Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
konnten nicht einmal fliehen. Ein leises Klicken und dann wieder der ansteigende Pfeifton, als die Laser-Waffe in der Eingangshalle des Afen sich für einen neuen Feuerstoß auflud.
    Kurt rannte durch die qualmenden Reste der Tür und hechtete aus der Feuerlinie. Die Männer, die die Waffe bedienten, schwangen sie auf ihrer freibeinigen Lafette herum und richteten sie auf ihn. Er ließ sich zu Boden fallen und rollte sich blitzschnell zur Seite. Der tödliche Strahl fuhr über ihn hinweg. Er hörte das Knacken der gespannten Energie und fühlte die Hitze der Feuerzunge, die über ihn hinwegfuhr.
    Die Wand stürzte zusammen, die Stützbalken verwandelten sich in Sekundenbruchteilen zu Asche. Kurt sprang auf, stieß einen gellenden Schrei aus und stürmte auf die Waffe los, bevor sie sich wieder aufladen konnte.
    Er enthauptete den Mann, der sie bediente, mit einem mächtigen Streich seines
ypan
. Seine Ohren dröhnten, als sich die Waffe wieder auflud, ein wilder Pfeifton akkumulierender Energie. Ein anderer Mann wollte sie auf die Indras richten, die jetzt durch die offene Tür hereindrangen.
    Kurt stieß ihm die Klinge in die Brust. Er übersah dabei den dritten Mann, der mit einem Speer nach ihm schlug. Der scharfe Stahl fuhr ihm über den Rükken. Er stürzte zu Boden und rollte sich in Deckung. Der Sufaki stand über ihm und richtete die Speerspitze auf sein Herz. Verzweifelt schlug er sie mit dem
ypan
zur Seite. Sie schlitzte seine Schulter auf und klirrte gegen den Steinboden der Halle.
    Im nächsten Augenblick durchbohrte Isthain den Brustkorb des Sufaki. Kta streckte Kurt die Hand entgegen und half ihm auf die Füße.
    »Geh zurück, da bist du sicherer«, sagte Kta.
    »Ich bin... NEIN!« schrie er, als er sah, daß die Indras die aufgeladene Laserkanone umstürzen wollten. Er taumelte auf die Waffe zu, in der die gespannte Energie leise summte, schwang sie herum und richtete sie auf die nächste Tür, die die Indras vergebens mit ihren Schultern und Schwertern zu zerschmettern versuchten. Hinter ihm bröckelten noch immer Steine, verkohlte Holzteile und Putz von der zerstörten Mauer herab und erinnerten daran, daß sie möglicherweise bald zusammenbrechen würde. Sie mußten behutsam vorgehen. Er stellte die Energiewaffe auf einen kleineren und schwächeren Laserstrahl ein.
    »Sei vorsichtig«, sagte Kta. »Ich traue dem Ding nicht.«
    »Die Männer sollen die Tür freimachen«, sagte Kurt. Kta rief ihnen den Befehl zu. Als sie erkannten, was Kurt vorhatte, hatten sie es sehr eilig, ihn zu befolgen.
    Kurt drückte ab. Die Tür löste sich auf, ihre Reste hingen angesengt und verkohlt im Rahmen. Kurt schaltete den Energiesammler der Waffe aus, während die Indras durch die Türöffnung stürmten.
    Jetzt lag der innere Afen offen vor ihnen. Die unteren Hallen waren leer ohne Verteidiger. An ihrem Ende sah Kurt die Treppe, die zu den Räumen der Methi hinaufführte, die sicher von ähnlichen Waffen gesichert wurde.
    »Sie hat ihre Waffen den Sufaki übergeben«, sagte Kurt. »Man kann nicht wissen, wie es oben aussieht. Wir müssen das obere Stockwerk einnehmen. Helft mir. Wir brauchen diese Waffe.«
    »Ich mache das schon«, sagte Ben t'Irain, ein kräftiger, untersetzter Mann, der ein Hausfreund von Elas war. Er hob die schwere Waffe auf seine Schultern und winkte einem seiner Vettern, mit anzupacken. Kurt stieß die Dreibein-Lafette zur Seite.
    »Wenn wir auf Widerstand stoßen, geh in die Knie und richte die Waffe auf das Ziel. Alles andere kannst du mir überlassen.«
    »Ich verstehe«, sagte der Mann ruhig. Kurt nickte ihm anerkennend zu. Für einen Nemet, die Maschinen haßten, gehörte außerordentlicher Mut dazu, diese Aufgabe zu übernehmen. Er ging auf die Treppe zu und winkte den anderen Männern, ihm zu folgen.
    Rasch und vorsichtig stiegen sie die Stufen hinauf, jederzeit auf einen Hinterhalt gefaßt. Kurt befürchtete Minen oder andere Sprengkörper, aber er sagte den anderen nichts davon.
    Die Tür am oberen Ende der Treppe war verriegelt, wie Kurt es erwartet hatte. Ben kniete sich auf den Boden und richtete die Waffe auf die Tür. Kurt drückte ab, das Holz löste sich in Asche auf, und der Energiestoß kopierte die Umrisse der Marmoreinfassung der Tür auf die gegenüberliegende Wand. Die Waffe begann wieder Energie zu speichern. Das ansteigende Pfeifen ertönte, und Kurt legte eine kurze Pause ein. Es war zu gefährlich, die sich aufladende Waffe zu bewegen.
    Sie durchquerten die Halle.

Weitere Kostenlose Bücher