Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte
Also wahrscheinlich nicht. Wie geht es dir, Junge? Du warst lange weg. Wir dachten schon, Boba Fett hätte dich erwischt.«
Han erwiderte sein Grinsen. »Noch nicht«, sagte er. »War er häufig hier?«
Mako blickte sich unwillkürlich um. »Na ja, es hieß, er wäre vor ein paar Monaten hier auf Nar Shaddaa gewesen, um nach dir zu suchen. Aber in letzter Zeit hat ihn keiner mehr gesehen.«
»Gut. Haltet mich auf dem laufenden«, sagte Han. »Und… hat irgend jemand Lando gesehen?« Er gab sich alle Mühe, gleichgültig zu erscheinen. »Hat er immer noch diese alte Mühle, die ›Millennium Falcon‹?«
»Und ob, die hat er immer noch«, entgegnete Roa. »Und, Han, du wirst es nicht glauben. Calrissian hat draußen im Oseon-System einen Riesengewinn gemacht. Hatte ‘ne Ladung Lebenskristalle an Bord genommen, die er dann im Paket verkauft hat. Rate mal, was er jetzt treibt?«
Hans Vermutung war nicht ganz jugendfrei. Und Roa und Mako brachen vor Lachen fast zusammen.
Chewie brüllte eine Frage.
»Er hat sich eine Firma mit gebrauchten Raumschiffen zugelegt, den er mit allem drum und dran einem Duros abgekauft hat, der sich entschlossen hatte, nach Duro zurückzugehen, um die Farm der Familie zu bestellen.«
»Also, ich habe die Absicht, ein Schiff zu mieten«, sagte Han. »Da werde ich Lando wohl mal einen Besuch abstatten und sehen, was er so anbietet.«
»Du gehst besser erst mal zu Jabba«, riet ihm Mako. »Er hat verbreiten lassen, daß du ihm die Aufwartung machen sollst, sobald du wieder im Lande bist.«
Han nickte. »In Ordnung, das werde ich machen. Wo finde ich Landos Firma?«
Sie gaben ihm die Koordinaten.
Han verließ freudig erregt die Schenke. Er stellte fest, daß er froh war, zurückgekommen zu sein. Das Intermezzo mit Xaverri war angenehm gewesen, und profitabel, doch seine eigentliche Berufung war das Schmuggeln, und er konnte es kaum abwarten, wieder damit anzufangen.
Jabba war so erfreut, Han wiederzusehen, daß er sogar sein Podest verließ und auf den Corellianer zugekrochen kam. »Han, mein Junge! Sie sind zurückgekehrt!«
Han nickte und beschloß, sich nicht zu verneigen. Jabba hatte ihn offensichtlich vermißt. »Hallo, Jabba… Euer Exzellenz. Wie stehen die Aktien?«
Jabba ließ ein theatralisches Seufzen hören. »Die stünden weitaus besser, wenn die Besadii endlich begreifen würden, daß sie nicht das einzige rechtmäßige Ziel für die in der Galaxis kursierenden Credits sind. Han… ich muß zugeben, ich habe Sie vermißt. Wir haben im Schlund ein Schiff verloren, was die Desilijic teuer zu stehen kommt. Wir brauchen Sie, Han.«
»Ja, aber dieses Mal werdet Ihr mir mehr bezahlen müssen, Jabba«, sagte Han entschlossen. »Chewie und ich werden uns ein eigenes Schiff mieten. Das wird für beide Seiten von Vorteil sein. Ihr werdet nicht länger Eure Schiffe aufs Spiel setzen, und ich muß mich nicht mit weniger zufriedengeben, weil ich Euer Schiff fliege.«
»Schön, schön«, kommentierte Jabba. »Das ist alles sehr schön, Han.«
»Aber, Jabba, eines muß ich Euch sagen«, fuhr Han fort. »Auf meinen Kopf ist immer noch eine Belohnung ausgesetzt. Teroenza muß die Besadii zu einem ziemlich hohen Kopfgeld überredet haben. Mit den meisten Kopfgeldjägern werde ich schon fertig. Kein Problem. Aber sobald ich irgendwelche Hinweise darauf bekomme, daß Boba Fett mir wieder auf den Fersen ist, bleibe ich keine Minute länger hier. Dann bin ich weg, und arbeite vom Smuggler’s Run aus. Nicht mal Boba Fett ist geschickt genug, in den Run zu fliegen.«
»Han, Junge!« Jabba setzte eine gequälte Miene auf. »Wir brauchen Sie! Die Desilijic brauchen Sie! Sie sind einer der Besten!«
Han grinste. Das Gefühl, sich fast auf gleicher Ebene mit dem Hutt-Lord zu befinden, gefiel ihm. »He, Jabba, ich bin der Beste!« rief er aus. »Und ich werde es beweisen.«
Chewie knurrte, und Jabba deutete auf den Wookiee. »Was hat er gesagt?«
»Er hat gesagt, daß wir die Besten sind«, gab Han zurück. »Und er hat recht. Das wird schon bald jeder wissen.«
Hans nächster Halt war, wie versprochen, der Platz, auf dem Lando mit gebrauchten Raumschiffen handelte. Er marschierte gemeinsam mit Chewie geradewegs auf das Verkaufsbüro zu, wo sie auf einen kleinen, vielgliedrigen Droiden mit einem einsamen rubinroten Auge stießen, der gegenwärtig das Sagen hatte. »Wo steckt Lando?« verlangte Han zu wissen.
»Mein Master ist im Moment nicht hier, Sir«, entgegnete der kleine
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