Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals
sie auf der Stelle umgebracht hatte…
Hinter ihm ließ R2 ein ungeduldiges Pfeifen hören. »Richtig«, sagte Luke und unterdrückte die plötzlich aufsteigende Panik. Um sie aufzuwecken, musste er lediglich den Schlüsselsatz sagen, den sie sich ausgesucht hatte, den Satz, bei dem sie sich laut gefragt hatte, ob er ihn wohl würde aussprechen können. Gerade so, als hätte sie befürchtet, er könnte es nicht…
Er holte tief Luft. »Ich liebe dich, Mara.«
Ihre Augen öffneten sich blinzelnd, blinzelten noch einmal, als sie das Wasser aus ihnen verdrängte. »Hi«, sagte sie und atmete schwer, als sie seinen Arm ergriff und sich umständlich daran hochzog. »Wie ich sehe, haben wir es geschafft.«
»Ja«, erwiderte Luke, schloss sie in die Arme und hielt sie fest, während die Anspannung und die Furcht sich zu einem feinen Dunst aus absoluter Ruhe und Erleichterung verflüchtigten. Die Vision war Wirklichkeit geworden, und Mara lebte noch.
Und sie waren wieder zusammen. Für immer.
»Ja«, flüsterte Mara. »Für immer.«
Sie lösten sich ein kleines Stück voneinander… und standen gemeinsam im kalten Wasser. Ihre Lippen trafen sich zu einem Kuss.
Es schien viel Zeit vergangen zu sein, als Mara sich sanft aus der Umarmung löste. »Nicht, dass ich dies hier irgendwie abwürgen wollte«, sagte sie, »aber wir schlottern beide vor Kälte, und bis nach Hause ist es noch weit. Wo sind wir hier übrigens?«
»Wieder an unserem unterirdischen Fluss«, teilte Luke ihr mit und richtete seine Gedanken widerstrebend auf die Erfordernisse der Praxis.
»Ah.« Sie sah sich um und suchte den rauschenden Strom. »Was ist aus unserer persönlichen Sintflut geworden?«
»Die scheint zu Ende zu sein«, antwortete Luke. »Entweder haben wir den See komplett entleert…«
»Was allerdings wirklich unwahrscheinlich ist.«
»Stimmt«, nickte Luke. »Oder er hat sich wieder irgendwo gestaut.«
»Vermutlich sind in der Kammer noch weitere Teile der Mauer eingestürzt«, meinte Mara und streckte eine Hand aus, um ein paar Haarsträhnen zurückzustreichen, die an ihrer Wange klebten. »Oder das Wasser ist von den Überresten der Kloning-Anlage aufgehalten worden.«
Luke nickte und half ihr, auch die übrigen Haare aus dem Gesicht zu streichen. »Wie gut, dass wir nicht noch länger damit gewartet haben, uns einen Ausweg zu suchen.«
»Eins ist sicher«, pflichtete Mara ihm bei. »Diese Jedi-Ahnungen sind wirklich praktisch. Du musst mir unbedingt beibringen, wie das geht.«
»Wir werden daran arbeiten«, versprach Luke und watete auf den Rand des Tümpels zu. »Ich meine, die Qom Jha hätten erzählt, dass dieser Fluss in einen kleinen Wasserfall mündet.«
»Klingt gut«, sagte Mara. »Finden wir ihn.«
Eine neue Welle Skipray-Kanonenboote schoss vorbei und bombardierte die Tyrannic mit Laserfeuer. Hinter ihnen waren zwei Schlachtkreuzer der Ishori auf die tödliche Reichweite ihrer Waffen herangekommen und belegten die Rumpflinie des Sternzerstörers mit einem blendenden Muster immer neuer zerstörerischer Feuerstöße aus ihren Turbolasern. »Zwei weitere Steuerbord-Turbolaser sind ausgefallen«, rief der Offizier an der Feuerleitstelle mit angespannter Stimme. »Rumpflinie ist am Bug aufgerissen. Die Crews versiegeln das Leck bereits.«
»Verstanden«, bestätigte Nalgol. Er hörte, das seine Stimme vor enttäuschter und vollkommen ohnmächtiger Wut zitterte. Es war undenkbar – undenkbar –, dass eine Armada aus drei imperialen Sternzerstörern sich in einem Kampf um das nackte Leben gegen ein derart Mitleid erregendes Sammelsurium aus Nichtmenschen und ihren verräterischen Freunden wieder fand.
Doch das war genau das, was hier geschah. Es waren einfach zu viele, um den Überblick zu behalten. Zu viele, um sie bekämpfen zu können.
Und ungeachtet des Stolzes, den er für sein Schiff, seine Mannschaft und das Imperium empfand, war Nalgol doch Realist genug, um zu wissen, wann ein Kampf hoffnungslos geworden war.
»Setzen Sie ein Signal an die Obliterator und die Eisenfaust ab«, befahl er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. »Drehen sie ab und ziehen Sie sich zurück. Ich wiederhole: Drehen Sie ab und ziehen Sie sich zurück.«
»Verstanden, Captain«, gab der Komoffizier zurück.
»Welcher Kurs, Sir?«, rief der Steuermann.
»Ein kurzer Sprung in eine beliebige Richtung.« Nalgol starrte aus dem Aussichtsfenster. »Setzen Sie anschließend direkten Kurs auf Bastion. Großadmiral Thrawn
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