk. »Ich will, daß Sie hierbleiben und Kibbick schnellstens mit sämtlichen ylesianischen Operationen vertraut machen. Das Ausmaß seiner Unwissenheit ist beschämend, und das ist Ihr Fehler, Teroenza! Sie haben vergessen, wer die wahren Herren auf Ylesia sind. Sie sind überheblich geworden und glauben, selbst das Kommando zu haben. Das ist nicht länger akzeptabel. Sie müssen lernen, wo Ihr Platz ist, Hohenpriester. Erst wenn Sie zu dienen gelernt haben und sich der wahren Führung dieser Welt unterworfen haben, werden Sie belohnt werden. Erst dann können Sie nach Nal Hutta zurückkehren.«
    Teroenza schwieg während Aruks Schimpfkanonade. Als der Hutt-Lord endlich fertig war, ertappte er sich dabei, daß er alles hinschmeißen wollte, um dem ganzen lächerlichen Unternehmen einfach den Rücken zu kehren.
    Kibbick war ein Schwachkopf, und keine noch so umfassende Unterweisung durch seinen Aufseher würde aus dem jungen Hutt irgend etwas anderes als einen Schwachkopf machen. Außerdem hatte er seine Gefährtin Tilenna jetzt seit einem vollen Jahr nicht mehr gesehen. Was, wenn sie sich zu einer Beziehung mit einem anderen entschloß, weil er so lange abwesend war? Wie konnte er unter diesen Umständen auch erwarten, daß sie ihm treu blieb? Groll wallte in dem t’landa Til auf und drängte an die Oberfläche, aber es gelang ihm mit einer beträchtlichen Willensanstrengung, seine Reaktion zu verheimlichen.
    »Es soll sein, wie Ihr sagt, Euer Exzellenz«, brummte er. »Ich will mein Bestes tun.«
    »Sehen Sie zu, daß Ihnen das auch gelingt«, polterte Aruk mit seiner tiefsten und bedrohlichsten Stimme. »Sie können gehen, Hohepriester.«
    Teroenzas brennender Zorn kochte und brodelte, während er in sein Quartier zurückkehrte, doch als er dort ankam, war er wieder vollkommen ruhig. Auf eine merkwürdige, kaltblütige Weise ruhig. Er ließ sich in seiner Hängematte nieder und entließ seinen Majordomus. Wenn man seine Gedanken in einem einzigen Wort hätte ausdrücken wollen, so hätte dieses Wort wahrscheinlich gelautet: Genug!
    Nachdem er noch ein paar Minuten nachgedacht hatte, streckte der Hohepriester eine Hand nach dem Komlink aus und wählte den Code, den er vor so vielen Monaten auswendig gelernt hatte. Dann gab er die folgende Nachricht ein: »Ich will reden. Wie lautet Ihr Angebot?«
    Mit einer triumphierenden, stürmischen Gebärde eines zierlichen Fingers drückte er die ›Senden‹-Taste.
    Teroenza lehnte sich in seiner Hängematte zurück und fühlte sich zum ersten Mal seit sechs Monaten im Einklang mit dem Universum.

8
DER SCHATTEN DES IMPERIUMS
     
     
    Der Mann in der mandalorianischen Rüstung marschierte festen Schrittes durch die dunkle, höhlenartige Eingangshalle von Jabbas Palast auf Tatooine. Einst, vor vielen Jahren, war dieser Mann ein Protektorgeselle namens Jaster Mereel gewesen. Das war, bevor er getötet und den Preis für sein Verbrechen bezahlt hatte.
    Nun besaß er keinen Namen mehr außer jenem, den er sich selbst gegeben hatte: Boba Fett. Im Lauf der vergangenen zehn Jahre war er zu dem bekanntesten und am meisten gefürchteten Kopfgeldjäger des gesamten imperialen Territoriums geworden. Er war indes kein Häscher des Imperiums, auch wenn er bisweilen für das Imperium arbeitete. Er war auch kein Mitglied der Kopfgeldjäger-Gilde, wenngleich er regelmäßig Aufträge von der Gilde annahm und Beiträge entrichtete. Nein, Boba Fett war ein unabhängiger Kopfgeldjäger. Er bestimmte seine Arbeitsstunden selbst, wählte seine Aufträge selbst aus und lebte nach seinen eigenen Regeln.
    Er verharrte mitten auf der Treppe, die hinab zu Jabbas Thronsaal führte, um das, was vor ihm lag, einer genauen Prüfung zu unterziehen. Die große Kammer war dunkel, tief verwinkelt und von dröhnender Musik erfüllt; überall ein Schieben und Drängen von Körpern. Fetts Blick folgte den Bewegungen einiger der humanoiden Tänzerinnen Jabbas, und er bewunderte ihre geschmeidige Biegsamkeit. Der Kopfgeldjäger war jedoch niemand, der sich den genußsüchtigen Freuden des Fleisches hingab. Boba Fett war viel zu diszipliniert, um körperliche Befriedigung zu suchen.
    Die Lust der Jagd war seine einzige Freude, der Sinn seines Lebens. Die Credits waren nur eine Draufgabe, ein notwendiger Bonus, ein Mittel, das seinen Zwecken

Weitere Kostenlose Bücher