Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
Farmersjunge – und das mit dem Essen stört mich mehr, als Sie sich vorstellen können. Manche Menschen denken, dass ich eine Menge Ahnung von Teenagern und ihren Problemen habe, weil ich ein paar Drehbücher über junge Menschen in der Krise geschrieben habe, doch ich habe nicht über sie geschrieben – ich habe über mich geschrieben! Und meine Krise ist lange, sehr lange her, und es ging dabei nur um ein totes Pferd und nicht um eine tote Mutter.“
    Jerry richtete sich auf. „Welche Filme?“, erkundigte er sich.
    „ Deerstalker. Moonwalker . Und noch ein paar andere …“
    „Meine Güte, Sie sind der Lief Holbrook … Sie haben einen Oscar und einen Emmy gewonnen.“ Jerry platzte fast vor Aufregung. „Ja, jetzt begreife ich, dass es da vorgefasste Meinungen gibt. Das waren brillante Drehbücher. Ich besitze alle beiden Filme.“
    Lief wandte kurz den Blick ab. „Danke“, sagte er.
    Jerry beugte sich zu ihm. „Und verraten Sie mir, Lief. Ihre Frau starb, und Ihre Tochter sorgt dafür, dass Sie Anfälle kriegen. Mal abgesehen von ihrem Verhalten und Aussehen, wie kommen Sie da miteinander klar? Wie fühlen Sie sich da?“
    Liefs Blicke bohrten sich in die merkwürdigen hellblauen Augen des Therapeuten. „Einsam. Manchmal ziemlich miserabel. Wie ein Totalversager, was Courtney anbelangt. Und ich habe Angst davor, nie mehr an sie heranzukommen.“
    „Das kann ich nachvollziehen. Lassen Sie uns noch unsere Termine vereinbaren, dann können wir noch weitere vierzig Minuten reden, bevor Sie gehen müssen.“
    „Unsere Termine?“
    „Ich tue natürlich auch für Courtney, was ich kann. Das ist mein Fachgebiet. Doch mein Lieber, Sie könnten ebenfalls gut einen Freund gebrauchen, der Sie versteht. Wenn es nicht zu dreist ist, würde ich vorschlagen, Sie versuchen es einmal mit mir. Ich habe diese Sachen tatsächlich studiert.“
    „Sind Sie gut?“, fragte Lief.
    „Das bin ich“, erwiderte Jerry beinahe schüchtern lächelnd.

4. KAPITEL
    Courtney sah Bad Ass Hopper erst fast gegen Ende des Schultags. Sie hatte seinen Rucksack den ganzen Tag lang mit sich herumgeschleppt und auf diesen Moment gewartet. Sie hatte sich schon darauf eingestellt, den Rucksack die nächsten Tage, Wochen oder gar Monate mit sich herumzutragen, falls er nicht in der Highschool auftauchte.
    Sie holte ihn an seinem Spind ein. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen dachte er eigentlich daran abzuhauen. „Mach dir keine Gedanken“, sagte sie. „Hier ist dein Rucksack. Mein Dad hat die DVDs wieder ausgepackt, die du uns klauen wolltest. Bei mir oder bei mir zu Hause brauchst du dich nicht mehr blicken lassen.“ Sie wandte sich ab, um wegzugehen, drehte sich aber noch einmal um. „Statt B.A. für Bad Ass solltest du dich lieber S.A. für saublödes Arsch nennen lassen.“ Sie musterte ihn verächtlich. „Du solltest dich schämen. Du kannst ganz schön froh sein, dass ich ihm ausreden konnte, die Bullen zu rufen.“
    Sie war schon fast in der Mitte des Korridors angelangt, als er seine nervös klingende Stimme wiederfand. „Ach ja? Immer noch besser als ein den Teufel anbetender Kobold !“
    Das brachte sie nur zum Lachen; ihm fehlte es eindeutig an Fantasie.
    Ihre letzte Schulstunde an diesem Tag war Psychologie. Sie fand, dass der Lehrer sie merkwürdig ansah, als ob er glaubte, dass sie jemand war, dem ein bisschen Psycho nicht schaden konnte. Zufällig fand Courtney den Unterricht ganz interessant, aber sie ließ es niemanden wissen.
    Sie ließ sich auf ihren Platz nieder, so weit wie möglich von den anderen entfernt, in die letzte Reihe. Diesmal entschied sich Amber Hawkins, sich neben sie zu setzen. Scheiß Schulbänke, an denen immer zwei Platz hatten.
    „Hallo, Courtney“, sagte Amber beinahe schüchtern.
    „Hallo.“
    „Ich habe gehört, du hast es B.A. gegeben.“
    „Sei froh.“
    Amber kicherte. „Du bist echt rotzig, oder?“
    „ Rotzig ?!“
    Erneut giggelte Amber.
    Courtney wusste, dass Amber nicht zu den richtig beliebten Mädchen gehörte, dabei hätte Amber weitaus besser zu ihnen gepasst als sie. Amber war die Tochter eines Farmers oder so. Sie war weder Cheerleader noch machte sie mit einer Tanzgruppe mit. Sie war immer schlicht und ein bisschen altmodisch angezogen, benutzte kein Make-up und schien auch nicht, wie die beliebten Mädchen, hinter Jungen her zu sein.
    „Wir sind zusammen in Algebra“, informierte Amber sie.
    „Ach ja?“ Courtney wusste, dass sie gemeinsam in diesem Kurs waren,

Weitere Kostenlose Bücher