Hand in Hand in Virgin River
Dank hast du wieder alle Fäden in der Hand!“
„Kelly, wir schaffen es vielleicht nicht, bis Weihnachten zurückzukommen … Die Chancen, an Heiligabend oder am ersten Weihnachtstag einen Platz im Flieger zu ergattern …“
„Ich verstehe … Ich hatte euch sowieso nicht vor dem zweiten Januar zurück erwartet“, sagte sie. „Das heißt nicht, dass ich dich nicht vermisse …“
„Willst du wissen, wie sehr ich dich vermisse, Süße?“, fragte er. „Das Einzige, das ich genau jetzt in meinem Leben am meisten vermisse, ist, dich im Arm zu halten. Sobald wir zu Hause sind, wird das Leben vielleicht wieder ein bisschen normaler.“
Sie lachte ein wenig. „Glaubst du das?“
„Okay, ich gebe zu, wir haben noch ein paar Anpassungsschwierigkeiten vor uns. Courtney hatte, dank Stu, gefühlsmäßig ziemlich viele Turbulenzen durchzustehen. Ich werde sie noch vor Schulanfang zu ihrem Therapeuten schicken. Aber gewiss wird es in der Zukunft etwas unkomplizierter. In der nahen Zukunft.“
„Mann, wenn du kein Optimist bist“, erwiderte Kelly sarkastisch, aber er konnte hören, dass sie lächelte.
Sie unterhielten sich, bis Lief seinen Drink ausgetrunken hatte und kaum noch die Augen offen halten konnte. Er lud sein Handy auf, das gleich am nächsten Morgen klingelte. Der Reisebüroangestellte hatte für Heiligabend einen Flug nach San Francisco für sie gefunden. Perfekt – dort hatte er seinen Wagen abgestellt.
Müde wie sie waren und nach diesem Abenteuer emotional ausgelaugt, war ein Grund zum Lachen das Letzte, womit sie am Airport gerechnet hätten. Während sie am Gate warteten, tauchten Ann und Dick und die Kleinen in der Abflughalle auf. Sie hätten Lief und Courtney nicht bemerkt, wenn Alison und Michael nicht, glücklich, Courtney entdeckt zu haben, auf sie zugerannt wären.
„Hey, hallo“, meinte Courtney. „Ausflug mit dem Flugzeug?“
„Wir fliegen nach Hause“, erklärte Michael.
„Kinder!“, rief Ann. „Kommt her. Sofort!“
Ann wirkte ein wenig zerzaust. Verhärmt. Sie strich sich immer wieder eine Haarsträhne aus den Augen und schien heute auch nicht ihre „guten Sachen“ zu tragen. Sie wirkte sehr gereizt. Vielleicht lag ihr das Aufpassen auf ein paar Kinder am Strand nicht. Und Dick war dabei, eine Mitarbeiterin der Fluggesellschaft wegen eines Upgrades zu drangsalieren, obwohl sie ihm wiederholt mitteilte, dass es in der ersten Klasse keine freien Plätze mehr gab.
Lief hatte die letzten noch verfügbaren Plätze gebucht – sie saßen in der ersten Klasse. Er wechselte einen Blick mit Courtney, und sie bemühten sich sehr, nicht laut loszulachen.
Wenige Minuten später begann das Boarding – zuerst die Passagiere, die besondere Bedürfnisse hatten, dann die aus der ersten Klasse. Ann schaute sie finster an, als sie mit ihrer Familie durch die Kabine der ersten Klasse an ihnen vorbeiging.
Als das Flugzeug abhob, beugte sich Courtney zu Lief und sagte zum hundertsten Mal: „Ich werde Stus Haus nie wieder betreten. Nie wieder.“
„Okay“, sagte Lief.
„Ernsthaft. Es ist mir egal, ob das Gericht entscheidet, dass ich dahin muss.“
„Musst du nicht.“
„Aber was, wenn es so ist? Was, wenn ein Richter sagt …“
„Nein“, meinte Lief. „Erstens, ich glaube nicht, dass es Probleme geben wird. Zweitens, falls durch eine merkwürdige Fügung des Schicksals doch ein Problem auftauchen sollte, werde ich einen Weg finden, mich mit Stu auseinanderzusetzen. Vielleicht arrangiere ich ein Treffen mit Muriel St. Claire für ihn oder so was in der Art.“ Dann grinste er. „Bereitet dir sonst noch etwas Kopfzerbrechen?“
„Nein“, antwortete sie und lehnte sich in ihrem Sitz zurück. „Aber ich wünsche mir, dass du …“
„Was wünschst du dir, Court?“
„Du weißt schon. Dass wir einfach unter uns bleiben.“
„Huch? Was redest du da?“ Weil sie einfach nur mit den Schultern zuckte und auf ihre Schoß hinunter blickte, drängte er sie. „Wie bitte? Präzisiere das doch bitte.“
„Ich wünschte, du würdest nicht wieder heiraten …“
Er hob ihr Kinn und sah ihr in die Augen. „Ich habe noch nicht vor, wieder eine Ehe einzugehen. Ich habe auch noch mit niemandem über Hochzeitspläne gesprochen. Doch ich mag Kelly sehr gerne, und sie war wirklich gut zu uns – es würde mich freuen, wenn du ihr eine Chance geben würdest. Sie muss nicht deine Freundin werden, es sei denn, du wolltest es. Sie ist meine Freundin. Aber ich habe keine
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