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Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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aber sie beschloss, so zu tun, als sei es ihr vorher noch nie aufgefallen.
    „Ich frage mich – begreifst du das? Ich meine, so richtig kapieren? Algebra. Denn ich bin echt am Ende. Schlimmer noch. Ich bin tot.“
    Courtney seufzte. „Es ist wirklich nicht so schwer.“
    „Hast du gute Noten?“, ließ Amber nicht locker.
    „Na ja …nein. Doch nicht, weil ich nichts raffe. Ich muss zugeben, dass ich mich im Unterricht nicht so richtig engagiert habe. Allerdings, wenn du das meinem Dad verrätst, sauge ich dir das Blut aus dem Körper!“
    Die dumme Amber lachte. „Na dann, okay. Ich muss es ihm nicht sagen. Glaubst du, du könntest mir mal helfen?“
    „Wie soll ich das denn machen?“
    „Hm, du könntest mit mir im Bus nach Hause fahren. Mein Dad würde dich dann nach dem Lernen nach Hause bringen.“
    Courtney drehte sich mit dem Stuhl, um Amber anzusehen. „Hör mal, Amber, du wohnst doch auf einer Farm oder so, stimmt’s?“
    Amber wirkte ein wenig überrascht. „Bist du gegen Tierhaare allergisch? Ich könnte auch zu dir nach Hause kommen. Oder wir könnten hierbleiben und die Bibliothek nutzen, und mein Dad könnte mich abholen und nach Hause fahren. Das würde er glatt tun, wenn ich dafür die geringste Chance hätte, Mathe zu schaffen.“
    „Weshalb ist ihm das so wichtig?“
    Amber zuckte die Achseln. „Wir haben einen Familienbetrieb, Hof und Weinberg. Baugewerbe und andere Sachen. Ich habe mehrere ältere Brüder, alles schlaue Kerle. Ein Ingenieur, ein Bilanzbuchhalter, ein BWLer.“
    „Das muss ja eine wahnsinnig tolle Farm sein.“
    „Es ist ein ganz normaler Hof“, sagte Amber.
    „Sieh mal, Spatz, ich würde deine Eltern zu Tode erschrecken …“
    Amber kicherte schon wieder.
    „Lass das!“, befahl ihr Courtney barsch.
    Amber hörte auf. Sie war tatsächlich ein wenig blass geworden. „Entschuldigung“, sagte sie leise.
    „Ich meinte, du sollst mit dem Gekicher aufhören. Das ist mein Ernst. Weißt du, ich glaube nicht, dass ich auf deine Farm passe.“
    Amber legte die Hand an den Mund. „Das ist in Ordnung, Courtney. Es ist halt Hollywoodkram. Sie würden dein Aussehen nicht ernst nehmen. Aber hey, dafür würden sie eine Drei in Mathe sehr wohl sehr ernst nehmen! Ich muss etwas tun!“
    „Hast du mit dem Lehrer gesprochen?“
    Amber nickte. Ihr Gesichtsausdruck war ernst. „Er erklärt es privat kein bisschen besser als im Unterricht.“
    Da lachte Courtney.
    „Meine Damen?“, fragte der Psycholehrer. „Gibt es etwas, dass ihr der Klasse mitteilen wollt?“
    Courtney richtete sich zu ihren vollen eins fünfzig auf. „Ja, Mr Culmer. Sie sollten sich einen Berater suchen, der Ihnen bei der Auswahl, ähm, der Krawattenauswahl behilflich ist. Ich denke, Mrs Culmer lässt nach – mit der da hat sie es jedenfalls echt übertrieben.“
    Die Klasse brach in Gelächter aus. Die Schüler waren nahezu hysterisch; während Mr Culmer von Minute zu Minute roter anlief. Nachdem sich die Schüler endlich wieder beruhigt hatten und Courtney sich wieder hingesetzt hatte, sagte der Lehrer: „Und das sagt ausgerechnet eine Vierzehnjährige mit pinken, schwarzen und feuerroten Haaren. Danke vielmals.“
    „Gern geschehen“, erwiderte sie und grinste breit.
    Courtney war schon auf vielen Farmen gewesen; Liefs Eltern wohnten auf der Farm, auf der er aufgewachsen war, obwohl der Hof nicht mehr bewirtschaftet wurde. Er hatte auch noch Onkel und Cousins mit landwirtschaftlichen Betrieben – in Idaho ging es hauptsächlich um Kartoffeln. Courtney hatte noch nicht oft darüber nachgedacht, ob ihr diese Besuche fehlten, bis sie, in einem gelben Bus sitzend, mit Amber nach Hause fuhr, um mit ihr gemeinsam Hausaufgaben zu machen. Sie war aufgeregt. Natürlich zeigte sie es nicht.
    Sie fand es irgendwie lustig, dass sie früher, wenn sie von Hollywood aus zu den Farmen nach Idaho aufgebrochen waren, nie einen Gedanken daran verschwendete, ob sie dahin passte. Doch in Virgin River fiel sie auf wie ein bunter Hund. Als ihre Mutter noch lebte, hatte sie noch keine pinken, pechschwarzen und feuerroten Haare, schwarze Fingernägel gehabt oder merkwürdige alte Retroklamotten getragen.
    Courtney und Amber hatten sich vorgenommen, gemeinsam bei Amber zu Hause die Hausaufgaben zu erledigen. Courtney sollte zum Abendessen bleiben, und dann würden sie vielleicht noch weiter für die Schule lernen oder Videospiele spielen, bis Lief kommen würde. Ambers Vater hatte ihr angeboten, sie nach Hause zu

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