Hanan 1 - Brüder der Erde
ihre Röcke, andere Rachiks waren ebenfalls da, Männer und Frauen, auch ein alter Opa. Sie waren erleichtert, aus der gefährlichen Gegend entkommen zu können, und der alte t'Rachik machte sogar eine flüchtige Verbeugung, um Kta zu danken. Obwohl sein Haus brannte, waren er und seine Familie doch in Sicherheit.
»Sucht euch Deckung in der Nähe von Elas«, rief Kta ihnen nach. »Kein Indras wird euch etwas antun. Sage auch den Pamchens Bescheid, Gyan t'Rachik.«
Ein gellender Schrei schallte vom Dach des Hauses.
Ein Körper flog über die Balustrade auf einen Balkon, von dort auf die Kopfsteine der Straße. Der tote Sufaki-Bogenschütze lag zerschmettert inmitten seiner verstreuten Pfeile.
Ein Mädchen schrie hysterisch auf.
»Sperrt den ganzen Block ab«, sagte Kta zu den Männern. »Ian! Camit! Ihr übernehmt die Mauerstraße beim Haus von Irain und stellt dort Wachen auf. Sufaki-Bürger«, rief er dann den Leuten zu, die sich noch immer in die Deckung der Hauswand drückten, »bringt das Feuer unter Kontrolle! Holt Eimer und Äxte, schnell! Du, t'Hsnet, hilfst t'Ranek, du und alle deine Vettern.«
Männer liefen nach allen Richtungen, um seine Befehle auszuführen. Aber die Sufaki, die zurückblieben, zumeist ältere Leute und Kinder, drängten sich verängstigt zusammen, zu verängstigt, um sich von der Hauswand fortzuwagen.
Von den Häusern, die etwas weiter oben an der Straße lagen, kamen Indras und ihre
chani
, die zurückgeblieben waren, um die Häuser zu bewachen, als die Flotte ausgelaufen war. Sufaki-Frauen schrien angstvoll auf, als sie mit dem tödlichen
ypan
bewaffnete Männer heranrücken sahen.
Kta trat ein paar Schritte von der Wand fort und setzte sich damit der Gefahr aus, von Sufaki-Bogenschützen getötet zu werden, da seine Männer noch nicht in Position waren. Er hob die Hand, um die heranstürmenden Indras aufzuhalten.
»Halt!« rief er ihnen zu. »Wir haben hier alles unter Kontrolle. Diesen Bürgern ist kein Vorwurf zu machen. Helft uns, das Gebiet zu sichern, und löscht die Feuer.«
»Die Sufaki haben die Brände in Häusern der Sufaki gelegt«, rief ein alter
chan
von Irain. »Sollen die Sufaki sie doch auch löschen.«
»Es kommt doch nicht darauf an, wer die Brände gelegt hat!« rief Kta wütend. »Helft sie zu löschen. Die Feuer müssen gelöscht werden, sonst besteht Gefahr, daß sie auf unsere Häuser übergreifen.«
Der
chan
schien plötzlich zu erkennen, wem er widersprochen hatte. Er starrte Kta mit offenem Mund an, und ein anderer Mann schrie: »Kta t'Elas! Kta t'E-las! Kta t'Elas!«
»Ja, er lebt noch, t'Kales«, sagte Kta. »Helft uns, die Feuer zu löschen.«
»Diese Leute«, sagte t'Kales, als er keuchend auf Kta zutrabte, »verdienen keine Milde. Sie haben t'Tefurs Männer gedeckt, selbst als ihre eigenen Häuser brannten.«
»Ganz Nephane hat den Verstand verloren«, sagte Kta, »und jetzt haben wir keine Zeit, darüber zu streiten, wer daran schuld ist. Helft uns oder geht aus dem Weg. Die Flotte von Indresul wird in einem Tag hier sein. Entweder wir bringen unsere Angelegenheiten bis dahin selbst in Ordnung, oder Nephane wird brennen.«
»Bei allen Göttern«, murmelte t'Kales. »Dann ist die Flotte...«
»Geschlagen«, sagte Kta. »Wir müssen die Stadt wieder in Ordnung bringen.«
»Das ist unmöglich, Kta. Keiner dieser Leute ist vernünftigen Argumenten zugänglich. Wir sind in unseren eigenen Häusern belagert worden.«
»Kta!« rief Kurt. Ein Mann kam die Straße entlanggelaufen.
Es war Bel t'Osanef. Einer der Indras versperrte ihm den Weg mit gezogenem
ypan
und hätte ihn beinahe erstochen. t'Osanef wich dem Stoß mit einer geschmeidigen Bewegung aus.
»Beim Licht des Himmels!« schrie Kta den Mann an. »Laß ihn passieren!«
Der Indras blickte ihn betroffen an, und Bel kam auf sie zugelaufen.
»Kta! Bei allen Göttern! Kta!« rief er, außer Atem von dem schnellen Lauf. »Ich habe nicht mehr gehofft...«
»Du bist verrückt, jetzt auf der Straße zu sein«, sagte Kta. »Wo ist Aimu?«
»In Sicherheit. Wir haben bei Irain Obdach gefunden Kta...«
»Ich habe gehört, mein Freund, ich habe gehört.«
»Bitte, Kta, diese Leute... sie sind unschuldig an den Feuern. Ich weiß, daß eure Leute uns alle für schuldig halten... aber das stimmt nicht, Kta, das stimmt nicht.«
»Beruhige dich, Bel. Bitte übernimm das Kommando hier. Die Leute sollen beim Löschen der Brände helfen oder aus diesem Gebiet verschwinden. Die Flotte von Indresul
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