Hand in Hand in Virgin River
wusste, dass sie ihn anstarrte und hoffte, sie sabberte nicht.
„Mein Stiefsohn Gabe“, erklärte Lilly. „Gabe, das ist Courtney. Sie überlegt, ob sie versuchen sollte, reiten zu lernen – eine ganz neue Erfahrung für sie.“
„Cool“, erwiderte er. Dann sah er Lilly an. „Ich werde einen Jockey und einen Trainer für dieses Pferd besorgen. Ganz im Ernst. Es ist unglaublich.“ Er wandte sich ab und führte das Pferd weg.
Courtney wirbelte herum, entfernte sich von Lilly und Blue und ging zu Lief, der vor den Stalltüren wartete. „Ich brauche ein paar Reitstiefel“, sagte sie.
8. KAPITEL
Als Kelly mit Jillians Truck die Auffahrt bis zur hinteren Veranda des viktorianischen Hauses hochfuhr, entdeckte sie ihre Schwester, nach einem Arbeitstag im Garten total verdreckt, auf einem der Stühle sitzend und an einer Flasche Wasser nippend. Kelly winkte und begann den Kofferraum auszuladen. Sie hatte kistenweise Früchte auf dem Bauernmarkt, Säcke voller Tomaten, Zwiebeln und Paprika am Straßenstand, verschiedene Gläser scharfer und nicht so scharfer Soßen, Relishes und Gelees aus biologischer Herstellung bei der Genossenschaft und im Supermarkt eingekauft.
Jillian begutachtete den Inhalt einer der Tüten, die Kelly auf der Veranda neben ihr abgestellt hatte. Sie brachte ein Gläschen mit einer süßen Gewürzsoße zum Vorschein. „Interessanter Shoppingbummel“, kommentierte sie.
„Du hast noch ein paar Paprika, oder?“, fragte Kelly.
„Ja. Ein paar schöne dunkelrote, kirschsüße Paprikaschoten wie bei unserer Nana. Süße gelbe Cubanelle, und Paprika, die so süß und lecker sind, dass man sie am liebsten wie einen Apfel essen würde.“
„Und Jalapeños?“
Ratlos starrte Jillian sie an. „Nicht so viele scharfe Paprika, nur ein paar. Warum?“
„Ich dachte, ich fülle ein paar Einweckgläser und mache Gelee und ein paar Relishes nach Nanas Rezepten. Mit Pfirsichen. Und wie wäre es mit ein paar Chutneys?“
„Wunderbar“, erwiderte Jillian.
„So wie ich einfach eure Küche übernommen habe, hoffe ich, dass Colin und du jetzt nicht plötzlich eines Morgens mit dem Bedürfnis aufwacht, euch den ganzen Tag lang nackig durchs Haus zu jagen.“
Jillian lachte. „Denny und der Kerl von UPS könnten dem vielleicht etwas abgewinnen, ganz zu schweigen von den anderen Leuten, die auch gerne einfach mal so unangemeldet hier auftauchen, wie Colins Bruder und Colins Schwägerin.“
„Ich habe vielleicht einen Job gefunden. Jedenfalls so etwas Ähnliches.“
„Hier?“, fragte Jillian, die sich in ihrem Stuhl aufgerichtet hatte, laut und hoffnungsfroh. „Hier?“
„Vielleicht.“
„Was für einen Job?“, wollte Jillian aufgeregt wissen. Kelly kramte in einer ihrer Taschen herum und zeigte ihr ein Glas von Lauras Paprikagelee. Jillian nahm es ihr aus der Hand und studierte das Etikett. „Sie hat dir eine Stelle angeboten?“
Kelly schüttelte den Kopf. „Ich habe ihr auf dem Bauernmarkt etwas von ihrem Gelee abgekauft. Sie stellt es zu Hause in ihrer Küche her und verkauft es auf dem Markt. Es ist ihre Spezialität, und es schmeckt wunderbar. Und ich dachte mir – ich arbeite gerne in einer Ein-Frau-Küche, ich habe zig wunderbare Rezepte von Nana, und es gibt, außer dem Bauernmarkt, noch eine Menge anderer Möglichkeiten, wo ich meine Produkte anbieten könnte.“
„Darfst du das denn? Einfach kochen und verkaufen?“
„Ein paar Genehmigungen brauche ich, aber falls du dich erinnerst – war ich mal dafür verantwortlich, eine große Restaurantküche zu leiten. Ich kenne die Fallstricke, ich muss einfach nur noch die speziellen Bedingungen dieses Countys herausfinden.“
„Oh, mein Gott! Dann könntest du hierbleiben!“ Jillian schrie es beinahe heraus.
„Okay, jetzt übertreibe es nicht – ich habe nach etwas gesucht, das ich machen kann, um meine Anwesenheit hier zu rechtfertigen, während ich darüber sinniere, was ich als Nächstes unternehmen könnte. Und das könnte so etwas sein. Ich rede nicht von etwas Festem, aber von etwas, das mir hilft, die Miete zu bezahlen.“
„Kelly, du musst doch keine Miete zu zahlen. Du bist meine Schwester !“
„Ja, nun. Ich schätze dieses Gefühl genauso wie deine Liebe und Loyalität, doch ich hasse es, mich als die arme Verwandte zu fühlen. Ich möchte dir Geld geben – das ist mir wichtig. Das musst du verstehen.“
„Vielleicht später“, erwiderte Jill. „Du musst mir erlauben, dir die Miete wenigstens eine
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