Hanan 2 - Weltenjäger
Chanokhia zeigen würden.
»Gehen Sie jetzt dorthin?« fragte Arle.
»Ja«, gab er zu. Er blickte zu ihr zurück, wie sie mit immer noch verkrampften Fingern dastand. »Komm«, sagte er da und streckte die Hand aus. »Komm jetzt! Mit mir!«
Außer der Schreibtischbeleuchtung waren die meisten Lichter im Paredre der
Ashanome
dunkel, aber Chimele erkannte die schattenhafte Gestalt, die die Tür zur Halle öffnete, ein ziemlich kleiner, etwas untersetzter Iduve, der auf leisen Sohlen die Teppiche überquerte. Sie richtete sich auf und hob das Kinn von der Hand, um in Rakhis rundliches, ernstes Gesicht zu sehen.
»Du sollst doch schlafen«, schalt er. »Chimele, du mußt schlafen.«
»Das werde ich schon noch. Ich wollte wissen, wie es dir geht. Setz dich, Rakhi! Und wie geht es Chaikhe?«
»Recht gut, sie ist unterwegs nach Weissmouth. Wir haben es uns überlegt und sind zu dem Entschluß gekommen, daß man diese Anpassung auf weite Entfernung durchführen sollte.«
»Aber, ist die Asuthithekkhe erträglich?«
Der Nasith grinste schwach und rieb die frische Narbe an seiner Schläfe. »Chaikhe wünscht dir, daß dein Vorhaben erfolgreich sein möge, Orithain Chimele. Sie ist im Augenblick sehr intensiv bei mir.«
»Ich wünsche, daß auch das ihre gedeihen möge, von ganzem Herzen. Aber nun mußt du die Verbindung unterbrechen. Wir beide müssen uns kurz unterhalten. Kannst du das?«
»Ich lerne es gerade«, sagte er und lehnte sich mit einem Seufzer zurück. »Geschafft. Geschafft. Au, Chimele, diese Nähe ist fürchterlich. Sie ist peinlich.«
»O mein Rakhi«, sagte Chimele betrübt. »Khasif ist fort. Jetzt habe ich Ashakh an seiner Stelle geschickt, und wenn ich nun gleichzeitig dich und Chaikhe riskieren soll...«
»Nun, es ist leicht«, sagte er. »Können sich nicht sogar die M'metanei daran gewöhnen? Soll unsere Intelligenz nicht fähig dazu sein? Haben wir nicht mehr Selbstbeherrschung als sie?«
Sie lächelte pflichtschuldigst zu seinem Mut. Es war nicht so einfach, wie Rakhi sagte, und das Zittern seiner Hände, der Schmerz in seinen Augen entgingen ihr nicht; und für Chaikhe, katasathe, mußte eine solche Nähe zu einem männlichen Halb-Sra wirklich eine Qual sein. Aber von den drei verbleibenden Nasithi-Katasakke war diese Verbindung als die beste erschienen, denn Ashakhs im Grunde einzelgängerisches Wesen hätte die Asuthithekkhe noch schmerzlicher gemacht.
»Chaikhe hält sich wirklich recht gut«, sagte Rakhi, »aber ich fürchte, ich werde es mit Ashakh zu tun bekommen, wenn er sie auf Priamos sieht und erfährt, daß ich sie – in gewisser Weise – berührt habe. Ich sehe wirklich keine Möglichkeit, wie wir das vor ihm geheimhalten sollen, wenn er weiterhin die Operationen in Weissmouth leitet. Er wird auf zehn Lioi Entfernung merken, daß etwas nicht stimmt.«
»Nun, du mußt Chaikhe sagen, daß sie Harachia vermeiden soll. Ashakh darf von dieser Vereinbarung nichts erfahren, denn ich fürchte, er würde die Dinge auf nicht wiedergutzumachende Weise komplizieren. Und laß du mich nicht im Stich, Rakhi. Ein menschlicher, männlicher Dhisais hat mir schon alles durcheinandergebracht, und wenn du irgendwelche Symptome entwickeln solltest, bestehe ich darauf, daß du mir sofort davon Mitteilung machst.«
Rakhi lachte auf, obwohl er vor Verlegenheit dunkelrot anlief. »Wirklich, Chimele, Asuthithekkhe ist nicht so unmöglich für Iduve, wie man immer angenommen hat. Chaikha und ich – wir halten in unserem Bewußtsein einen diskreten Abstand. Wir lassen unsere gegenseitigen Gefühle in Ruhe, und ich nehme an, es ist ganz nützlich, daß ich ein sehr fauler Bursche bin, und daß Chaikhes M'melakhia sich auf ihre Lieder und auf das Kind richtet, das sie trägt.«
»Rakhi, Rakhi, du wertest dich immer ab, und das ist ein Zug der M'metanei.«
»Aber es ist wahr«, rief Rakhi aus. »Wirklich wahr! Ich habe eine sehr fundierte Theorie darüber. Chaikhe und ich würden uns sonst ständig an die Kehle gehen. Könntest du dir das Ergebnis von Asuthithekkhe zwischen Ashakh und mir vorstellen? Der Gedanke macht mich schaudern. Seine Arasthiethe würde mich verschlingen. Aber die Richtung der M'melakhia ist das Wesentliche. Chaikhe und ich haben keine M'melakhia füreinander. In Wahrheit«, fügte er aufgrund eines neuen Gedankens hinzu, »haben uns die M'metanei falsch informiert, als sie sagten, eine starke M'melakhia füreinander sei notwendig, ich werde einen detaillierten Bericht über
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