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Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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diesem Haus ein Heim für dich machen.«
    »Das wäre mir sehr willkommen«, sagte er, »sehr willkommen, meine Schwester.«
    Sie verneigte sich leicht und ging in den Teil des Hauses, der den Frauen vorbehalten war. Kta blickte Bel an, und die Augen des Sufaki gaben den Blick zurück, schweigend, fragend.
    »Bel«, sagte Kta, »dieses Haus heißt dich willkommen. Ob es noch immer ein Willkommen ist, das du annimmst...«
    »Das mußt du mir sagen, Kta.«
    »Ich werde den Streit zwischen uns und t'Tefur beenden, Bel.« Kta blickte Lhe t'Nethim eine Sekunde lang schweigend an, so daß der Indras spürte, daß seine Gesellschaft nicht erwünscht war. Lhe zog sich in die Schatten der Vorhalle zurück. Er wagte noch immer nicht, den
rhmei
zu betreten.
    »Wer ist der Fremde?« fragte Bel. »Ist er von den Inseln?«
    »Er ist aus Indresul«, gab Kta zu. »Beachte ihn nicht, Bel. Komm in den
rhmei
. Dort wollen wir reden.«
    »Das können wir auch hier tun«, sagte Bel. »Ich will wissen, was du vorhast. Rache an t'Tefur. Dabei will ich dir gerne helfen. Ich habe dort ebenfalls eine Blutschuld zu begleichen. Aber warum sind die Straßen noch immer abgesperrt? Warum hast du uns nicht in Irain aufgesucht?«
    »Bel, dränge mich nicht. Ich werde dir alles erklären.«
    »Du hast ein privates Abkommen mit Indresul getroffen, das ist die einzig logische Erklärung für dein Verhalten. Sage es mir, wenn ich unrecht haben sollte. Ich will wissen, wie es kommt, daß du mit der Flotte zurückgekehrt bist, wer dieser Fremde in deinem Haus ist und eine ganze Reihe anderer Dinge, Kta.«
    »Bel, die Flotte ist geschlagen worden. Wir haben Zeit gekauft.«
    »Wie?«
    »Bel, wenn du aus diesem Haus gehst und deine Leute gegen uns aufhetzt, lädst du eine Blutschuld auf dich. Wir haben die Schlacht verloren. Die Methi Ylith hat versprochen, Nephane nicht zu zerstören, wenn wir ihre Bedingungen erfüllen.«
    Bel wandte sich schweigend um und ging zur Tür. »Geh hinaus, wenn du willst, brich das Vertrauen, dann kommen die Toten deines Volkes auf dein Gewissen, Bel.«
    Bel blieb stehen, die Hand auf dem Türgriff. »Was willst du tun, um mich daran zu hindern?«
    »Nichts«, sagte Kta. »Ich würde dich gehen lassen. Aber deine Leute würden sterben, wenn sie kämpfen, und sie würden alles wegwerfen, was wir für sie gewonnen haben. Ylith-Methi will die Sufaki nicht vernichten, Bel. Dazu hätten wir niemals unser Einverständnis gegeben. Ich kämpfte mit ihr um eure Freiheit, Bel. Und ich glaube, daß ich diesen Kampf gewinnen werde, wenn die Sufaki mir nicht in den Rücken fallen.«
    Bels Blick war kühl. In seiner Wange zuckte ein Muskel.
    »Du hast aufgegeben«, sagte er nach einer Weile. »Hast du mir nicht selbst einmal gesagt, daß die Nachkommen Indras' bis zum letzten Blutstropfen kämpfen würden, bevor sie zuließen, daß Fremde Nephane eroberten? Hältst du so die Versprechen, die du einmal gegeben hast? Ist das der Wert deiner Ehre?«
    »Ich will, daß Nephane lebt, Bel.«
    »Ich kenne dich, mein Freund. Kta t'Elas hat sich alles gut überlegt und tut nur, was ehrenhaft ist. Aber wenn die Indras von Ehre sprechen, sind die Sufaki immer die Leidtragenden.«
    »Ich verstehe deine Bitterkeit, ich mache dir keine Vorwürfe. Aber du kannst mir glauben, daß ich alles gewonnen habe, was ich gewinnen konnte.«
    »Ich weiß«, sagte Bel. »Ich weiß, daß es die Wahrheit ist. Wenn ich das nicht glaubte, würde ich ihnen helfen, t'Tefur deinen Kopf zu bringen. Bei allen Göttern, mein Freund, mein Schwager, von all unseren Feinden mußtest ausgerechnet du es sein, der mir erklärt, daß er uns verkauft hat, und das um der Freundschaft willen. Ehrenhaft. Weil das Schicksal es so wollte. Bei allen Göttern, Kta...«
    »Es tut mir leid, Bel.«
    Bel lachte kurz auf, und es klang wie ein Schluchzen. »Sie haben mein Haus vernichtet, weil wir zu Elas hielten. Meine Leute... ich habe versucht, sie zur Vernunft zu bringen, den goldenen Mittelweg zu nehmen. Ich habe wie ein Redner im Upei zu ihnen gesprochen und... ja, mein Freund, und die ganze Zeit über habe ich gewußt – zumindest als ich hörte, daß die Flotte zurückgekehrt sei –, da wußte ich, was die Indras getan haben mußten, um so bald wieder zurückzukehren. Es war eine verständliche Lösung, nicht wahr, die logische, praktische, konservative Lösung. Aber erst als du dich nicht in Irain blicken ließest, wußte ich, daß du es warst, der uns das angetan hat.«
    »t'Osanef«,

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