Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals
durchgemacht hat, verdient er es, einen eigenen Namen zu tragen.«
Wirklich? erwiderte Jäger der Winde und sah sie lange nachdenklich an. Und welchen Namen für ihn schlägst du vor?
»Den Namen, den er sich verdient hat«, antwortete Mara sanft. »Freund der Jedi.«
Jäger der Winde schlug einmal mehr mit den Flügeln. Ich werde es mir überlegen. Aber jetzt brechen wir auf. Die Nacht neigt sich dem Ende zu, und ihr wollt sicher bis Sonnenaufgang verschwunden sein.
»Ich freue mich schon darauf, Sir«, sagte Flim soeben, als Karrde unter dem Bogengang hindurch auf die Kommandobrücke der Relentless kam.
»Ja«, erwiderte Pellaeon. »Ich auch.«
Der Admiral drehte sich um, als Karrde neben ihn trat. »Sie sind spät dran«, bemerkte Pellaeon nachsichtig.
»Ich habe den Turbolift im Auge behalten«, erklärte Karrde. »Ich dachte, Flim und seine Geschäftspartner würden vielleicht versuchen, zur Unterstützung ihres Standpunkts ein Sturmtruppenkommando hierher zu beordern.«
»Das hätte gut sein können«, entgegnete Pellaeon. »Danke.«
»Keine Ursache«, versicherte Karrde und sah sich auf der Brücke um. Der Major-Tierce-Klon lag reglos auf Deck, Shada befand sich auf der anderen Seite bei den beiden anderen Mistryl, der Schwindler wartete mit einstudierter Sorglosigkeit im Hintergrund der Kommandogalerie, und Mufti Disra stand ein wenig abseits und gab sich so reserviert, kalt und würdevoll, wie es ein Mann vermochte, der seinem Untergang entgegensah. »Hier sieht es übrigens gar nicht so aus, als wäre meine Anwesenheit erforderlich gewesen.«
»Nicht in diesem Akt, nein«, stimmte Pellaeon zu. »Ihre Freundin Shada ist ziemlich beeindruckend. Ich nehme an, sie hat kein Interesse an einem neuen Job.«
»Na ja, sie sucht nach einer höheren Aufgabe, in deren Dienst sie sich stellen kann«, teilte Karrde ihm mit. »Aber um ganz offen zu sein, ich glaube nicht, dass das Imperium sich dazu eignet.«
Pellaeon nickte. »Möglicherweise können wir das ändern.«
»Admiral Pellaeon?«, rief eine Stimme aus den Mannschaftsschächten. »Ich habe jetzt General Bel Iblis für sie.«
»Danke.« Pellaeon sah Karrde an. »Laufen Sie nicht weg. Ich möchte später noch mit Ihnen reden.«
»Klar.«
Der Admiral marschierte über die Kommandogalerie davon und passierte Flim, ohne ihn noch einmal zu beachten. Karrde warf Disra einen letzten Blick zu und durchquerte den Raum bis zu der Stelle, wo Shada und die andere junge Mistryl gerade der älteren Frau in eine sitzende Position aufhalfen. »Wie geht es ihr?«, erkundigte er sich.
»Es ist nicht so schlimm, wie wir dachten«, antwortete Shada, während sie beherzt die zerrissene Tunika erforschte. »Sie konnte sich fast ganz aus der Schusslinie drehen.«
»Gut trainierte Reflexe«, nickte Karrde. »Einmal Mistryl, immer Mistryl, schätze ich.«
Die ältere Frau betrachtete ihn finster. »Sie sind sehr gut unterrichtet«, grollte sie.
»Über sehr viele Dinge, ja«, stimmte Karrde ihr in aller Ruhe zu. »Unter anderem auch darüber, dass Shada sich irgendwie Ihr Missfallen zugezogen hat.«
»Und was? Glauben Sie, das wäre hiermit erledigt?«, schnappte die Frau geringschätzig.
»Ist es das etwa nicht?«, konterte Karrde. »Wenn sie Tierce nicht aufgehalten hätte, wären Sie beide direkt nach Pellaeon an die Reihe gekommen. Sie waren die größte Bedrohung für ihn.«
Sie schnaubte. »Ich bin eine Mistryl, Talon Karrde. Ich opfere bereitwillig mein Leben im Dienst für mein Volk.«
»Tatsächlich?« Karrde sah die jüngere Frau an. »Finden Sie auch, dass Ihr Leben nicht ein wenig Dankbarkeit wert ist?«
»Lassen Sie Karoly aus dem Spiel«, warf die ältere Frau scharf ein. »Sie hat in dieser Sache nichts zu sagen.«
»Ah«, erwiderte Karrde. »Soldatinnen ohne Stimme oder eigene Meinung. Das hat eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit der Philosophie der imperialen Sturmtruppen.«
»Karoly hat schon einmal zugelassen, dass Shada entkommen konnte«, sagte die Frau und blickte Shada düster an. »Sie hat Glück, dafür nicht bestraft worden zu sein.«
»Oh, klar«, murmelte Karrde. »Was hat sie doch für ein Glück gehabt.«
Die Augen der Frau funkelten. »Wenn Sie jetzt fertig sind…«
»Nein, das bin ich nicht«, gab Karrde zurück. »Es ist nicht zu übersehen, dass Sie das Leben der Mistryl für wertlos halten. Aber was ist mit dem Ruf der Mistryl?«
Sie kniff die Augen zusammen. »Was soll das heißen?«
Karrde deutete über die
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