Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit
Wahrscheinlichkeit nach verpassen.«
»Es sollte eigentlich alles glattgehen«, meinte Disra leichthin und verbarg sorgfältig seine Verblüffung. Der letzte Teil war ihm erst aufgegangen, als Tierce davon sprach, aber er hatte nicht vor, dies einen der beiden anderen merken zu lassen.
Tierce war, so wie die Dinge lagen, viel zu überheblich, und Flim erwies für Disras Geschmack keinem seiner Vorgesetzten auch nur annähernd genug Respekt. »Bis es soweit ist, muß unser Süppchen, um mit Major Tierce’ Worten zu sprechen, noch ein wenig mehr aufgerührt werden. Ist alles bereit für die Unruhen auf Bothawui?«
»Wenn nicht, fehlt jedenfalls nicht mehr viel«, antwortete Tierce. »Ich denke, wir setzen Navetts Team ein – diese Leute haben sich als äußerst erfolgreiche Agitatoren erwiesen.«
»Und dieser Aufstand soll absolut unvergeßlich sein«, nickte Disra. »Ich werde sie anweisen, ihre Positionen einzunehmen.«
»Außerdem sollten wir die restlichen Schläfer-Gruppen aktivieren«, sagte Tierce. »Es ist unmöglich, den zeitlichen Ablauf exakt zu planen, und sie sollen schließlich nicht inaktiv sein, wenn wir sie brauchen.«
»Ja.« Disra schnaubte leise. »Vor allem wenn man bedenkt, daß der echte Thrawn, wenn er die Verantwortung trüge, die gesamte Operation wahrscheinlich bis auf die Minute geplant hätte.«
»Wir müssen eben unser Bestes geben«, entgegnete Tierce. »Vertrauen Sie darauf, daß unsere Feinde ihren Teil zum Gelingen unseres Vorhabens beitragen werden. In der Zwischenzeit mache ich mich auf den Weg nach Yaga Minor und sehe, was ich dort ausgraben kann.«
»Hoffen wir, daß Sie etwas von Nutzen finden«, sagte Flim und stand auf. »Eines beschäftigt mich noch: Was hatte Skywalker wirklich auf einem Stützpunkt der Cavrilhu-Piraten zu suchen?«
»Wie ich Zothip schon gesagt habe, wollte er eine Verbindung zwischen uns und ihnen herstellen«, antwortete Disra. »Keine Sorge, es wird ihm nicht gelingen.«
»Aber…«
»Außerdem kommt es darauf auch gar nicht mehr an«, schnitt Tierce ihm das Wort ab. »Schon sehr bald werden eine Handvoll Klone und eine ungewaschene Piratenbande die geringste Sorge der Neuen Republik sein.«
11. Kapitel
Die Tür glitt auf, und Karrde trat auf die Brücke der Wild Kunde. »Guten Tag, meine Herren«, sagte er. »Wie geht’s uns denn heute?«
»Fein, Boß«, antworte Dankin, der sich auf dem Platz des Steuermanns halb herumdrehte, um ihn anzusehen. »Wir haben das Nosken-System fast erreicht – nur noch ein paar Minuten.«
»Gut.« Karrde machte einen Schritt auf ihn zu und ließ den Blick rasch über die übrigen Stationen schweifen…
… und verharrte mit einem Stirnrunzeln. »Was treiben Sie denn da oben, H’sishi?« fragte er die junge togorianische Frau an den Sensoren.
Sie drehte sich zu ihm um. »Dankin hat mich gebeten, die Station zu übernehmen«, erwiderte sie; ihre miauende Stimme war ebenso katzenhaft wie ihr Äußeres. »Er meinte, es sei an der Zeit für mich, praktische Erfahrungen auf der Brücke zu sammeln.«
Karrde sah Dankin an. Dieser starrte wieder prüfend auf seine Konsole und wandte ihm das Profil zu, doch Karrde konnte trotzdem erkennen, daß er sich insgeheim köstlich amüsierte. »Ja, ich schätze, es ist an der Zeit«, sagte er und warf einen zweiten Blick zu allen Stationen rund um die Kommandobrücke. Odonnl, der den Platz des Kopiloten einnahm, trug die gleiche Miene zur Schau wie Dankin; für Pormfil an der Maschinenüberwachung galt das gleiche, obwohl der Ausdruck auf seinem kerestianischen Gesicht ein wenig schwerer zu bestimmen war. Sogar Chin, der sich neuen Rekruten gegenüber in jüngster Zeit eher großväterlich gab, versuchte sich ein Lächeln zu verkneifen. »Haben Sie in letzter Zeit einen Statuscheck hinsichtlich der Operationslinie durchgeführt?« fragte Karrde und wandte sich wieder H’sishi zu.
Die gelben Augen der Togorianerin schienen sich ein wenig zu umwölken. »Nein, Hauptmann«, antwortete sie. »Wenn Sie wünschen, werde ich das sofort nachholen.«
»Ich bitte darum«, nickte Karrde. »Die Datenkarte zu den Operationslinien finden Sie im Computerraum.«
»Zu Befehl«, gab H’sishi zurück und wand ihren geschmeidigen Körper aus dem Sitz. Sie trottete über die Brücke, wobei ihre Krallen leise auf dem Metallboden klickten, und verschwand.
»Na schön, meine Herren«, bemerkte Karrde gutmütig, als die Tür sich hinter ihr geschlossen hatte. »Soll ich mal
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