Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte
Droide. »Kann ich Ihnen dienlich sein? Ich bin Vuffi Raa, sein Assistent.«
Han sah Chewbacca an, der mit den blauen Augen rollte. »Ich will mit Lando sprechen«, erklärte Han. »Wo ist er?«
»Er ist bei den Schiffen«, gab Vuffi Raa zurück. »Aber… Sir! Warten Sie! Der Zutritt zu den Schiffen ist nicht gestattet, es sei denn, Master Calrissian hat die Erlaubnis erteilt. Kommen Sie zurück! Sir!«
Han ging einfach weiter. Chewbacca indes blieb stehen. Als der kleine Droide sich ihm mit wedelnden Gliedmaßen näherte, gab er ein Knurren von sich, daß sich rasch zu einem Brüllen aus vollem Halse steigerte.
Vuffi Raa blieb so abrupt stehen, daß er um ein Haar auf den Rücken gefallen wäre. Dann trippelte er davon und rief mit wehleidiger Stimme immer wieder. »Master! Master!«
Han fand Lando weit draußen bei der ›Falcon‹. Er wußte nicht, wessen Anblick ihn froher stimmte. Die ›Falcon‹ war, wie er befriedigt feststellte, gänzlich unversehrt. Diesmal hatte der Spieler nicht seine übliche gepflegte Kleidung an. Han sah verblüfft, daß er einen fleckigen Mechanikeroverall trug, und seine schmutzigen Hände umfaßten einen Hydroschraubenschlüssel.
»Lando!« rief Han.
Sein Freund drehte sich um, und seine ansprechenden Züge hellten sich auf. »Han, du alter Pirat! Seit wann bist du zurück?«
»Gerade nach Hause gekommen«, sagte Han und schüttelte Landos Hand. Sie umarmten sich und klopften einander auf den Rücken, dann traten sie beide grinsend einen Schritt zurück.
»He, Han, schön dich zu sehen, Mann!«
»Und dich erst!«
Ehe der Tag zu Ende war, hatten Han und Chewie ihr neues Schiff von Lando gemietet. Es war ein kleiner, umfassend modifizierter Soro-Suub-Frachter der ›Starmite‹-Klasse. Das Schiff maß etwa zwei Drittel der Größe der ›Millennium Falcon‹ und hatte einen abgerundeten stumpfen Bug, starke Stummelflügel und einen voluminösen rundlichen Rumpf, der sich nach hinten zu einem abgeflachten Heck verjüngte. Das Schiff erinnerte an eine unförmige, kaum stromlinienförmig zu nennende Träne und sah wie etwas aus, das »wir als kleine Zwischenmahlzeit heranzüchten«, wie einer von Hans Quarren-Bekannten später meinte. Jeder Flügel lief in einem Geschützturm aus, der mit zwei fest installierten Laserkanonen ausgerüstet war. Außerdem konnte der Pilot einen Satz am Bug angebrachter Laser bedienen.
Han taufte das Schiff auf den Namen ›Bria‹.
»Lord Aruk verlangt Euch zu sehen, Euer Exzellenz«, sagte Ganar Tos, Teroenzas Majordomus. »Er wartet in Eurem Büro.«
Der Hohenpriester straffte sich. Ich glaube nicht, daß ich noch mehr Kritik von ihm einstecken kann, dachte er und wuchtete sich verärgert aus seiner Hängematte.
Lord Aruk und sein Sprößling Durga waren vor zwei Tagen zu einer außerplanmäßigen Inspektionsreise durch die ylesianischen Unternehmen auf der Bildfläche erschienen. Teroenza hatte ihnen voller Stolz die Fortschritte präsentiert, die sie gemacht hatten, die neuen Fabriken, die fleißigen Pilger, die ständig wachsenden Liefermengen wertvoller Gewürze, die sie auf anderen Welten verkauften. Er hatte ihnen sogar das neue, frisch planierte Grundstück zeigen können, auf dem die neue Kolonie, Kolonie Acht, entstehen sollte. Doch je mehr Teroenza dem Hutt-Lord gezeigt hatte, desto mäkliger gab sich Aruk, so daß der Hohepriester allmählich immer verzweifelter wurde.
Als er jetzt durch die Gänge des Verwaltungsgebäudes von Kolonie Eins stapfte, war Teroenza in Gedanken damit beschäftigt, sich Erwiderungen auf alle Vorwürfe zurechtzulegen, die Aruk gegen ihn erheben konnte. Die Produktionsrate war hoch, die Arbeiter waren emsig, und sie testeten neue Exportgüter… zum Beispiel diese Nalabaum-Frösche.
Aruk fand während seiner Visite Geschmack an ihnen, nachdem Kibbick sie seinem Onkel angeboten und darauf bestanden hatte, daß Aruk sie probierte. Durga nahm ebenfalls eine Kostprobe und erklärte sich unbeeindruckt. Aruk indes liebte die häßlichen Amphibien und hatte Teroenza angewiesen, dafür Sorge zu tragen, daß er mit jedem Schiff, das zwischen Ylesia und Nal Hutta verkehrte, eine Lieferung lebender Exemplare erhalten würde.
Teroenza betrat sein Büro und versuchte, seine Nervosität zu verbergen. »Hier bin ich, Euer Exzellenz«, wandte er sich an Aruk.
Der Hutt-Lord befand sich nur in Begleitung von Durga. Er blickte Teroenza von unten an. »Wir müssen uns unterhalten, Hohepriester«, begann er
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