Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit
-Schlachtkreuzern. Klar, kein Problem.«
»Ich rede nicht von einem Angriff, der irgendwelche ernsthaften Schäden herbeiführen soll«, erwiderte Disra geduldig. »Es genügt, wenn er unter Feuer gerät. Das können Sie doch schaffen, oder?«
»Sicher kann ich das«, gab Zothip zurück. »Die Frage ist bloß: Warum sollte ich?«
»Weil ich Ihnen für diese Störung des imperialen Schiffsverkehrs mehr als Ihren üblichen Lohn bezahle.« Disra ließ die Stimme zu einem weichen Schnurren herabsinken. »Und weil die Cavrilhu-Piraten, wenn Sie es tun, die ersten sein werden, die die Ernte einfahren, wenn das alles vorbei ist.«
»Sie erwarten also, daß genug Gewinn für alle herausspringt?«
»Mehr als Sie sich vorstellen können«, versicherte Disra.
Zothip schnaubte. »Sie wären überrascht, wieviel ich mir vorstellen kann«, sagte er. Doch sein starrer Blick war einer gewissen inneren Einkehr gewichen. »Also gut, ich bleibe noch eine Weile dabei. Pesitiin, sagen Sie?«
»Gut«, entgegnete Disra. »Noch etwas: Ich will, daß alle Schiffe, die Sie gegen die Schimäre einsetzen, corellianische Hoheitszeichen tragen.«
»Ach ja?« sagte Zothip und kratze sich abermals unter dem Bart. »Aus irgendeinem bestimmten Grund?«
»Aus dem gleichen Grund, aus dem es mir gleich ist, ob Sie ihm tatsächlich Schaden zufügen«, antwortete Disra. »Weshalb sehen Sie nicht zu, ob Sie selbst dahinterkommen können?«
»Das werde ich«, versprach Zothip. »In der Zwischenzeit sehen Sie zu, ob Sie dahinterkommen, wie Sie die Prämie auf unser Konto überweisen können, klar?«
Disra lächelte dünn. »Es ist ein Vergnügen, mit Ihnen Geschäfte zu machen, Captain Zothip.«
»Wie immer, Mufti Disra«, gab der andere zurück. »Wir bleiben in Kontakt.«
Das Display wurde schwarz. »Das nächste Mal bitte über die normalen Kanäle, wenn ich bitten darf«, murmelte Disra in Richtung des leeren Bildschirms und sank ein wenig in seinem Sessel zusammen. Unterredungen mit Zothip ließen ihn jedesmal mit einem Gefühl der Erschöpfung zurück. »Auf jeden Fall sollte uns das eine Zeitlang vor ihm bewahren.«
»Und uns einen nützlichen Dienst erweisen lassen«, warf Tierce ein, zog den Datenblock zurück und schaltete ihn ab. »Hier haben wir noch eine militärische Tugend für Sie, Flim: Trenne dich nie von Verbündeten, ehe du nicht vollkommen sicher bist, daß du sie nicht mehr brauchst.«
»Wir vom Rand haben eine ähnliche Regel«, bemerkte Flim trocken. »Natürlich nicht so wortreich formuliert. Um was genau ging es eben eigentlich?«
»Was meinen Sie: Zothips Überfall auf Pellaeon?« fragte Disra.
»Das mit dem Überfall habe ich schon verstanden«, antwortete Flim. »Sie wollen Pellaeon dazu bringen, daß er glaubt, die Neue Republik habe sein Friedensangebot zurückgewiesen und falle ihm statt dessen in den Rücken.«
Disra sah den Schwindler an und wölbte eine Augenbraue. »Sehr gut. Sie lernen. Obwohl man im nachhinein immer klarer sieht.«
»Sie sind zu freundlich«, sagte Flim und neigte leicht den Kopf zu einem angedeuteten militärischen Gruß. »Was ich nicht verstehe: Wieso corellianische Hoheitszeichen statt der Insignien der Neuen Republik.«
»Weil es sonst zu offensichtlich wäre«, erklärte Tierce ihm. »Es würde so aussehen, als hätte ganz Coruscant die Idee eines Treffens rundheraus abgelehnt. Und Pellaeon weiß, daß dies nicht passieren wird; er würde das abgekartete Spiel also leicht durchschauen.«
»Auf diese Weise wird es so aussehen, als wäre es nur der Corellianer Bel Iblis, der ihm die kalte Schulter zeigt«, ergänzte Disra. »Indem wir vorgeben, daß es sich ausschließlich um Verbände der corellianischen Defensivkräfte handelt, haben wir außerdem eine mögliche Erklärung dafür, weshalb keine Sternkreuzer oder andere Großkampfschiffe an dem Angriff beteiligt sein werden.«
»Richtig«, nickte Tierce. »Bedenken Sie darüber hinaus: Wir wollen ja gar nicht, daß Pellaeon seine Kapitulationsidee vollkommen aufgibt, zumindest vorläufig nicht. Falls Bel Iblis seinen Vorstoß ohne offizielle Absprache ablehnt, wird Pellaeon sich als nächstes jemand anderen für seine Annäherung suchen. Das dauert seine Zeit, was uns entgegenkommt. Und, was noch wichtiger ist, es zwingt ihn, Pesitiin vor der Zeit zu verlassen. Selbst wenn genug von Major Vermels Nachricht durchgekommen ist, bevor er bei Morishim in Gefangenschaft geriet, werden Pellaeon und Beb Iblis einander aller
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