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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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geben können. Bin ich nur ein Köder, Nasith? War ich nur ein Lockvogel, hat sie mich ebenso mit Halbwahrheiten getäuscht wie Khasif und Ashakh?‹
    »Unverschämtheit!« urteilte Chimele, als Rakhi ihr das übermittelte; und die Wirkung ihres Zorns verunsicherte Chaikhe.
    ›Hast du mich belogen?‹
    »Ich habe deine Frage nicht gehört und deine Haltung nicht bemerkt, Nasith. Wie ich dich auch immer einsetze, ich lasse mich nicht herausfordern. Befolge meine Befehle.«
    ›Sag ihr, daß meine Schutzschirme zusammenbrechen.‹
»Mach weiter, wie ich dir befohlen habe.«
    ›Heil, Chimele‹
, sagte sie verbittert, aber Rakhi gab die Verbitterung nicht weiter.
›Sag ihr, daß es mich ehrt, wenn sie Schwierigkeiten mit mir hat. Aber ich werde natürlich gehorchen. Ehre sei Ashanome, bis zum letzten von uns. Sei vorsichtig, Rakhi. Möge die Nasul leben.‹
    Rakhi gab ihre Worte nicht mehr weiter.
›Eine Katasathe sollte mehr Respekt vor derjenigen haben, die sie vernichten oder für immer verbannen kann. Sei vernünftig. Die Ehre der Orithain ist die Ehre von Ashanome. Bist du takkhe? Au, Chaikhe, bist du es wirklich?‹
    ›Ich bin dhisais!‹
fauchte sie ihn an.
›Ich bin akita. Nicht einmal Chimele hat Gewalt über mich.‹
Und Rakhi zog sich einen Augenblick lang zurück und kämpfte mit den Reaktionen seines eigenen Körpers. Sein Herz schlug schneller, die entlehnte Wildheit riß an seinen Nerven, die schon durch Chimeles Harachia strapaziert waren.
    »Wir gehören beide bald in die roten Gewänder«, kam Rakhis leichte Gedankenberührung, sein gewohnter Humor war nun recht schüchtern und sanft geworden. »Chaikhe, treib mich nicht zu weit, bitte.«
    Um das Schiff herum leuchteten die Schutzschirme wieder unter einem Angriff auf, ihr Licht schimmerte innerhalb und außerhalb des sichtbaren Spektrums, als sie wieder erloschen, sie wirkten wie eine geisterhafte Morgenröte im spätmorgendlichen Sonnenschein. Chaikhe schauderte, als sie das Schiff sterben fühlte, ein wilder Drang zum Serach und zum Tod kämpfte mit dem Lebensinstinkt in ihr.
    ›Denke nach!‹
drängte Rakhis männliche Vernunft.
›Tesyel!‹
ihr Geist berührte das Idoikkhe des Kameth im Basisschiff zu einer letzten Botschaft.
›Ich werde dir genug Energie übriglassen, um dich zu schützen und von dieser Welt wegzubringen. Ich verlange dich nicht als Serach. Eine ganze Welt ist mir genug. Sieh zu, daß du überlebst.‹
    »Sind Sie verletzt?« Seine ängstlich gespannte, kalliranische Stimme kam durch. Tesyel war ein guter Mann, aber er hatte die Neigung seiner Rasse, sich in die Krisen anderer hineinziehen zu lassen. Vielleicht hatte er, in seinem verwirrenden, kalliranischen Moralgefühl den Eindruck, er habe irgendeine Art von ›Niseth‹ erlitten, als man ihm seine Unfähigkeit zeigte, das Unheil von Ashanome abzuwenden, obwohl er ein M'metane war. In manchen Situationen zeigten die Kallia eine heftige M'melakhia nach Verantwortung.
    ›Ich bin nicht verletzt‹
, sagte Chaikhe,
›und du hast keine weitere Verantwortung, Kameth. Du hast in meinem Dienst große Elethia bewiesen. Jetzt gebe ich dich an die Nasul zurück. Unternimm nichts, ohne dich direkt mit Ashanome zu beraten.‹
    »Es war mir eine Ehre, Ihnen zu dienen«, murmelte der Kameth traurig. Seine Stimme war durch die atmosphärischen Störungen kaum zu hören. »Aber wenn ich...«
    Die Störungen übertönten ihn. Im nächsten Augenblick brachen die Schutzschirme zusammen. Der Kontrollraum wurde ein paar Sekunden lang dunkel. Chaikhe bemühte sich verzweifelt, die zerstörten Mechanismen unter Umgehung der Sicherheitseinrichtungen zu reparieren.
    Wieder begann der Angriff. Es stank nach überhitztem Metall. Das Licht ging aus und kam schwächer wieder. Ein beinahe harmonisches Winseln vibrierte durch den Schiffskörper. Die Energie versiegte völlig.
    Chaikhe berührte mit Gedankenkraft die Türen bis zur Luftschleuse in einem verzweifelten Bedürfnis nach Luft. Auch die Reservebatterien erschöpften sich und sie bemühte sich, im Dunkeln und in den Rauchschwaden keuchend die Tür zu erreichen. Sie stürzte.
    Lange bevor sie irgend etwas sonst erkannte, war sie sich Rakhis verzweifelten Flehens bewußt, der mit seiner Willenskraft versuchte, ihren erschöpften Körper zu beleben.
    Und dann bemerkte sie noch etwas: jemand ging den inneren Schiffskorridor entlang. Die M'melakhia trieb sie auf die Beine, unbeholfen und taumelnd suchte sie im Dunkeln nach einer

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