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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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violett und der Himmel schattenfarben war.
    Er erhob sich und verneigte sich, wie es die Elethia erforderte, trotz des Rassenunterschieds zur Begrüßung: Sie war immerhin eine Frau, wenn auch eine Feindin. Sie lächelte und neigte anmutig den Kopf.
    »Sei mir willkommen, M'metane«, sagte sie.
    »Wer hat mich hierher gebracht?« fragte er, und der Ärger in seiner Stimme verbarg seine Angst. »Und warum haben Sie mich verlangt?«
    »Vaikka«, sagte sie, und als er nicht verstand, zuckte sie die Achseln und schien belustigt. »Au, M'metane, du bist unwissend und anoikhte, zwei Dinge, die man an Bord der
Ashanome
unmöglich so belassen kann. Wir befördern keine Passagiere. Du wirst mein Diener sein.«
    »Nein.« Die Antwort fuhr ihm heraus, ehe er auch nur an die Folgen dachte.
    Aber sie zuckte wieder die Achseln – lächelte.
    »Wir könnten nach Kartos zurückkehren« sagte sie.
    »Man könnte dich dort absetzen, damit du ihnen deine Einwände mitteilst.«
    »Und was dann?«
    »Ich würde es an deiner Stelle nicht tun.«
    Er atmete tief ein und wieder aus »Ich verstehe.
    Warum also lassen Sie mich wählen? Noi Kame haben doch keine Wahl, oder?«
    »Ich habe deine Unterlagen durchgeblättert Deine Entscheidung war zu erwarten. Und was deine Vermutung bezüglich der Noi Kame betrifft – nein: Kamethi haben einen beträchtlichen Unternehmungsgeist, andernfalls wären sie wertlos.«
    »Hätten Sie Kartos zerstört?«
    Die zornige Frage schien die Orithain zum erstenmal zu verblüffen, obwohl sie ihre sanfte Haltung beibehielt. »Wenn wir drohen, M'metane, so tun wir das wegen der Schwäche der anderen, niemals, weil wir selbst schwach sind Es bestand eine hohe Wahrscheinlichkeit, daß du von selbst kommen würdest:
    Die Elethia verbietet dir, dich zu weigern. Wärst du nicht gekommen, so hätten sie dich aus Angst gebracht. Ebenso ist es sicher, daß ich Kartos im Fall einer Ablehnung zerstört hätte. Es wäre höchst unvernünftig gewesen, eine solche Erklärung auf einer anderen Grundlage abzugeben.«
    »Waren Sie es«, fragte er. »Warum haben Sie mich ausgesucht?«
    »Vaikka – eine Frage der Ehre. Du bist von so hoher Abstammung, daß dein Verschwinden bei den Kallia Aufsehen erregen wird: das hat als Nebeneffekt einen gewissen Wert. Und ich habe Verwendung für Leute wie dich: auf einem Planeten geboren, aber mit Erfahrung auf den Außenwelten.«
    Er haßte sie, ihre ruhige Stimme und ihr offensichtliches Vergnügen an seinem Elend. »Nun«, sagte er, »diese Wahl werden Sie noch bereuen.«
    Ihre amethystfarbenen Augen verdunkelten sich merklich. Das Lächeln war von ihrem Gesicht verschwunden. »Kutikkase-Metane«, sagte sie. »Im Moment bist du nur empfindsames Rohmaterial, und es ist nutzlos, mit dir ein vernünftiges Gespräch führen zu wollen.«
    Und unvermittelt umgab ihn wieder seine Zelle mit dem weißen Licht, dem elastischen, weißen Plastik auf allen Seiten, den engen Wänden, dem weißen Glanz. Er zuckte zusammen, bedeckte seine Augen und fiel in der Einsamkeit dieser Kabine wieder auf die Knie.
    Dann dachte er an Selbstmord, nicht zum erstenmal in der letzten Stunde; aber er hatte nicht die richtigen Mittel dazu, und er mußte immer noch befürchten, daß sie einen Vergeltungsschlag an Kartos verübte. Langsam ging ihm auf, wie lächerlich er sich mit seiner Drohung gegen sie gemacht hatte, und er schämte sich. Seine ganze Gattung war machtlos gegen sie und die ihren, weil sie, wie Kartos und er, jede Alternative immer undenkbar kostspielig finden würden.
    Er kam sehr folgsam mit, als sie ihn hinaus ins Laboratorium brachten, und er erwartete, daß sie ihm einfach das Idoikkhe, das sie selbst trugen, am Handgelenk befestigen würden – dieses reichverzierte Platinarmband, das, wie Beobachter schon lange behaupteten, den Orithain Gewalt über die Noi Kame verlieh.
    Das war jedoch nicht der Fall. Sie verpaßten ihm ein weißes Lendentuch und veranlaßten ihn, sich wieder auf den Tisch zu legen. Dann verabreichten sie ihm mit Gewalt eine Droge, die seine Sinne verwirrte und seine Panik zu einem vagen, allumfassenden Unbehagen abschwächte.
    Nun erkannte er, daß mehr dazugehörte, ein Nas Kame zu werden, als nur die Annahme dieses Schmuckstücks – daß er das Bewußtsein verlieren und beim Aufwachen ein anderer sein würde. In seiner betäubten Verzweiflung bettelte er, rief er die Gottheit an, beschwor er die Kallia als Artgenossen, doch zu überlegen, was sie ihm da antaten.
    Aber sie

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