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Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals

Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals

Titel: Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Springen wir rein und folgen der Strömung?«
    Luke beugte sich über das Geländer und versuchte den Tunnel nach draußen zu erkennen. Wenn er nicht mehr bis zur Decke überflutet war…
    Doch das war er. »Ganz so einfach ist es leider nicht«, wandte er sich an Mara. »Die Strömung müsste uns zurück in die Höhlen tragen, aber das Problem ist immer noch, wie wir durch den Tunnel und den unterirdischen Raum gelangen.«
    »Warum warten wir nicht einfach ab, bis der Wasserspiegel weit genug sinkt?«
    »Das können wir nicht«, erwiderte Luke. »Warum, weiß ich nicht.«
    »Eine Jedi-Ahnung«, sagte Mara. »Damit wären wir wieder bei der Winterschlaftrance. Wie schnell kannst du mich in Trance versetzen?«
    »Ziemlich schnell«, erklärte er. »Atme einfach einige Male tief ein und aus, und dann sagst du mir, mit welchem Satz ich dich wieder zurückholen solle.«
    »Ein Satz, gut«, entgegnete sie und holte tief Luft, als eine seltsam verhaltene Stimmung über sie kam. »Gut. Mal sehen, ob du den hier aussprechen kannst…«
    Sie sagte es ihm, und er lächelte. »Verstanden«, antwortete er und griff in die Macht hinaus.
    Eine Minute später war sie bereits in seinen Armen eingeschlafen. »Du gehst zuerst, R2«, wandte sich Luke an den Droiden, hob ihn mit Hilfe der Macht hoch und dirigierte ihn behutsam über das Geländer. »Wir sind direkt hinter dir.«
    Der Droide zwitscherte. Im nächsten Moment landete er im Wasser; der Kuppelkopf hüpfte wie ein Korken auf der Oberfläche, während er in Richtung Tunnel trieb. Luke schlang schützend die Arme um Mara und sprang nach ihm hinein. Die Strömung ergriff sie und trug sie hinter dem im Wasser tanzenden Droiden her, während Luke versuchte, ihrer beider Köpfe über Wasser zu halten. Die Mauer und die Wölbung des Tunnels ragten bedrohlich vor ihnen auf; und kurz bevor sie den Tunnel erreichten, schöpfte Luke Atem und zog sie beide unter die Wasseroberfläche.
    Der Rest der Reise wurde zu einem undeutlichen Wirbel aus Schwindel erregendem Tempo, pausenlosem Ringen gegen die Fluten, Beinahekollisionen mit glatten Wänden und schroffen Felsen, schmerzenden Augen und Lungen. Luke bekam durch die halbe Trance nur entfernt mit, wo sie den Tunnel hinter sich ließen und in den unterirdischen Raum kamen; wo sie hart durch die jüngst erweiterte Lücke in der Mauer und der schützenden Schicht aus Cortosis-Erz schossen, registrierte er schon deutlicher, als die Turbulenzen sie links und rechts gegen die Felsen warfen. Der reißende Sturzbach riss sie mit sich fort, wirbelte sie ungestüm durch die Höhlen und Gänge, durch die sie sich erst vor einigen Tagen gemeinsam mit Kind der Winde und den Qom Jha so mühevoll ihren Weg gebahnt hatten. Luke gelangte durch den Nebel der verlangsamten Atmung zu dem trüben Schluss, dass sie gut daran getan hatten, so viele Stalaktiten und Stalagmiten zu beseitigen, die ihnen jetzt sonst den Weg versperrt hätten…
    Im nächsten Moment wurde er schlagartig wach und fand sich halb unter Wasser, während Kopf und Brust auf einem glitschigen Felsen einen unsicheren Halt gefunden hatten. R2s dringliches Trillern und Zwitschern gellte ihm in den Ohren. »Ja, alles klar«, brachte er hervor und schüttelte sich, um einen klaren Kopf zu bekommen.
    Dann erstarrte er. Mara war verschwunden.
    Er schüttelte erneut den Kopf und grub mit tauben, halb erfrorenen Fingern den Glühstab aus, während er mit den Füßen gleichzeitig verzweifelt nach festem Grund tastete. Er fand bald Halt, da das Wasser ihm an dieser Stelle nur bis zur Hüfte reichte. Schließlich bekam er den Glühstab frei und schaltete ihn ein.
    Er stand in einem Tümpel am Rande des letzten der unterirdischen Flüsse, die er und Mara im Verlauf ihres Marschs durch die Höhlen überquert hatten. Fünf Meter links von ihm war der breite Strom, der sie hierher getragen hatte, zu einem Fluss geschrumpft, der ruhig plätschernd seinem Bett folgte.
    Und zwei Meter zur Rechten schaukelte Mara sanft im Wasser des Tümpels und glitt langsam an den schroffen Felsen vorüber. Ihre Augen waren geschlossen, die Arme und Beine erschlafft. Wie im Tod.
    Es war das genaue Abbild der Jedi-Vision, in der sie ihm auf Tierfon erschienen war.
    Einen Augenblick später war er an ihrer Seite, hob ihren Kopf aus dem Wasser und starrte in jäher Furcht in ihr Gesicht. Wenn die Trance sie nicht am Leben gehalten hatte – wenn sie, nachdem er sie losgelassen hatte, mit etwas Hartem zusammengeprallt war, das

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