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Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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untergeht. Ich biete dir nach wie vor dein Leben an. Das ist die Gerechtigkeit des Himmels. – Tryn«, wandte sie sich an eine der Wachen, »schließe beide unter Deck ein. Der Sohn Elas' und sein menschlicher Freund werden uns begleiten, wenn wir gegen Nephane segeln.«
    Das Luk krachte auf, und jemand kam die knarrenden Stufen herab in den Kielraum.
    »t'Elas, t'Morgan.« Es war Lhe t'Nethim. »Habt ihr alles, was ihr braucht?« erkundigte er sich und hockte sich außerhalb der Reichweite ihrer Ketten auf den Boden.
    Kta wandte den Kopf ab. Kurt, der sich ein wenig in der Schuld dieses Mannes fühlte, nickte ihm kurz zu. »Danke. Wir haben alles, was wir brauchen.« Und das stimmte auch unter den gegebenen Umständen.
    Lhe preßte die Lippen aufeinander. »Ich bin nicht hergekommen, um mich an eurem Anblick zu weiden. Beide habt ihr... habt ihr meinem Haus Freundlichkeiten erwiesen, und ich möchte euch helfen, soweit ich kann.«
    »Du hast mir schon sehr geholfen«, sagte Kurt mit Rücksicht auf Ktas Empfindlichkeit, »das ist genug.«
    »Elas und Nethim sind Feinde, und das wird sich auch nicht ändern. Aber obwohl du ein Mensch bist – wenn Mim sich aus freiem Willen für dich entschieden hat, so mußt du ein außergewöhnlicher Mensch sein. Und t'Elas«, wandte er sich an Kta, »dir möchte ich danken, weil du sie aufgenommen hast. Wir wissen von Elasin-Indresul, daß sie als Sklavin bei den Tamurlin gelebt hat. Es ist eine bittere Geschichte.«
    »Wir haben sie gern gehabt«, sagte Kta und blickte ihn an.
    Lhes Gesicht war hart. »Hast du sie genommen?«
    »Nein«, sagte Kta. »Sie ist vom
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Elas' adoptiert worden. Kein Mitglied unseres Hauses ist ihr jemals zu nahe getreten und hat sie anders behandelt denn als eine ehrbare Frau. Es war ihr eigener Wille, daß wir sie meinem Freund gaben, der von ganzem Herzen versucht hat, sie glücklich zu machen. Elasin-Nephane ist tot. Bis zu unserer Selbstaufgabe haben wir sie verteidigt. Wir wußten nicht, daß sie von Nethim stammte. Für uns war sie Mim, und sie gehörte zu unserem Haus, zu unserem Herd. Aber Elas würde sie auch verteidigt haben, wenn sie uns gesagt hätte, daß sie eine Nethim war.«
    »Sie wurde von allen geliebt«, sagte Kurt, als er den schmerzlichen Ausdruck in Lhes Gesicht sah, »und sie hatte keine Feinde in Nephane. Es waren meine Feinde, die sie töteten.«
    »Sage mir, wie es geschehen ist.«
    Kurt senkte den Blick, unwillig, darüber zu berichten. Aber Lhe war Nemet, er würde verschiedenes nicht verstehen, ohne die ganze Wahrheit zu kennen. »Feinde von mir haben sie entführt«, sagte er, »und sie haben sie genommen. Die Methi von Nephane wollte sie demütigen. Sie ist von eigener Hand gestorben, t'Nethim. Ich spreche mich auch nicht frei von Schuld. Wenn ich Nemet wäre, hätte ich gewußt, daß sie sich nach dieser Schändung vielleicht das Leben nehmen würde, und hätte sie nicht allein gelassen.«
    Lhes Gesicht war wie ein gemeißelter Stein. »Nein«, sagte er, »Mim hat das Richtige getan. Wenn du Nemet wärst, würdest du das wissen. Es wäre ein Unrecht gewesen, sie daran zu hindern. Nenne mir die Namen der Männer, die ihr das angetan haben.«
    »Das kann ich nicht«, sagte Kurt. »Mim kannte sie nicht.«
    »Waren sie Indras?«
    »Sufaki«, sagte Kurt, »Männer von Shan t'Tefur.«
    »Dann herrscht jetzt Blutfehde zwischen seinem Haus und Nethim. Mögen die Hüter Nethims über sie zu Gericht sitzen, so wie ich sie richten werde, wenn ich sie finde. Was ist das Emblem Tefurs?«
    »Yr, die Große Schlange«, sagte Kta. »Gold auf Grün. Ich wünsche dir Glück in dieser Blutfehde, t'Nethim. Du wirst mit Mim auch Elas rächen, da ich es nicht kann.«
    »Beuge dich den Wünschen der Methi«, sagte Lhe. »Nein«, erwiderte Kta. »Aber Kurt kann tun, was er will.«
    Lhe blickte Kurt an. Kurt schwieg. Lhe hob mit einer Geste der Verzweiflung die Arme.
    »Du mußt zugeben«, sagte Lhe, »daß die Methi dir jede nur mögliche Chance geboten hat. Es ist ein Wunder, daß du jetzt nicht auf dem Meeresgrund liegst.«
    »Nephane ist meine Stadt«, sagte Kta. »Und was euren Krieg angeht, so wird eure Arbeit nicht beendet sein, bevor ihr auch mich erledigt habt. Also erwarte nicht, daß ich deiner Methi gehorche. Es bleibt bei meinem Nein.«
    »Wenn du deine Haltung nicht änderst«, sagte Lhe, »werde ich wahrscheinlich dein Henker sein müssen. Trotz der Fehde zwischen unseren Häusern würde ich es ungern tun, aber ich muß und

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