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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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ersten Feuerstöße hatten bereits genug Schaden angerichtet. Unten auf der Straße in einer Entfernung von zehn Metern hatte die Menge einen Kreis um einen Mishtak gebildet, der sich qualvoll am Boden krümmte. Ein paar Meter hinter ihm lag im Zentrum eines weiteren Kreises reglos ein Leresai.
    Mit den beiden Schüssen war eine tödliche Stille über die Masse gekommen. Han nahm aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr: Auf einem Dach einen Block weiter bewegte sich jemand. Er stand halb auf, hob seinen Blaster…
    »Da ist er!« rief jemand.
    Han sah wieder nach unten. Jemand aus der Menge deutete nach oben – aber er zeigte auf Han. »Moment mal…«, begann dieser.
    Und wie auf ein Zeichen kehrte wieder Leben in die Menge zurück. Brüllend wie hundert durchgehende Rancoren, wogte die Masse vorwärts und strömte unter den Balkon.
    Und mit einem Getöse, das den ganzen Bau erschütterte, brachen sie die Türen auf.
     
    »Han!« brach es aus Leia heraus, als der zweite Blasterschuß krachte. Wenn er nun das Ziel war…
    Nein, erkannte sie, und Erleichterung durchflutete sie. Sie konnte seine Präsenz noch spüren – alarmiert und angespannt. Aber irgend jemand da draußen war getroffen worden; sie konnte Wellen aus Schmerz wahrnehmen. Sie griff mit der Macht hinaus und versuchte, den Schmerz zu lokalisieren.
    Dann erhob sich plötzlich ein entsetzliches Gebrüll in der Menge draußen…
    … und die Türen vor ihr flogen auf, und eine undurchdringliche Wand aus Leibern brach über das Atrium herein.
    »Oh, du meine Güte!« japste 3PO. »Mistress Leia…!«
    »Stell dich hinter mich!« schnappte Leia, machte einen großen Schritt zur Seite und griff nach dem Lichtschwert, während sie einen kurzen Blick auf die zeremonielle Freitreppe am anderen Ende der Vorhalle warf. Wenn sie sich anstrengte, konnte sie die Treppe vielleicht vor der Menge erreichen.
    Doch C-3PO konnte unmöglich so schnell laufen. Und wenn sie ihn dem Mob auslieferte…
    »Los, hinter mich!« befahl sie dem Droiden noch einmal und zündete das Lichtschwert. Sie war hierhergekommen, um zu reden, und sie fing jetzt besser allmählich damit an. Die ersten in der Masse wichen erschrocken zurück, als die Klinge des Lichtschwerts gleißend zum Vorschein kam; viele bemerkten Leia in diesem Augenblick wahrscheinlich zum ersten Mal. »Bürger der Neuen Republik«, rief sie und hielt das Lichtschwert in die Höhe. »Ich bin Leia Organa Solo, Rätin der Neuen Republik und Jedi, und ich fordere Sie auf, sofort stehenzubleiben.«
    Der Vormarsch der Demonstranten in Leias unmittelbarer Nähe stockte. Viele von ihnen hielten sogar eher widerwillig inne – oder versuchten es wenigstens. Der Rest der Menge hinter ihnen, der nichts von Leias Gegenwart wußte, schob sich weiter nach vorne. Sie drückten gegen die vorderen Reihen oder bahnten sich einen Weg um diese herum und setzten ihren Weg ins Innere des Gebäudes fort.
    Doch schließlich wurde der Vorwärtsdrang der Masse langsamer, und Leia sah sich ersten Ansätzen eines aufmerksamen Publikums gegenüber. Wenn es ihr nun gelang, ihre Stimme zu einer ausreichenden Anzahl von ihnen durchdringen zu lassen, und wenn sie die richtigen Worte fand…
    Sie atmete tief durch, griff auf ihre Jedi-Techniken zurück, mit deren Hilfe sie ihre Kraft verstärkte, und öffnete den Mund…
    Im gleichen Moment war ein Schrei von den Bothan-Wächtern am Fuß der Freitreppe zu vernehmen, und ein halbes Dutzend Blasterblitze zuckte in die Menge.
    Und dann verwandelte sich die ganze Situation in ein höllisches Chaos.
    Leia hatte geglaubt, der Aufmarsch hätte den maximalen Lärmpegel bereits erreicht – doch sie irrte. Die Schreie der Verwundeten gingen in einem allgemeinen Aufschrei der Wut und des Schreckens fast unter, der so laut war, daß er ihr in den Ohren weh tat. Die erste Reihe der Menge brach auseinander, zahlreiche Demonstranten versuchten, hinter den kleinen Zierpflanzen und Büschen Schutz zu finden oder hasteten wie im Taumel auf die Büros an den Flanken der Vorhalle zu, um dort Deckung zu finden. Andere die weder sich abwenden und fliehen noch geradewegs in massives Blasterfeuer marschieren wollten, erstarrten einfach auf der Stelle.
    Die Bothans schossen wieder, und neue Schreie ertönten. Doch dieses Mal wurde das Feuer erwidert. Von einem Dutzend Punkten in der Menge aus krachten Blaster, und sechs Wächter sanken zu Boden.
    »Vorwärts!« erhob sich eine Stimme aus der Masse über das allgemeine

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