Han Solos Abenteuer 01 - Han Solo auf Stars' End
hier einer eine Akademie besucht hat?«
So war es. Han fuhr fort und hob seine Stimme, um den lauter werdenden Motorenlärm zu übertönen: »Hornissen sind in Geschwindigkeit überlegen, aber dafür können diese alten Kopfjäger auf engerem Raum wenden, und sie ertragen auch ziemlich viel, deshalb sind sie immer noch da. Hornissen sind aerodynamisch nicht besonders gut, das liegt an ihrer Konstruktion. Ihre Piloten tauchen nur höchst ungern in planetarische Atmosphäre ein; diese bezeichnen sie als Kleister. Nur müssen diese Knaben herunter, wenn sie den Stützpunkt unter Beschuß nehmen wollen. Aber wir können nicht warten, bis sie hier herunterkommen, um sie zu treffen, sonst könnte es sein, daß welche durchkommen. Wir haben sechs Schiffe. Das sind drei Zweierteams. Wenn ihr etwas habt, das ihr mit diesen Fliegerhelmen beschützen wollt, dann merkt euch eines gut: Bleibt mit eurem Partner zusammen. Ohne ihn seid ihr tot. Zwei Schiffe zusammen richten fünfmal soviel aus als jedes für sich allein, und die Sicherheit ist zehnmal so groß.«
Die Z-95 waren startbereit, und das Eintreffen der Hornissen würde auch nicht mehr lange auf sich warten lassen. Es gab tausend Dinge, die Han diesen grünen Fliegern hätte beibringen wollen, aber wie sollte er ihnen im Laufe weniger Minuten ein ganzes Flugtraining verpassen? Er wußte, daß das nicht mehr ging.
»Ich will es ganz einfach machen: Haltet die Augen offen und achtet immer darauf, daß ihr mit den Kanonen und nicht mit dem Heck auf den Feind zielt. Da wir hier eine Bodenanlage schützen wollen, müssen wir unsere Opfer reiten. Das bedeutet, daß ihr, wenn ihr nicht sicher seid, ob der Gegner getroffen ist oder nur so tut, euch auf seinen Schwanz setzen und sicherstellen müßt, daß er unten bleibt. Glaubt bloß nicht, daß er, wenn er in den Sturzflug übergeht und einen Kondensstreifen hinterläßt, erledigt ist. Das ist ein alter Trick. Nur wenn ihr eine Explosion hört, ist alles in Ordnung. Wenn ihr Flammen seht, laßt ihn fliegen, dann ist er erledigt. Aber sonst reitet ihr euren Gegner bis in den Keller. Wir haben hier zuviel zu verlieren.«
Bei dieser letzten Bemerkung dachte er vor allem an die Falcon. Alle menschlichen Motive wies er weit von sich und redete sich ein, daß sein Schiff der Grund war, der ihn dazu veranlaßte, seine wertvolle Haut zu Markte zu tragen. Eine rein geschäftliche Angelegenheit also.
Jessa hatte ihm den Helm hingeschoben. Er probierte ihn erneut an; jetzt saß er perfekt. Er drehte sich herum, um sich zu bedanken, und bemerkte zum erstenmal, daß auch sie einen Flughelm in der Hand hielt.
»Jess, nein, kommt überhaupt nicht in Frage!«
Sie verzog das Gesicht. »Zuerst einmal sind das meine Schiffe. Doc hat mir alles beigebracht; ich fliege schon seit meinem fünften Lebensjahr. Und wer, glaubst du wohl, hat diesen anderen hier die Grundbegriffe vermittelt? Außerdem gibt es hier niemanden, der so qualifiziert ist wie ich.«
»Übungen bei Trainingsflügen sind etwas ganz anderes.« Aber zuallererst wollte er sich dort oben nicht auch noch ihretwegen Sorgen machen müssen. »Ich nehme Chewie, der hat…«
»Oh, brillant, Solo! Wir setzen einfach eine Zusatzkuppel auf die Kanzel, und dann kann dein Staubbesen mit der Schilddrüsenüberfunktion das Schiff mit der Kniescheibe fliegen.«
Han fand sich mit der Tatsache ab, daß ihr Einwand logisch war. Sie wandte sich an die anderen Piloten. »Solo hat recht, das wird unangenehm werden. Wir wollen sie nicht draußen im Weltraum in den Kampf verwickeln, weil dort alle Vorteile auf ihrer Seite sind. Aber wir wollen sie auch nicht zu nahe an die Planetenoberfläche heranlassen. Unsere Abwehranlagen werden mit einem Jagdgeschwader nicht fertig. Also müssen wir die Grenze irgendwo in der Mitte ziehen, je nachdem, wie die es anpacken, wenn sie uns angreifen. Wenn wir Zeit gewinnen, haben die Leute vom Bodenpersonal eine Chance, die Evakuierung abzuschließen.«
Jessa sagte zu Han: »Die Falcon eingeschlossen. Ich habe Anweisung gegeben, die Arbeit fertigzustellen und die Falcon dann so schnell wie möglich dichtzumachen. Ich mußte dafür ein paar Männer von anderen Aufgaben abziehen, aber versprochen ist versprochen. Und Chewie habe ich informiert, was geschehen ist.«
Sie stülpte sich den Helm über den Kopf. »Han leitet den Einsatz. Ich teile die Teams ein. Los jetzt!«
Mit schrillem Kreischen schossen die sechs Z-95-Kopfjäger wie gesprenkelte Pfeilspitzen in
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