Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit
Möglichkeit.«
Mit einem Wink alle Fallen aus dem Wegfegen? »Und die wäre?« fragte sie laut.
»Ich muß euch auf halbem Wege entgegenkommen«, erwiderte er. »Verfugst du über eine Andockbucht, die meinen X-Flügler aufnehmen kann?«
»Wir haben zwei Hangarhälften mit Traktorstrahlunterstützung«, teilte ihm Faughn mit. »Dort wird außerdem eine Sauerstoffversiegelung um das Cockpit gelegt.«
»Gut. R2, mach dich sofort auf den Weg zum Andocken…«
»Sekunde mal«, unterbrach Mara ihn. Irgend etwas in Skywalkers Stimme und Gedanken sagte ihr, daß er vorhatte, etwas wirklich Dummes zu versuchen. »Du denkst doch nicht etwa daran, kalt bis zu uns raus zu springen, oder doch? Wir kommen dazu nicht nah genug heran.«
»Weiß ich«, antwortete Luke. »Ich werde mich in eine Jedi-Hibernationstrance versetzen, sobald ich die Schleuse geöffnet habe.«
Sie hatte es richtig erkannt: etwas wirklich Dummes. »Und wie willst du das schaffen?« wollte sie wissen. »Du mußt dich, unmittelbar nachdem du das Schott gesprengt hast, in Trance versetzen. Dabei bleibt dir überhaupt keine Luftreserve.«
»Wenn ich die Tür richtig aufkriege, müßte eigentlich zusammen mit mir schlagartig ein Schwall Luft entweichen«, bedeutete ihr Luke. »Das sollte eigentlich ausreichen, um in die Hibernation gehen zu können und mich in deine Richtung zu katapultieren.«
»Deine Chancen stehen miserabel.«
»So ist das immer bei letzten Auswegen. Und wenn wir zu lange darüber streiten, werde ich überhaupt keine Chancen mehr haben.«
»Das könnte glatt einer von Solos Sprüchen sein«, knurrte Mara. Aber er hatte ja recht. Und wie um seine Worte zu unterstreichen, fiel nun auch der andere flankierende Höhenkamm in sich zusammen. »Du hast gewonnen. Machen wir’s so.«
»In Ordnung«, sagte Luke. »R2, ab mit dir!«
Der Droide gab ein unglückliches Zwitschern von sich, doch der X-Flügler hob folgsam von seinem Landeplatz ab und flog auf die Starry Ice zu. »Faughn?« rief Mara.
»Traktorstrahlunterstützung des Halbhangars bereit«, entgegnete Faughn. »Das äußere Schott der Luftschleuse an Steuerbord ist offen; Atmosphärenbarriere ist aktiv, und Krickle steht im Innern mit einem Medipack bereit. Wir sind soweit, wann immer er es ist.«
»Hast du das mitgekriegt, Luke?«
»Ja«, antwortete er. »Ich etabliere den Satz Willkommen an Bord als Signal, um mich aus der Trance zu holen.«
»Willkommen an Bord. Alles klar.«
»Okay, also los. Ziel nicht daneben.«
Mara lächelte knapp. Zielen Sie nicht daneben. Einst hatten diese Worte eine vollkommen andere Bedeutung für sie gehabt: Skywalker im Visier ihres Blasters; der verhallende Befehl des Imperators, den aufstrebenden Jedi zu töten, ein Echo in ihren Gedanken…
Doch sie hatte diese Krise vor zehn Jahren im Innern des Mount Tantiss überwunden, und die Stimme des Imperators war heute nur mehr eine ferne und schwache Erinnerung.
Skywalker würde irgendwann selbst eine tiefe Krise durchleben müssen. Vielleicht steckte er im Augenblick bereits mittendrin.
Sie hoffte, daß es so war.
Sie empfing eine Ahnung von Lukes Emotionen. Mara konzentrierte sich und sah das Aufblitzen seines Lichtschwerts vor ihrem geistigen Auge, als die grüne Klinge durch das massive Metall des Schleuse fuhr…
… und im nächsten Moment verschwand er.
»Faughn?« rief Mara und schloß die Augen, während sie so intensiv wie möglich hinausgriff. Aber Lukes Präsenz war nicht mehr ortbar – zumindest nicht von ihr. Entweder war er in seine Hibernation eingetreten, oder er war tot.
»Da kommt er«, rief Faughn.
Mara öffnete die Augen. Ja, da war er. Er sah aus wie eine zerbrochene Marionette, während er rasch in Richtung der Starry Ice schwebte. Seine Glieder schlugen unkontrolliert und fühllos um den Leib, während dieser sich langsam um sich selbst drehte; das flackernde Feuer der sich fortsetzenden Selbstzerstörung des Asteroiden verlieh der Szene einen gewissen surrealen Anstrich.
Mit einem Satz, der sie zusammenzucken ließ, bewegte sich die Starry Ice auf die Oberfläche zu: Faughn lenkte das Raumschiff in Lukes Flugbahn.
Oder versuchte es zumindest. Mara beobachtete die schwebende Gestalt stirnrunzelnd und versuchte deren Kurs und Aufprallgeschwindigkeit im voraus zu berechnen…
Faughn, die Zugang zum Schiffscomputer hatte, hatte die Antwort zuerst. »Es gibt ein Problem«, erklärte sie knapp. »Bei der Geschwindigkeit, die ich aufnehmen muß, um ihn zu
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