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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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herausreden. Deine Anwesenheit kann ich nicht erklären. Die ziehen mir die Haut ab, wenn sie dich sehen. Also, tu mir einen Gefallen: Kümmere dich nur um dich allein, was immer du siehst, und halte dich absolut ruhig. Du kannst nichts tun als meine Lage verschlechtern, und sie haben Fühler, mit denen sie dich in einer Minute finden, wenn sie sie benützen. Sobald sie Verdacht schöpfen, daß ich nicht allein bin, hast du keine Chance mehr, dich vor ihnen zu verstecken. Verstehst du mich? Bleib flach auf dem Boden liegen.«
    Es kam herunter. Mit klopfenden Motoren sackte es ab, eine große, längliche Silberscheibe, nicht von Menschenhand gemacht. Die Düsen heulten auf, als es im Landeanflug über die Straße schwebte, und eine dichte Sandwolke wirbelte auf und verdeckte die Sicht. Unter ihrem Schutz setzte Daniel Arle ab und hoffte, daß sie weglief, wandte sein Gesicht ab und riß die Arme hoch, um seine Augen vor dem Sand zu schützen, bis die Motoren bis auf ein langsames Pochen verstummt waren. Das Schiff blitzte in der Sonne, daß es blendete. Ein dunkler Fleck durchbrach seine Oberfläche, eine Luke öffnete sich und eine Rampe senkte sich auf den Boden.
    ›Aiela!‹
schrie Daniel innerlich; und diesmal kam eine Antwort, ein schnelles Eindringen, eine Entschuldigung.
    ›Amaut‹
, antwortete Daniel und vermittelte ihm das ganze Bild für die Dauer eines Lidschlags, das Schiff, die Amaut auf der Rampe, die Menschen, die hinter ihnen herunterkamen.
›Parker, Andersons stellvertretender Offizier.‹
Daniel sendete in abgerissenen Fetzen, bettelte seinen Asuthe kriecherisch an, er möge seinen Ungehorsam verzeihen, Chimele benachrichtigen, ihr alles versprechen, irgend etwas tun.
    Das tat Aiela. Daniel bemerkte es, erkannte im Unterbewußtsein den Schrecken des Kallia und Chimeles Wut. Das zehrte an seinem Mut. Er schwitzte, seine Hand bewegte sich automatisch auf das Gewehr an seiner Hüfte zu, sein Verstand sagte nein. Parker verließ die Rampe, zwei der häßlichen, watschelnden Amaut und ein anderer Söldner, Quinn, schlossen sich ihm an.
    »Weit entfernt, nicht wahr?« fragte Parker. Es war keine Freundlichkeit in seiner Stimme.
    »Ich wurde letzte Nacht abgeschnitten, hatte keine Vorräte. Ich habe mich entschlossen, zum Fluß zurückzuwandern, mich vielleicht irgendeiner Einheit anzuschließen. Ich habe nicht gedacht, daß ich dem Hauptmann so viel Aufregung wert wäre.« Es war die beste und einzige Lüge, die ihm unter den Umständen einfiel. Parker glaubte ihm kein Wort und spuckte vielsagend in den Staub zu seinen Füßen.
    »Sucht die Gegend ab«, sagte der Amaut zu seinen Kameraden. »Wir hatten zwei ausgemacht. Da muß noch einer sein.«
    Daniel griff nach seinem Gewehr. ›Nein!‹ befahl Aiela; das brachte ihn aus dem Gleichgewicht und machte seine Bewegung ungeschickt.
    Der Amaut schoß zuerst. Der Schuß riß ihm das linke Bein unter dem Körper weg und warf ihn mit dem Gesicht in den Sand. Arles dünner Schrei klang in seinen Ohren – das Gelenk seiner rechten Hand wurde unter einem Stiefelabsatz eingequetscht, und er verlor das Gewehr, es wurde ihm aus den Fingern gerissen. Aiela, durch den Schmerz zurückgetrieben, versuchte, bei ihm zu bleiben schwatzte Unsinn. Daniel konnte nur sehen – seitlich –, wie Arle im Griff des anderen Menschen zappelte, um sich trat und schrie. Er tat ihr weh.
    Daniel taumelte auf die Füße und schrie heiser auf, als ein Feuerstrahl ihn am anderen Bein traf. Als er zusammenbrach und sich im Sand krümmte, stellte Parker den Fuß auf sein Handgelenk und zielte absichtlich auf seinen rechten Arm. Der Schuß traf. Aiela verließ ihn, jede Hoffnung auf Hilfe verließ ihn.
    Systematisch, als wäre es ein fesselndes Problem, zielte Parker auf den anderen Arm. Der Amaut stand in einer Gruppe daneben, Neugier malte sich auf den breiten Gesichtern. Arles schrilles Kreischen ließ Parkers Hand zucken.
    »Nein!« schrie Daniel dem Amaut zu, und er hatte das kalliranische Wort ausgesprochen, hatte sich enttarnt. Der Schuß traf.
    Aber das Interesse des Amaut war geweckt. Er zog Parkers Arm zurück; keine Loyalität zu den skrupellosen Iduve war es wert, die Tarnung bis zu einem elenden Tod aufrechtzuerhalten. Daniel schöpfte Atem und stieß einen Strom von Flüchen aus, einheimische und kalliranische, bis er sah, daß das flekkige Gesicht dunkel vor Zorn wurde. Dann sah er dem Amaut gerade in die froschähnlichen Augen und erkannte, daß dort Furcht und Zorn

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