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Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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hören.
    »Wir haben sie eine Weile aufgehalten«, rief t'Isulan. »Wir sind jedoch noch immer in Gefahr. Wo können wir die Methi finden? Ist sie noch im Afen?«
    Manche der Leute wollten eine bejahende Antwort geben, aber die Antworten und Fragen verschmolzen zu einem unverständlichen Geschrei. Frauen begannen zu weinen, und alles redete durcheinander.
    »Hört zu!« schrie t'Isulan durch den Lärm. »Geht zurück in die Stadt und besetzt die Mauern! Bringt eure Frauen in die Häuser und verbarrikadiert die Tore, besonders die zur Seeseite!«
    Der Tumult begann erneut, und Kta, der sich im Mittelpunkt der ersten Linie der Indras befand, nahm Kurt beim Arm, als sie sich in Bewegung setzten. t'Nethim hielt sich an ihrer Seite.
    Kurt hatte den Kragen seines
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hochgeschlagen. Zwischen den vielen Verwundeten wirkte das nicht auffällig, und die grelle Sonne auf dem Meer hatte seine Haut so gebräunt, daß sie fast die Farbe der Nemet hatte. Trotzdem hatte er Angst, daß der Anblick eines Menschen den ganzen Plan zum Scheitern bringen und er in die Hände des Mobs fallen könnte. Man hatte ernsthaft erwogen, ihn auf dem Schiff zurückzulassen, aber Kta hatte sich dagegen ausgesprochen.
    Sie passierten das Tor des äußeren Walles in lockerer Ordnung, als ob sie nichts anderes vorhätten, als nach der langen Seereise möglichst rasch zu ihren Häusern zu kommen. Es war ein einzigartiger Bluff, eine Idee t'Isulans, durch den sie hofften, die Sufaki aus ihrem Weg zu halten.
    Und am Tor der Innenmauer warteten die Rebellen.
    Sie johlten und fluchten. Sie hatten Dolche in den Händen. Steine flogen durch die Luft. Zwei der Männer stürzten zu Boden und wurden sofort von anderen aufgehoben. t'Nethim taumelte, als er von einem Stein getroffen wurde. Kta packte ihn und schleppte ihn weiter. Die Spitze der Kolonne brach das Tor auf, allein durch die Masse der Männer und durch ihre Entschlossenheit. Es war ausgemacht worden, daß sie nicht die Waffen ziehen würden, falls es nicht unvermeidlich werden sollte.
    Das Kopfsteinpflaster und die Bohlen des Tors waren blutbesudelt, aber die Indras ließen keinen der ihren zurück. Sie erreichten die gewundenen Straßen, an denen die Häuser der Familien standen. Die Rebellen gerieten in Panik und stoben in allen Richtungen auseinander.
    Jetzt sahen sie die Ursache der Rauchwolken, die über der Stadt hingen. Zwei Häuser dicht unterhalb des Afens standen in Flammen. Sufaki drängten sich auf den Straßen. Frauen rissen ihre schreienden Kinder an sich und wichen zurück, eingekeilt zwischen den brennenden Häusern, den fliehenden Rebellen und den vordringenden Indras. Eine junge Mutter preßte ihre beiden Kinder an sich und schluchzte vor Angst, als die Kolonne an ihr vorbeiging.
    Sie befanden sich in dem Viertel, in dem die Häuser der reichsten Sufaki-Familien neben denen der Indras standen und wo die Straße ihre letzte Biegung vor dem Afen machte. Zwei Sufaki-Häuser, Rachik und Pamchen, standen in Flammen, und mit dicker Farbe aufgeschmierte Dreiecke, Zeichen Phans, verrieten den religiösen Haß, der sich hier ausgetobt hatte. Dutzende von Sufaki flüchteten durch die dichten Rauchwolken vor den heranrückenden Indras.
    »In Linie vorrücken!« rief t'Isulan und gab den Männern ein Zeichen, die Straße abzuriegeln. »Von allen Seiten sperren und sichern!«
    Ein gefiederter Pfeil bohrte sich in die Brust des Mannes, der neben ihm stand. Tis t'Nechis fiel zu Boden. Ein roter Fleck bildete sich um den Pfeil, der ihm in die Brust gedrungen war. Zwei weitere Pfeile schwirrten auf sie zu. Einer traf einen Indras, der andere einen Sufaki, der zufällig in die Schußlinie gelaufen war.
    »Da oben!« schrie Kta und deutete auf das Dach eines Hauses. »Hol den Mann herunter, t'Ranek! Die anderen in Deckung. Beeilt euch! Auf diese Seite!«
    Der Ansturm der Indras versetzte die Sufaki in Panik, die ebenfalls auf der rechten Straßenseite Dekkung gesucht hatten. Aber die Indras vertrieben keinen von ihnen. Ein verängstigter Junge wollte auf die Straße laufen. Ein Indras packte ihn und übergab ihn seinen Angehörigen.
    »Nachbarn!« rief Kta zum brennenden Haus von Rachik hinüber. »Wir sind nicht gekommen, um euch anzugreifen. Im Namen des Himmels, Lady Shu t'Rachik, bring die Kinder zurück in die Gasse. Halte dich dicht an der Wand.«
    Ein paar der Männer grinsten, denn Lady t'Rachik mit ihrer Brut wirkte wie ein verängstigter
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. Ein halbes Dutzend Kinder klammerte sich an

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