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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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bewegen.
    Nichts geschah.
    »Sie erkennen die Genialität der Konstruktion«, bemerkte die Kontrolle im Plauderton. »Die Stäbe stehen genau im richtigen Winkel, um die Klinge im Zwischenraum zwischen den Pfählen festzuhalten, ohne daß sie diese berührt. Schlau, wie?«
    Luke blieb eine Antwort schuldig. Das Lichtschwert schien tatsächlich fest verkeilt zu sein… aber wenn die Klinge die Pfähle nicht berührte, so müßte der Griff eigentlich vor oder zurück frei beweglich sein. Er griff mit der Macht danach und ließ die Waffe ein Stück nach vorne schlittern.
    »Oh, in dieser Richtung funktioniert es natürlich«, sagte die Kontrolle, als das Lichtschwert sich bewegte. »Außer die Waffe bleibt am Schalter oder so hängen. Aber das wird Ihnen auch nichts nützen – die Klinge berührt trotzdem noch keinen der Stäbe…«
    Die Spitze der Klinge hatte unterdessen die Wand erreicht. Luke fuhr fort, sie weiter in diese Richtung zu zwingen, und bohrte sie mitten in die Metallverkleidung.
    »… und natürlich waren wir nicht so blöd, irgendwelche empfindlichen Installationen hinter den Wänden anzubringen, bloß damit Sie die durchlöchern können«, schloß die Kontrolle. »Jetzt sind wir schon ein bißchen mehr beeindruckt, nicht wahr?«
    »Ein bißchen vielleicht«, erwiderte Luke. »Und was nun?«
    »Was glauben Sie denn?« gab die Kontrolle scharf zurück. Die Stimme klang mit einem Mal finster. »Wir wissen, wozu ihr Jedi fähig seid, Skywalker. Ich schätze, Sie haben während Ihres kleinen Ausflugs durch unsere Basis schon genug schmutzigen Schwemmsand aufgewühlt, um jeden hier für die nächsten zwanzig Jahre nach Fodurant oder Beauchen zu schicken. Wenn Sie denken, wir sitzen hier bloß herum und lassen uns das gefallen, müssen Sie verrückt sein.«
    Luke verzog angesichts der Ironie das Gesicht. Die Kontrolle hatte recht: Falls er seine ganze Jedi-Kraft einsetzte, würde er mit ziemlicher Sicherheit tief genug in die Gedanken der Piraten eindringen können. Doch in Anbetracht des neuen Widerwillens, seine Kräfte so leichtfertig anzuwenden, hatte er in Wirklichkeit noch nichts dergleichen unternommen. »Was also wollen Sie tun? Einen Handel abschließen?«
    »Kaum«, antwortete die Kontrolle. »Wir wollen, daß Sie sterben.«
    »Wirklich?« versetzte Luke trocken. Diese Pfähle mochten für menschliche Muskeln zu stark sein, doch das war kaum die Leistungsgrenze eines Jedi. Genügend Stäbe zur Seite zu biegen, um an sein Lichtschwert zu gelangen, wäre allerdings ein langwieriges Unterfangen, doch er war stark genug in der Macht, es zu schaffen. »An Altersschwäche? Oder haben Sie etwas Schnelleres im Sinn?«
    »Es tut mir aufrichtig leid«, gab die Kontrolle zurück, »aber es scheint mir pure Verschwendung, Sie auf diese Weise umzubringen; vor allem wenn man bedenkt, was uns der Bau dieser Jedi-Falle gekostet hat. Heutzutage setzt niemand mehr Kopfgelder auf gefangene Jedi aus. Und selbst wenn, ich nehme nicht an, daß diese Falle Sie lange genug festhalten würde, um zu kassieren. Das war’s also. Machen Sie’s gut, Skywalker.«
    Ein Klicken wurde hörbar, und der Lautsprecher erstarb… und in der eintretenden Stille vernahm Luke ein Geräusch, das zuvor noch nicht dagewesen war.
    Das leise Zischen von ausströmendem Gas.
    Er atmete tief durch und griff in die Macht hinaus. Es gab Jedi-Techniken zur Neutralisierung von Giften, die ausreichen sollten, um mit allem, was sie in den Gang pumpen mochten, fertig zu werden. Trotzdem durfte er nicht zögern, möglichst schnell hier herauszukommen. Er schloß die Augen, griff noch weiter in die Macht hinaus und machte sich daran, einen der Stäbe vor seinem Gesicht wegzubiegen…
    Und im nächsten Moment gingen ihm die Augen auf, als ihm mit Verspätung die Wahrheit bewußt wurde.
    Die Piraten pumpten kein Gift in den Gang. Sie saugten die Luft ab.
    Und nicht einmal ein Jedi konnte lange Zeit ohne Atemluft überleben.
    Luke atmete noch einmal tief durch und kämpfte gegen die aufsteigende Furcht an. Ein Jedi muß im Zustand der Ruhe handeln, im Einklang mit der Macht. Also gut. R2 und der X-Flügler befanden sich vermutlich bereits in der Hand der Freibeuter. Und selbst wenn dem nicht so war, gab es keine Möglichkeit für ihn, den Jäger durch die engen und gewundenen Gänge zu manövrieren. Er war hier ganz auf sich allein gestellt, ohne andere Hilfsmittel als die wenigen Ausrüstungsgegenstände, die er bei sich trug: Komlink, Leuchtstab,

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