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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Getöse. »Los – schnappt sie euch!«
    »Wartet!« brüllte Leia. »Halt!«
    Doch es war zu spät. Die Menge, die blind war vor Wut, wälzte sich vorwärts wie eine Springflut, die Blaster feuerten ungehindert, während sich die Vorhalle in ein Schlachtfeld verwandelte. Sogar jene, deren Vordringen beim Anblick von Leias Lichtschwert ins Stocken geraten war, hörten ihr jetzt nicht länger zu. Die meisten hatten sie bereits einfach stehen lassen oder waren vom Mob mitgerissen worden. Zweimal mußte sie das Lichtschwert hoch über den Kopf heben, als das allgemeine Wogen und Schieben um ein Haar jemanden in die leuchtende Klinge gestoßen hätte. Irgendwo in der Masse hörte sie 3PO leise jammern, doch als es ihr endlich gelang, sich umzudrehen, war er verschwunden. Ein Khil sprang auf sie zu, pfiff aufgeregt durch sein Hullepi und winkte mit einem Blaster in Richtung der Treppe – das Lichtschwert, auf das er dabei unweigerlich zuhielt, nahm er überhaupt nicht wahr.
    Mit der düsteren Einsicht in die Niederlage deaktivierte Leia die Waffe und hielt den Khil mit Hilfe der Macht davon ab, mit ihr zusammenzuprallen. Sie konnte hier nichts mehr ausrichten. Jene, die noch immer schossen, befanden sich inmitten der Menge und waren daher für sie unmöglich zu erreichen, und niemand in ihrer Nähe hatte irgend etwas getan, das Tod oder Verstümmelung und damit die einzige Strafe verdiente, die ihr Lichtschwert zu vollstrecken vermochte. Es gab hier zu viele Gemüter, die sie hätte beschwichtigen müssen – zu viele umherirrende Leiber, die sie mit der Macht hätte aus dem Weg schaffen müssen –, es blieb ihr nichts anderes übrig, als darauf zu achten, daß sie nicht niedergetrampelt wurde.
    Doch dann nahm sie in all dem Durcheinander, das sie umgab, die leise Ahnung von etwas anderem wahr. Von jemandem ganz in ihrer Nähe, der äußerst besorgt um ihre Sicherheit war.
    Han.
    Sie strengte sich an, etwas zu erkennen, doch ohne das gleißende Lichtschwert, das sie in Schach hielt, war die Masse immer näher herangerückt und bedrängte sie nun so sehr, daß sie unmöglich in eine andere Richtung blicken konnte als nach oben. Einen Moment lang suchte sie die leblosen Fenster ab, die in die Halle blickten, während sie gleichzeitig um ihr Gleichgewicht rang, aber falls Han irgendwo dort oben war, so konnte sie ihn nirgends entdecken.
    Doch da war etwas, fast genau über ihr: der dicke Strang einer Borsciiranke, die aus der Wand des Atriums herausragte. Sie schob sich durch die Menge, benutzte dabei die Macht, um andere, wenn nötig, sanft zur Seite zu schieben, und manövrierte sich so unter die Ranke. Dann griff sie abermals in die Macht hinaus, beugte die Knie und sprang.
    Die Ranke befand sich kaum mehr als zwei Meter über ihr, ein leichter Sprung für eine Jedi. Sie sprang noch einen halben Meter höher, ergriff die Ranke und benutzte sie, um sich zu dem Hauptstrang der Borsciipflanze zu ziehen, der sich entlang der Wand nach oben verzweigte. Von ihrem neuen Aussichtspunkt konnte sie Han sehen: Er kauerte hinter dem Geländer der Galerie, sein Blaster war auf die Treppe gerichtet, und seine Augen suchten voller Sorge die Menge nach seiner Frau ab. Flankiert wurde er von Barkhimkh und Sakhisakh, die so aussahen, als wären sie – falls nötig – jederzeit bereit, sich über den Rand der Terrasse in die Masse zu stürzen.
    Wie und wann es den beiden Noghri gelungen war, sich in das Gebäude zu schleichen, war Leia schleierhaft, aber im Augenblick spielte das auch keine Rolle. Die Bothan-Wächter am Fuß der Freitreppe lagen niedergestreckt, erschossen oder zermalmt, und das Gewicht des gesamten Aufmarschs schien sich nunmehr gegen die statische Barriere ein paar Stufen weiter oben zu werfen.
    Doch diese Sperre würde sie nicht lange aufhalten. Selbst aus dieser Entfernung konnte sie das leichte Flimmern erkennen, das anzeigte, daß die Barriere schon bald zusammenbrechen würde… und wenn dies geschah, so würde es für alle eine Katastrophe bedeuten. Wenn Han oder irgendwelche verborgenen Bothan-Wächter das Feuer auf die Menge eröffneten, die über die Treppe nach oben stürmte, wäre das Resultat ein Gemetzel an Dutzenden oder gar Hunderten von Lebewesen.
    Doch wenn sie das Feuer nicht eröffneten, käme es zu einem gleichermaßen erbarmungslosen Massaker an den Bothans, die sich in die beiden oberen Stockwerke geflüchtet hatten. So oder so würde eine große Zahl von Lebewesen sterben.
    Es sei denn…
    Einer

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