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Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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dort sowohl Zorn als auch Besorgnis. Lhe t'Nethim wollte ihn um etwas bitten, erkannte er, aber er wußte nicht, was es war. Dann fiel ihm ein, daß es der Methi nicht passen würde, wenn Kta sich ihrem Urteilsspruch entzog. Elas hatte schon einmal seine Ehre und seine Existenz aufs Spiel gesetzt und einen Gefangenen bei sich aufgenommen – und hatte verloren. Das Gesetz der Methi.
    Nethim war von der Angelegenheit betroffen. Der Priester hatte es gesagt. Die Ehre Nethims war in großer Gefahr. Sowohl Elas als auch die Methi hatten sie angerührt.
    Die Tür öffnete sich, Lhe forderte ihn mit einer Handbewegung auf, einzutreten, und verschloß die Tür hinter ihm.
    Zwei Pritschen standen in der Zelle und ein Tisch unter dem hohen, vergitterten Fenster. Kta lag völlig angekleidet auf einer der Pritschen, Gesicht und Kleidung mit Schmutz und angetrocknetem Blut bedeckt. Sie hatten ihn am Tag zuvor zurückgebracht und sich seitdem nicht um ihn gekümmert, genausowenig wie er selbst. Kurt spürte eine unbezähmbare Wut auf alles, was Nemet war, selbst auf Kta.
    »Kta.« Er beugte sich über ihn. Kta starrte an die Decke, Leere im Blick. Kurt wußte, daß es in dem Zustand sinnlos war, ihn anzusprechen. Wortlos ging er zu dem kleinen Tisch, auf dem eine Waschschüssel und eine Kanne mit Wasser standen. Er fand auch saubere Tücher, neue Kleider und eine kleine Karaffe mit
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. Lhe hatte nicht gelogen. Es war Ktas freier Wille, daß er die gebotenen Annehmlichkeiten zurückwies.
    Kurt breitete alles neben Ktas Pritsche aus, öffnete die Karaffe mit dem
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, hob Ktas Kopf etwas an und setzte ihm die Karaffe an die Lippen.
    Kta schluckte etwas von dem scharfen Getränk, hustete ein wenig und schluckte noch einmal. Kurt verschloß die Karaffe wieder und stellte sie zur Seite. Dann tauchte er ein Tuch ins Wasser und begann, die Schmiere von Blut, Schweiß und Schmutz aus Ktas Gesicht zu wischen.
    »Kta, was ist geschehen?«
    »Nichts«, sagte der Nemet und blickte ihn nicht einmal an. »Sie haben... sie haben mich zurückgebracht.«
    Kurt blickte ihn mitleidig an. »Hör zu, mein Freund, ich werde alles tun, was ich tun kann. Aber wenn du ärztliche Hilfe brauchst, wenn etwas gebrochen sein sollte, mußt du es mir sagen. Dann werde ich sie um Hilfe bitten.«
    »Es sind nur Kratzer.« Die Drohung, daß Fremde mit hereingezogen werden sollten, schien Kta neue Kräfte zu verleihen. Er versuchte, sich aufzurichten, und stützte sich auf einen aufgeschrammten Ellbogen. Kurt half ihm. Der
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begann zu wirken. Kta bewegte sich nicht wie jemand, der ernsthaft verletzt war. Kurt drückte ein Kissen an die Wand, und Kta lehnte sich mit einem Seufzer dagegen. Er blickte auf seine aufgeschlagenen Knie und Schienbeine.
    »Ich bin gefallen«, sagte er.
    »Ich habe davon gehört.« Kurt tauchte das Tuch wieder ins Wasser und begann, Ktas verletzte Knie und Beine zu säubern.
    Er brauchte eine Weile, um die einen Tag alten Verletzungen zu reinigen, und es tat weh. Kurt bestand darauf, daß Kta von Zeit zu Zeit einen Schluck
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trank, obwohl der Nemet erst gegen Ende der Prozedur zeigte, daß sie ihm Schmerzen bereitete. Während der ganzen Zeit sprach er nur sehr wenig.
    Als seine Wunden gesäubert waren und nichts weiter zu tun blieb, setzte sich Kurt auf den Rand der Pritsche und blickte Kta hilflos an. Ktas Gesicht wirkte müde, und es schien nicht nur vom Schlafmangel und seinen Wunden zu kommen. Die Müdigkeit kam von innen und war tödlich.
    Kurt half ihm, sich wieder flach auf den Rücken zu legen, und schob ihm ein Kissen unter den Kopf. Wenn er bedachte, daß auch er während der letzten drei Tage kaum zum Schlafen gekommen war, hielt er es für möglich, daß es bei Kta nur körperliche Erschöpfung sein konnte. Aber die Augen des Nemet starrten wieder blicklos zur Decke hinauf.
    »Kta.«
    Er rührte sich nicht. Kurt schüttelte ihn. Kta blinzelte nur.
    »Kta, du hast mich gehört. Ich weiß, daß du mich gehört hast. Hör jetzt damit auf und sieh mich an. Wen willst du eigentlich bestrafen? Mich?«
    Kta antwortete nicht, und Kurt schlug ihm ins Gesicht, nicht zu hart, aber doch hart genug, daß es weh tat. Ktas Lippen zitterten, und Kurt tat es sofort leid, ihn geschlagen zu haben. Damit hatte er die Last, die der Nemet zu tragen hatte, noch vergrößert. Der bevorstehende Zusammenbruch machte ihm Angst.
    Todmüde und fast unfähig, die Augen offenzuhalten, hockte sich Kurt vor die Pritsche und blickte Kta

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