Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit
Atmosphärenschilds der Landebucht in die Luft gesprengt hat.«
Es entstand eine lange Pause. »Was, wie ich annehme, bedeutet, daß die Landebucht jetzt unter einem totalen Vakuum liegt?« fragte Luke dann.
»Bis unter die Decke«, bestätigte Mara. »Ich vermute, es wäre zuviel verlangt, daß es in der Nähe der Bucht oder so einen Spind mit Druckanzügen geben könnte?«
»Keine Ahnung, aber ich würde mich nicht darauf verlassen«, sagte Luke.
»Ich auch nicht«, stimmte Mara zu. »Faughn, Sie sind doch schon mal Y60er geflogen, oder?«
»Häufiger als ich mich erinnern möchte«, entgegnete die andere Frau. »Meinen Sie, er sollte einen kalten Sprung versuchen?«
»Das ist der einfachste Weg, ihn da herauszubekommen«, sagte Mara. »Kann er es schaffen?«
»Das bezweifle ich«, meinte Faughn. »Skywalker, ist die Landerampe des Frachters ein oder ausgefahren?«
»Ausgefahren, soweit ich weiß.«
Die R2-Einheit zwitscherte, und die Bestätigung des Droiden rollte über die Anzeige. »Sie ist immer noch unten«, rief Mara.
»In dem Fall hat er keine Chance«, erklärte Faughn und schüttelte den Kopf. »Der Rampenmechanismus des Y60 ist Schrott. Den Ausstieg zu versiegeln und den Druckausgleich im Schiff herzustellen, würde mindestens fünfzehn Minuten dauern.«
»Das habe ich befürchtet«, sagte Mara. »Ein bißchen zu lang für ihn, um die Luft anzuhalten.«
»Was ist mit seinem X-Flügler?« schlug Faughn vor. »Es kann nicht sehr lange dauern, ein Cockpit von dieser Größe unter Druck zu setzen.«
»Wenn man davon absieht, daß die meisten Jäger-Kanzeln heutzutage druckversiegelt sind«, stellte Mara fest. »Wenn man sie im Vakuum öffnet, ohne die manuelle Überbrückung zu bedienen, wird normalerweise der Schleudersitz ausgelöst. Eine Sicherheitsvorkehrung… ich glaube nicht, daß der R2 sie umgehen kann.«
»Du hast recht, das kann er nicht«, sagte Luke. »Ich verlasse mich besser darauf, einen Raumanzug zu finden.«
»Klar.« Mara pfiff leise zwischen den Zähnen und maß mit den Augen den Abstand zu dem Asteroiden. Die Chancen, daß die Freibeuter die nötige Vakuumausrüstung in handlicher Reichweite für einen Flüchtling aufbewahrten, lagen irgendwo zwischen dünn und nicht vorhanden. »Und falls nicht, kommen wir rein.«
Aus dem Augenwinkel konnte sie erkennen, wie Faughn ihr einen entsetzten Blick zuwarf. »Jade, wir kennen den sicheren Weg nicht«, sagte die Frau leise.
»Nein, aber Skywalkers Astromechdroide kennt ihn«, erinnerte Mara sie. »Droide, wie wär’s, wenn du uns ein paar Ziffern überspielst?«
Der R2 tat trillernd seine Bereitschaft kund, und auf dem Computerdisplay erschien eine Kursbeschreibung. »Angekommen«, rief Mara. »Also los!«
Faughn wandte sich wieder ihrer Steuerkonsole zu; sie war nach wie vor alles andere als begeistert darüber, auf diese Weise ihr Raumschiff aufs Spiel zu setzen. Es gab einen kurzen Beschleunigungsschub, und die Starry Ice setzte sich in Bewegung. »Der Kurs sieht nicht allzu übel aus«, teilte Mara ihr mit, während sie die Anzeigen prüfte.
»Nein«, erwiderte der Captain und tippte auf ihr Navigationsdisplay. »Es gibt da nur ein kleines Problem: Die Asteroiden haben ihre relativen Positionen zueinander verändert.«
Mara richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihr eigenes Navdisplay. Faughn hatte recht. »Verflucht, sie haben sie irgendwie durcheinandergebracht«, sagte sie, sprang von ihrem Sitz und machte sich auf den Weg zur Tür. »Wir müssen uns unseren Weg auf Bantha-Weise bahnen. Ich nehme Nummer eins; schicken Sie Elkin und Torve in die anderen.«
Sie hatte ihren Turbolaser-Gefechtsstand erreicht und schnallte sich gerade an, als Faughn ihr bedeutete: »Wir haben soeben ein automatisches Leuchtfeuer zur Warnung ausgesetzt; das sollte für die ersten Schwierigkeiten genügen.«
»Verstanden«, erwiderte Mara und fuhr die Notfallaktivierung des Turbolasers hoch, während sie sich zum zwanzigsten Male wünschte, daß die Jades Feuer nicht auf Duroon festsitzen würde, wo ihre Navsysteme überholt würden. Karrde hatte bei der Bewaffnung seiner Frachter gute Arbeit geleistet, aber die Feuer besaß ebensoviel pure Feuerkraft wie die Starry Ice und war darüber hinaus noch um einiges wendiger.
Doch das Schiff war nicht hier, und sie konnte nichts daran ändern. Sie rieb ihre Handflächen an ihrem Overall trocken, umspannte mit festem Griff die Kontrollen und griff in die Macht hinaus. Sie mochte keine so glorreiche
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