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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Herr.«
    »Niseth. Es tut mir leid, daß ich dich geschlagen habe.«
    Sie sah zu ihm auf und bemerkte, daß er es wirklich bedauerte. Und sie wußte auch, daß es ihn in schreckliche Verlegenheit brachte zuzugeben, daß er Unrecht gehabt hatte. Ein Mann zu sein hieß: niemals Unrecht zu haben. So war auch ihr Vater gewesen.
    »Tejef«, sagte Margaret. Sie hatte die Augen geöffnet. »Tejef, wo sind wir?«
    »Immer noch auf Priamos.« Es fiel ihm sichtlich schwer, als er seine Hand in ihre ausgestreckten Finger legte.
    »Ich glaubte, wir hätten uns bewegt.«
    »Ja.«
    Die Verwirrung schien sie zu überwältigen. Sie ließ ein klägliches Stöhnen hören und umklammerte seine Hand noch fester; aber er machte sich sanft los und ging ruhig daran, Margarets Arzneien selbst zusammenzustellen. Das Licht wurde schwächer. Die Gegenstände zitterten in seinen Händen.
    »Herr?« schrie Arle, indem sie sich halb erhob.
    Das Licht kam wieder, und er arbeitete weiter. Er kehrte zu Margaret zurück, ohne Arles Fragen über Licht und Maschinen zu beachten, verabreichte Margaret eine Injektion und wartete, bis die Wirkung einsetze.
    »Tejef«, bat Margaret schläfrig.
    Seine Lippen wurden schmal, und einen Augenblick lang hielt er seinen Blick starr auf die Maschinen gerichtet; aber dann beugte er sich nieder und ließ sie mit ihren Lippen seine Wange berühren. Sanft erwiderte er die Liebkosung, dann richtete er sich auf, zischte ganz leise und ging hinaus, und seine langen Schritte hallten den Flur entlang.
    Als Arle wieder nach Margaret sah, war sie ruhig und schlief. »Nach Priamoszeit«, sagte Rakhi, »bleibt noch eine Stunde.«
    ›Dann laß sie mich ungehindert nützen‹
, gab Chaikhe zurück, ohne sich die Mühe zu machen, das in Worte zu fassen oder sich abzuschirmen. Rakhis periodische Erinnerungen an die Uhrzeit störten ihre Konzentration und verminderten ihre Leistungsfähigkeit. Sie hatte ihre eigene, innere Uhr; der Uhrenvergleich mit Rakhi war lästig.
    ›Die Erschöpfung vermindert deine Leistungsfähigkeit, macht deine Wahrnehmungen undeutlich und dich selbst höchst schwierig, Chaikhe.‹
Auch sein Bewußtsein schien ein wenig überanstrengt. Chimele trieb sich in seiner Nähe herum wie eine Vorahnung künftigen Unheils.
›Ich weiß, daß du müde und leicht reizbar bist. Ich bin es auch. Es ist sinnlos, gegen mich zu arbeiten.‹
    ›Geh weg!‹
Chaikhe zuckte von der Konsole zurück, ließ die geistige und die manuelle Steuerung im Stich. Das war tollkühn. Tejefs Angriffe waren während der letzten halben Stunde weniger zahlreich geworden, aber ihre Heftigkeit hatte nicht nachgelassen. Auch Tejef war sich über die Zeit im klaren. Sicherlich sparte er sich auf, was er konnte, um es irgendwie im letzten Moment einzusetzen.
    »Glaubst du, daß dieser Mann, der uns eine so lange Verfolgungsjagd geliefert hat, jetzt auf einmal einschätzbar sein soll?« Rakhi zügelte seine Ungeduld; er kämpfte gegen die Grillen ihres durch Hormone gesteigerten Zorns mit einem exakten, geordneten Denkprozeß an, der ihm eigentlich fremd war, den er aber in Gang setzten konnte, wenn er wollte.
    ›Rakhi‹
, dachte Chaikhe gequält,
›du scheinst doch etwas von Chaxal geerbt zu haben. Du hörst dich an wie Ashakh oder Chimele.‹
    ›Setz dich!‹
befahl er barsch.
›Und denk daran, daß Tejef genug Arastiethe hat, um sich den Zeitpunkt selbst auszusuchen. Was hat er schon für Chancen zu überleben, wenn Ashanome über ihm schwebt? Er weiß, daß er sterben muß, aber er wird versuchen, es unter Bedingungen zu tun, die uns nicht gefallen. Dies ist nicht der Augenblick für Launen, Nasith-tak.‹
    Sie brauste auf, respektierte aber dann die Vernunft in seinen Worten und überprüfte die Instrumente für ihn, gab ihm Informationen über schwindende Energiereserven und zerstörte Systeme.
›Ich habe für dieses kleine Schiff so viel getan, wie ich vernünftigerweise konnte‹,
sagte sie ihm,
›und wenn man in Betracht zieht, daß ich aus dem Rang der Künstler komme, glaube ich, daß ich die Erwartungen übertroffen habe.‹
    »Ganz richtig, Nasith-tak.«
    ›Und an diesem Punkt könnte nicht einmal Ashakh dieses Schiff in Betrieb halten‹
, fuhr sie verbittert fort.
›Chimele wußte, wieviel Energie ich auf dieser Welt hatte, und sie kannte auch Tejefs Reserven, und doch hat sie ein Schiff abgezogen, das wir hier unten gut hätten brauchen können. Sie hätte mir die Möglichkeit zum Angriff, nicht nur zur Verteidigung

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