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Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Problem dar.
    Und nach der Hochzeit von Lief und ihrer Mom sah sie ihren wirklichen Vater noch viel seltener. Sie schätzte, dass ihr richtiger Dad, Stu Lord, erleichtert war, und sie wusste , dass die Stiefhexe ganz sicher froh darüber war. Stu war nach der Scheidung ihrer Eltern der Erste gewesen, der wieder geheiratet hatte; da war sie zwei. Sie hatte ihn und ihre Stiefmutter, Sherry, der sie noch nie angeboten hatte, sie Mom zu nennen, ein paar Mal besucht. Ihr Vater und ihre Stiefmutter hatten zusammen zwei Kinder, Jungs. Aaron wurde geboren, als Courtney vier und Connor, als sie sieben war. Ihre Besuche bei ihnen waren immer seltener geworden.
    Die allmählich einschlafende Beziehung störte Courtney nicht. Stu und Sherry stritten regelmäßig, etwas, das zwischen ihrer Mutter und Lief nie passierte. Und die kleinen Jungen waren wilde Bengel, die nur herumplärrten, Sachen durch die Gegend warfen, sie an den Haaren zogen und ihre Sachen kaputt machten. Sie war glücklich mit ihrer Mutter und Lief. Ihrer Mutter und Dad .
    Dann, am Ende des sechsten Schuljahres, starb ihre Mutter. Starb einfach! Etwas war in ihrem Kopf geplatzt, während sie auf der Arbeit war, und sie war umgefallen und nie wieder zurückgekommen. Es schmerzte so sehr, dass Courtney am liebsten mit ihr gestorben wäre.
    Anschließend hatte es ein paar Veränderungen in ihrem Leben gegeben, an die sie sich allerdings kaum erinnern konnte, außer, dass es mit ihren immer gepackten Koffern zu tun hatte. Sie zog zu Stu, wo sie nicht einmal ihr eigenes Zimmer hatte. Sie schlief im Gästezimmer, bis Sherrys Mutter zu Besuch gekommen war und sie ins Spielzimmer oder auf das Wohnzimmersofa verbannt worden war. Mindestens ein paar Wochenenden im Monat verbrachte sie bei Lief. Nach sechs Monaten hin und her lebte sie wieder bei Lief und besuchte Stu. Schließlich, nachdem sie ihr Haar geschnitten und bunt gefärbt hatte, ihre Fingernägel schwarz lackierte und schwarzen Lippenstift benutzte, erklärte Stu Lief, dass er sie für immer bei sich behalten könne, weil Courtney nicht mehr die Wochenenden bei ihm verbringen sollte. Er hatte es eigentlich noch viel schlimmer formuliert, und sie war erleichtert gewesen. Sie hatte gehört, wie ihre Stiefmutter sie als „kleines schräges Monster“ bezeichnet hatte.
    Aber Lief war stinkwütend geworden, denn ihr Vater wollte sie nicht einfach nur nicht mehr bei sich wohnen lassen, sondern er wollte nicht einmal mehr, dass sie ihn besuchte. Da hatte sie verstanden – dass niemand sie haben wollte. Oh, Lief behauptete zwar das Gegenteil, aber das stimmte nicht. Falls es nämlich gestimmt hätte, hätte er sich darüber gefreut, dass ihr Vater sie nicht haben wollte, doch er freute sich überhaupt nicht . Es gab einen riesigen Streit; ihre beiden Väter schrien sich an und hätten sich fast geprügelt, und sie wünschte, sie hätten sich einfach gegenseitig umgebracht.
    Nach diesem Ausbruch hatte sich ihr Vater nie wieder bei ihr gemeldet. Es war schon Monate her. Das ganze Hin und Her mit Lief hatte in der siebten Klasse begonnen. Und da fing sie an, ihn Lief zu nennen.
    Sie blies sich auf die Fingernägel und überprüfte den Nagellack. Sie waren trocken. Courtney legte Lippenstift und Lipgloss auf.
    Sie hatte aufgehört zu wachsen. Sie war immer ein molliges kleines Mädchen gewesen, und nun war sie ein dünner, kleiner Teenager mit zwei Beulen, die als Busen durchgehen sollten. Ihr gruftiger Biker-Look sollte dafür sorgen, dass sie nicht für ein albernes Girlie gehalten wurde.
    Eine Zeit lang hatte sie im Internet nach Selbstmordgruppen gesucht, bis Lief sie dabei erwischt und zu einem Therapeuten geschleppt hatte, der ihr erklärte, sie wäre wütend. Ach was . Sie musste jede Woche zu diesem öden Therapeuten, und als wäre das noch nicht genug, musste sie auch noch eine bescheuerte Trauerbewältigungsgruppe aufsuchen. Sie fing fast wieder an, Lief zu mögen, nachdem er gesagt hatte, dass er den Therapeuten ebenfalls für öde hielt und dass die Trauergruppe kein geeigneter Ort für sie war und sich weigerte, sie dorthin zu bringen. Dafür liebte sie ihn.
    Sie wären vielleicht immer noch in L.A., wo sie geboren worden war und bis zur neunten Klasse gewohnt hatte, wenn sie nicht in Schwierigkeiten geraten wäre, und sie wäre vielleicht nicht in Schwierigkeiten geraten, wenn ihre Freunde nicht plötzlich alle verschwunden wären. Zuerst lag es daran, dass sie ihr Selbstmitleid nicht mehr ertragen konnten,

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