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Han Solos Abenteuer 03 - Han Solo und das verlorene Vermächtnis

Han Solos Abenteuer 03 - Han Solo und das verlorene Vermächtnis

Titel: Han Solos Abenteuer 03 - Han Solo und das verlorene Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Daley
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durchdringenden Zischen jagte Shazeen seinen Neffen mit einem harten Stoß seines Schädels davon.
    Kasarax zog den Kopf ein und schwamm langsam fort, um sein Floß wieder dorthin zu schleppen, woher er gekommen war. Sein Gefolge schwamm aufgelöst hinter ihm her, geleitet von Shazeens siegreichen Helfern.
    Shazeen kehrte jetzt zu seinem eigenen Floß zurück und begann die Schmerzen zu fühlen, die er seine Feinde nicht hatte merken lassen. Aus schrecklichen Wunden blutend, den narbigen, einäugigen Kopf vorsichtig aus dem Wasser haltend, fragte er: »So, wo waren wir denn?«
    »Ich war in der Brühe«, erinnerte ihn Han. »Sie wollten das Floß hinausziehen, um es dem Boß der Ufergang zu zeigen. Hat auch geklappt. Danke.«
    Der alte Bulle gab ein gurgelndes Geräusch von sich, das man als Lachen interpretieren konnte. »Ein Unfall, Kleiner; sagte ich Ihnen nicht, daß es ungesetzlich ist, sich in menschliche Streitigkeiten einzumischen?« Wieder gurgelte er und drückte seine breite Brust gegen das Heck des Floßes und schob es zum gegenüberliegenden Ufer.
    »Was ist mit Ihrem Neffen?« wollte Hasti wissen.
    »Oh, der wird sich jetzt den Gedanken abgewöhnen, daß er den See zu seinem eigenen Tümpel machen kann. Eine blöde Idee. Die hätte ihm über kurz oder lang ohnehin den Tod eingetragen, und dafür ist er viel zu wertvoll. Ich werde sowieso bald einen Stellvertreter brauchen; viele solche Keilereien verkrafte ich nicht mehr. Diese jungen Leute halten sich immer für schlau, wenn sie meine blinde Seite angreifen.«
    »Ich würde ihm trotzdem nicht vertrauen«, warnte Han.
    »Sie vertrauen doch keinem«, schalt ihn Hasti.
    »Und Sie haben noch nie gesehen, daß mich einer in die Flosse beißt?« grinste er zurück.
    »Oh, Kasarax ist schon in Ordnung«, sagte Shazeen. »Er hat sich bloß eingebildet, daß er von uns gefürchtet werden wollte. Es wird ihm viel besser gefallen, wenn wir ihm Respekt erweisen; das kapieren alle, mit Ausnahme der Schlimmsten, wenn man ihnen Gelegenheit dazu gibt.«
    Das andere Ufer war schnell nähergerückt. Shazeen schob sie noch ein Stück weiter, machte dann kehrt und verpaßte ihnen noch einen kräftigen Schlag mit der Schwanzflosse. Das Floß schob sich auf den Strand, und Han sprang auf den feuchten Sand.
    Die anderen folgten ihm. Badure trug einen ziemlich kranken Skynx auf der Schulter. Die Schwimmerkuh, die Shazeens Passagiere gerettet hatte, tauchte sichtlich besorgt neben ihm auf. Aber ihr Blick galt Hasti, deren Kapuze jetzt heruntergefallen war, so daß man ihr rotes Haar sehen konnte.
    »Diesmal hatten Sie eine recht unsanfte Fahrt, Mensch«, meinte die Schwimmkuh. »Oder waren das nicht Sie?«
    Hasti schien verwirrt.
    »Waren das nicht Sie?« wiederholte die Schwimmerin. »Damals, bevor Kasarax seinen Coup versucht hat? Tut mir leid, aber das Haar und die Kleider sind doch dieselben.«
    Hasti flüsterte: »Lanni! Das sind ihre Kleider!« Badure fragte, was dieser Passagier getan hätte.
    »Sie kam herüber und stellte den Leuten Fragen über die Berge dort, fuchtelte mit einer kleinen Maschine in der Luft herum und verschwand dann wieder«, erwiderte sie.
    Han, der Wasser aus seinem Stiefel goß, sah zu den Bergen hinüber, die am südlichen Horizont aufragten. »Was ist dort oben?«
    »Nichts«, antwortete Shazeen. »Menschen gehen gewöhnlich nicht dorthin. Noch weniger kommen zurück. Sie sagen, dort oben sei nur Wüste.« Er studierte Chewbacca, der den gehaßten Mantel abgelegt hatte, Bollux’ blitzende Gestalt und den jetzt langsam wieder zum Leben erwachenden Skynx.
    »Das hatte ich auch gehört«, nickte Badure. »Das Bergwerkslager liegt auf der anderen Seite der Berge, aber ich hatte gedacht, wir würden sie umgehen. Warum sollte Lanni Rave sich für sie interessieren, das würde ich gerne wissen.«
    Han richtete sich auf. »Dann sehen wir eben nach.«

10
     
     
    Das Terrain stieg vom Seeufer aus in einer Reihe sanfter Hügel an, die mit weichem blauem Moos bedeckt waren, das ihre Schritte dämpfte. Han stellte befriedigt fest, daß das Moos sich hinter ihnen wieder aufrichtete und damit ihre Fußabdrücke löschte.
    Die Versorgung hatte keine Schwierigkeiten bereitet. Die Arbeiter auf dieser Seeseite, die alle Kasarax’ Gang angehört hatten, waren eilig weggelaufen, als sie die Niederlage ihres Anführers gesehen hatten, aus Furcht, die Rache könnte über sie hereinbrechen. Da Han mit einem zehn- bis zwölftägigen Marsch durch die Berge rechnete,

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