Han Solos Abenteuer 01 - Han Solo auf Stars' End
Hirkens Räume hier in diesem Turm.«
»Gut«, sagte Han, »dann will ich jetzt auf dem Bildschirm den Grundriß von diesem Bau sehen, eine Etage nach der anderen, angefangen bei Hirkens Vergnügungspark.«
Der Grundriß der Kuppel mit Garten und Amphitheater erschien auf dem Schirm. Die beiden Etagen darunter bildeten das luxuriöse Quartier des Direktors.
Die folgende Etage verwirrte Han. »Max, was sind das für Unterteilungen? Büros?«
»Hier steht nichts«, antwortete der Computer. »In den Katalogen sind medizinische Geräte, Hologramm-Kameras, chirurgische Servo-Einrichtungen, Operationstische und derlei Dinge registriert.«
Plötzlich kam Han eine Idee. »Max, welchen Titel hat Hirken? Sein offizieller Firmentitel, meine ich.«
»Direktor für Sicherheitsfragen, heißt das hier.«
Han nickte grimmig. »Such nur weiter, wir sind schon am richtigen Ort. Das dort oben ist keine Klinik, das ist ein Verhörzentrum. Wahrscheinlich betrachtet Hirken es nach hiesiger Definition als Raum zur Erholung. Was ist im Stockwerk darunter?«
»Nichts für Menschen. Die nächste Etage ist drei Stockwerke hoch, Captain. Nur schwere Maschinen. Die Energieversorgung dort ist auf industrielle Bedürfnisse angelegt, außerdem gibt es noch eine Schleuse. Hier ist der Stockwerksplan, da die Stromversorgung.«
Max zeigte den Plan. Han beugte sich über den Schirm und studierte die Linien. Eine, die strahlend blau war und sich damit von den anderen abhob, ging von den Lichtschächten aus. Ihr galt Hans Aufmerksamkeit. Er fragte den Computer, um was es sich bei ihr handle.
»Das ist ein Sicherheitsbetrachter, Captain. Im Turm gibt es an einigen Stellen ein Überwachungssystem. Ich zeige es Ihnen.«
Der Schirm flackerte, und dann zeigte sich auf ihm ein Bild. Hans Augen weiteten sich. Er hatte die Verschwundenen entdeckt.
Der Raum war mit Stasiszellen angefüllt, in Stapeln. In jeder Zelle war ein Gefangener in der Zeit eingefroren, zwischen einem Augenblick und dem nächsten, durch das Entropiefeld angehalten. Das erklärte auch, weshalb es keine Versorgungsanlagen gab. Hirken hatte sämtliche Opfer in der Zeit angehalten. Der Sicherheitsdirektor brauchte nur dann Gefangene herauszuholen, wenn er sie verhören wollte, und sobald das geschehen war, konnte er sie wieder in die Stasis zurückschieben. So beraubte er seine Gefangenen ihres Lebens, nahm ihnen ihre ganze Existenz.
»Davon muß es doch Tausende geben«, stöhnte Han.
»Hirken kann sie wie Fracht in Luftschleusen hin und her schieben. Der Energieverbrauch dort oben muß ungeheuerlich sein. Max, wo ist das Kraftwerk?«
»Wir sitzen auf ihm«, antwortete Max, obwohl dieser Vergleich eigentlich schlecht auf ihn paßte. Er füllte den Bildschirm mit einer Prinzipskizze des Turmes.
Han pfiff durch die Zähne. Unter Stars’ End gab es eine Energieversorgungsanlage, die groß genug war, um für eine ganze Festung oder ein Kriegsschiff der Capital-Klasse auszukommen.
»Und hier sind die Verteidigungskonstruktionen«, fügte Max hinzu.
Es gab Kraftfelder auf allen Seiten des Turmes und eines darüber, das bereit war, jeden Augenblick seinen Dienst aufzunehmen. Stars’ End selbst bestand, wie Han bereits festgestellt hatte, aus molekularverdichtetem Panzerstahl. Nach den Spezifikationen war es darüber hinaus mit Anti-Schock-Feldern ausgestattet, so daß eine Explosion noch so großen Ausmaßes seinen Bewohnern nichts anhaben konnte. Die Sektorbehörde hatte keine Kosten gescheut, um die Anlage absolut sicher zu machen. Aber das half natürlich nur, wenn der Feind draußen weilte, und Han war drinnen.
»Gibt es eine Gefangenenliste?«
»Hab’ sie schon! Sie war unter ›Durchreisende‹ abgelegt.«
Han fluchte halblaut über diesen bürokratischen Euphemismus. »Steht Chewies Name darauf?«
»Nein, Captain. Aber Atuarres Gefährten habe ich gefunden. Und Jessas Vater.«
Der Schirm zeigte zwei weitere Bilder, typische Polizeiaufnahmen. Atuarres Gefährte hatte einen roteren Pelz als sie, und Docs verwitterte Züge hatten sich nicht verändert.
»Und hier ist Rekkons Neffe«, fügte Max hinzu.
Das Bild zeigte ein junges, schwarzes Gesicht mit kräftig ausgeprägten Linien, welche die Ähnlichkeit zwischen Neffe und Onkel betonten.
»Gefunden!« quietschte Max einen Augenblick später.
Chewbaccas großes, haariges Gesicht erschien auf dem Bildschirm. Als man ihn aufgenommen hatte, mußte er nicht sonderlich gut gelaunt gewesen sein; er wirkte zerzaust, sein
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