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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Beherrschung!‹
    Niemals in ihrem Leben war sie so behandelt worden. Nicht einmal in der wilden Ekstase des Katasakke war sie gezwungen worden, sich gegen ihren Willen berühren zu lassen. Mußten die M'metanei eine solche Verminderung ihres Selbstwertgefühls hinnehmen, wenn sie Kamethi wurden, wenn sie am Katasukke teilnahmen? Der Gedanke entsetzte sie.
    ›Hör auf!‹
schauderte Rakhi.
›Au, Chaikhe, das ist obszön.‹
    ›Mann, er, es, das – dhisais, dhisais, akita, ich – töte ihn. Meine Ehre, mein, Mann, Mann, Mann, e-takkhe, ich...‹
    Rakhis Fäuste schlugen auf die Tischplatte, Schmerz, Schmerz, geborstenes Plastik, Blut, seine Handgelenke aufgerissen. Der physische Schock durchfuhr Chaikhes Körper. Sie fühlte die Wunden an ihren eigenen Handgelenken, das Rinnen des warmen Blutes über ihre Hände, die Spannung ließ nach.
    ›Wir‹
, wiederholte er immer wieder in ihrem Bewußtsein,
›wir, zusammen, wir...‹
    Während der letzten Sekunden hatte sich Ashakh nicht bewegt. Aiela starrte ihn gespannt an, fragte sich, wie lange der Iduve sich noch auf den Beinen halten konnte. Er stand immer noch mit dem Rücken gegen die Ecke gelehnt, die Arme fest über der Brust verschränkt, die Augen geschlossen; und es war zu dunkel im Keller, um zu erkennen, ob die Blutung wieder angefangen hatte. Von Zeit zu Zeit öffneten sich seine Augen und schimmerten im Licht von Toshis Leuchtkugel in rosafarbenem Feuer. Die kleine Amaut bewegte die Pistole, die sie auf sie gerichtet hielt, um keinen Zoll. Aiela begann zu fürchten, es würde bald so weit sein, Ashakhs wachsende Schwäche würde das Patt beenden und sie beide hilflos machen.
    ›Renn zu einem Ausgang!‹
riet ihm Daniel.
›In dem Moment, wo Ashakh fällt, werden sie nur auf ihn achten, dann stürzt du dich irgendwo, wo es möglich ist, hinaus. Isande, Isande, bring du ihn zur Vernunft.‹
    ›Seid friedlich‹
, flehte Aiela. Er hatte etwas anderes im Sinn, einen Angriff, bevor er unumgänglich wurde. Toshi trug an einer Hand einen Verband, was sie zweifellos Klephs Mietlingen vor dem Hauptquartier zu verdanken hatte; und wenn Kleph, der neben Ashakh kauerte, den Willen zum Kämpfen aufbrachte, konnte er Toshi übernehmen – er war ja nun der einzige von ihnen, der dazu noch die Kraft hatte. Aiela dagegen begann, die beiden Menschen abzuschätzen, und fragte sich, welche Chancen er wohl allein gegen die beiden hätte.
    ›Blutig wenige‹
, mutmaßte Daniel.
›Du hast dafür keine Begabung. Mach, daß du dort wegkommst! Geh zu Chaikhe. Wenn du nicht mehr senden kannst, sind Isande und ich auseinandergerissen und auch so gut wie tot. Ohne dich bleibt uns nichts mehr.‹
    Isande fand keine Worte: was sie sendete, wirkte jedoch auf unfaire Weise stärker und nahm ihm allen Mut. Er zögerte.
    Ashakhs Augen öffneten sich einen Spalt breit. »Du hast noch immer die Möglichkeit«, sagte er zu Toshi, »die Waffen wegzuwerfen und dich zu retten.«
    Toshi stieß ein nervöses, gurgelndes Lachen aus, auf das die Menschen nicht reagierten, weil sie nicht verstanden, worum es ging.
    »Er sagte, ihr sollt hier verschwinden«, sagte Aiela, und die Menschen sahen Ashakh an, als wollten sie lachen, überlegten es sich aber dann anders. Der Humor der Iduve war etwas, was Außenseiter nicht begriffen und auch nicht schätzen konnten, wenn sie es erlebten. Ashakh leistete sich, erkannte Aiela in kaltem Schrecken, mit absolut ernstem Gesicht und weit davon entfernt zu bluffen, eine kleine Vaikka; so wahrscheinlich es im Augenblick auch war, daß er sterben würde, die Arastiethe verbot ihm jedes unziemliche Benehmen.
    Einer der Menschen floh. Toshi ließ sich nicht ablenken.
    Der Keller erstrahlte plötzlich in blendendem Licht, wurde wieder dunkel und stürzte polternd ein. Aiela und Kleph klammerten sich in einer einzigen Kugel aneinander, suchten Schutz vor dem herabstürzenden Mörtel und den Ziegeln, und einen Augenblick lang gab Aiela alle Hoffnung auf Überleben auf, da er nicht wußte, welche Betonmassen über ihnen waren. Ein großes Stück davon krachte auf seinen Kopf und quetschte seine schützenden Finger, und da dachte er an Ashakh und robbte das kleine Stück, um zu versuchen, ihn zu schützen.
    Im nächsten Atemzug war es vorbei, und Aiela sah das Tageslicht dort, wo früher die Tür gewesen war, durch eine Lücke hereinbrechen; die Seite des Raums, an der Toshi und der Mensch gestanden hatten, war ein einziger Schutthaufen.
    Ashakh, staubig und

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