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Hand und Ring

Titel: Hand und Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Kathrine Green
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ihres Verfahrens zu mildern, indem sie hinzusetzte, ein Herr wünschedas Zimmer auf längere Zeit zu mieten, aber Byrd erkannte deutlich, daß dies nur ein Vorwand sei, um ihn aus dem Hause zu entfernen. Da nun sein Zweck ohnehin vereitelt war, wenn man ihm mit Mißtrauen begegnete, erwiderte er höflich, er wünsche durchaus nicht, die Dame auf irgendeine Weise zu schädigen und werde sich nach einer andern Wohnung umsehen.
    Bereits eine halbe Stunde später war er wieder in dem Hotel einquartiert, in dem er zuerst abgestiegen, und fand nun Zeit, seine weiteren Schritte zu überlegen. Trotz aller vorgefundenen Hindernisse, war er doch in den Besitz einiger wichtiger Tatsachen gelangt, welche Mansell betrafen. Er wußte erstens, daß dieser sich eines Vorwands bedient hatte, um sowohl von der Leichenschau als dem Begräbnis seiner ermordeten Tante fernzubleiben. Zweitens, daß er ein leidenschaftlicher Erfinder war und gerade jetzt das fertige Modell einer Maschine bei sich stehen hatte. Und drittens, daß er sich an dem Morgen, als die Mordtat in Sibley verübt ward, nicht daheim befand, sondern an irgendeinem andern Ort.
    Die Kenntnis dieser Umstände genügte jedoch noch lange nicht, um die schwerwiegenden Verdachtsgründe zu beseitigen, welche gegen Valerian Hildreth vorlagen. Byrd beschloß daher, seine Nachfragen auf vorsichtige Weise in der Fabrik selbst fortzusetzen, um zu erkunden, wo sich Craik Mansell zurzeit der Mordtat aufgehalten habe. Er verwandte den ganzen Tag dazu und wählte eine sorgfältige Verkleidung, aber überall stieß er auf völlig unerwartete Schwierigkeiten. Die Unterbeamten, die er aufsuchte, waren zu beschäftigt oder gaben auf seine Erkundigungen nur ausweichende Antworten; bei den Fabrikherren ward er unter diesem oder jenem Vorwand gar nicht vorgelassen. Es war, als hefte sich das Mißgeschick, das ihn schon im Kosthaus verfolgt hatte, auch an jeden seiner ferneren Schritte.
    Nur eine Hoffnung, sich Auskunft zu verschaffen, war ihm noch geblieben: Herr Goodman, einer der Chefs der Firma, befand sich an jenem Tage nicht im Geschäft; vielleicht war der Argwohn, welcher Byrd zu verfolgen schien, noch nicht bis zu ihm gedrungen.
    Der Empfang, der den jungen Mann in der Privatwohnung des Fabrikherrn erwartete, ließ jedoch viel zu wünschen übrig. Herr Goodman war durch eine Unpäßlichkeit ans Zimmer gefesselt und wenig gestimmt für fremden Besuch.
    Mansell? wiederholte er frostig auf die Frage, ob er einen Angestellten des Namens in seinem Geschäft habe. Ja, so heißt unser Buchhalter. Darf ich wissen, weshalb Sie zu mir kommen, um Erkundigungen über ihn einzuziehen? – Der Fabrikherr musterte seinen Besucher mit scharfen Blicken.
    Weil Sie mir eine Mitteilung machen können, entgegnete der Detektiv, entschlossen, diesmal zum Ziele zu gelangen, an welcher dem Gericht viel gelegen ist. Ich komme im Auftrag des Bezirksanwalts von Sibley, welcher zu wissen wünscht, wo sich Herr Mansell am Morgen des 26. September befunden habe.
    Herr Goodman schien zu überlegen; er griff nach einem Stuhl und nahm Platz.
    Und weshalb fragen Sie den betreffenden Herrn nicht selbst danach? Er könnte Ihnen doch am besten Auskunft geben?
    Das wohl, entgegnete Byrd freimütig, ich wollte Herrn Mansell nur das unangenehme Gefühl ersparen, welches die Frage ihm vielleicht verursacht hätte, da er ohnedies in letzter Zeit so viel Schmerzliches erlebt hat. Die Sache ist gar nicht von Belang: bei Gericht hat man den Umstand erwogen, daß Herr Mansell als Erbe des kleinen Vermögens der Frau Klemmens aus ihrem Tode Gewinn ziehtund möglicherweise die Hand dabei im Spiele haben könne. Es liegt keinerlei Beweis gegen ihn vor, aber, da die Sache nun einmal zur Sprache gekommen ist, bin ich hierhergeschickt worden, um sie näher zu ergründen. Ich höre, daß Herr Mansell an jenem unheilvollen Tage nicht in Buffalo war, doch braucht er deshalb nicht in Sibley gewesen zu sein. Sind Ihnen vielleicht Umstände bekannt, welche genügen würden, seine Abwesenheit vom Tatort zu beweisen?
    Der andere verharrte jedoch bei seiner Zurückhaltung. Ich bedauere, sagte er, Ihnen über Herrn Mansells Reisen keine näheren Nachrichten geben zu können; wenden Sie sich gefälligst an ihn selbst!
    Er war also nicht in Geschäften für die Fabrik abwesend?
    Nein.
    Aber Sie wußten um seine Reise?
    Ja.
    Dürfte ich fragen, wann er zurückkam?
    Am Mittwoch war er wieder auf dem Bureau.
    Byrd sah ein, daß bei des Fabrikherrn

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