Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals
missbilligt, da sie dieses Getränk einer Elite, der sie selbst angehörten, für unwürdig erachteten. Karrde und seine Leute hatten als die guten Schmuggler, die sie waren, ihre Nase abfällig über sämtliche nichtalkoholischen Getränke gerümpft. Aber die Schokolade passte perfekt zu Lukes Vergangenheit als Farmerjunge. Sie vermittelte ihr ein Gefühl der Wärme und weckte ihren Sinn für Behaglichkeit, Dauer und Sicherheit – die einfachen Dinge, die sie während der meisten Zeit ihres Lebens so schmerzlich vermisst hatte.
Sie nahm einen Schluck. Und abgesehen von alledem schmeckte das Zeug einfach wunderbar.
»Hat Leia mit dir über die Hochzeit gesprochen?«, fragte Luke, nippte an seinem eigenen Becher, während er sich gegen die Sichtluke lehnte und ihr zuwandte.
»Noch nicht«, antwortete Mara und schnitt ein Gesicht. »Ich nehme an, sie will eine große, bombastische alderaanische Feier.«
Luke grinste. »Wollen, vielleicht. Erwarten, nein.«
»Gut«, sagte Mara. »Ich hätte lieber etwas Ruhiges, Privates und Würdiges. Vor allem würdig«, ergänzte sie. »Mit Würdenträgern der Neuen Republik auf der einen und Karrdes Schmugglern auf der anderen Seite müssten wir wahrscheinlich am Eingang Waffenkontrollen durchführen.«
Luke kicherte. »Wir werden uns etwas einfallen lassen.«
Sie betrachtete ihn über den Rand ihres Bechers hinweg. »Da wir gerade von Einfallen reden… Hast du entschieden, wie du mit der Akademie verfahren willst?«
Er wandte das Gesicht ab und blickte aus der Aussichtsluke. »Ich kann meine Schüler dort nicht einfach im Stich lassen«, sagte er. »So viel weiß ich sicher. Ich dachte mir, ich könnte die Akademie nach und nach in eine… sagen wir Jedi-Vorbereitungsschule verwandeln. Einen Ort, an dem Neulinge das Basiswissen erwerben, vielleicht von älteren Schülern, und untereinander ein wenig üben können. Und sobald sie dieses Stadium hinter sich haben, können du und ich sowie andere Lehrer ihre Ausbildung vervollkommnen. Vielleicht in einem persönlicheren Einzelunterricht, so wie Ben und Master Yoda mich unterwiesen haben.«
Er drehte sich wieder zu ihr um. »Vorausgesetzt, du willst überhaupt in die Lehrtätigkeit mit einbezogen werden.«
Sie zuckte die Achseln. »So ganz wohl fühle ich mich bei dieser Vorstellung nicht«, gab sie zu. »Aber ich bin jetzt eine Jedi – zumindest nehme ich das an –, und bis wir die Reihen der Ausbilder auffüllen können, wird die Lehre vermutlich ein Teil meines Lebens sein.« Sie überlegte. »Aber erst, wenn ich selbst ein wenig mehr Unterricht auf dem Buckel habe.«
»Privatunterricht natürlich?«
»Das will ich hoffen«, entgegnete sie. »Aber bis dahin brauche ich Zeit, mich in aller Form von Karrdes Organisation zu verabschieden. Ich habe Verpflichtungen, die ich auf andere Leute übertragen muss; ich kann diese Leute nicht einfach so ins kalte Wasser stoßen.« Sie lächelte. »Pflicht und Schuldigkeit, du weißt schon.«
In seinem Innern rührte sich etwas. »Ja«, sagte er leise.
»Aber selbst wenn ich bereit bin, mit dem Unterricht zu beginnen, werde ich deshalb nicht auf Yavin bleiben wollen«, fuhr sie fort und fasste ihn aufmerksam ins Auge. »Vielleicht können wir beide gemeinsam mit den fortgeschrittenen Schülern in der Neuen Republik herumreisen und sie unterwegs unterweisen. Auf diese Weise wären wir jederzeit in der Lage, im Notfall Konflikte zu schlichten und all die anderen Dinge zu tun, die Jedi-Ritter tun müssen. Und gleichzeitig geben wir den Schülern einen Vorgeschmack auf das richtige Leben.«
»Das wäre allerdings sehr nützlich«, meinte Luke. »Ich bin sicher, davon hätte ich selbst einiges gebrauchen können.«
»Gut.« Sie betrachtete ihn nachdenklich. »Und jetzt sage mir, was dir Kopfzerbrechen bereitet?«
»Was meinst du damit?«, fragte er wachsam, als seine geheimen Gedanken wie ein Kartenhaus zusammenstürzten.
»Oh, komm schon, Luke«, sagte sie sanft. »Ich war in deinem Kopf und in deinem Herzen. Du kannst mir nichts mehr verheimlichen. Irgendetwas hat dich getroffen, als ich vor einer Minuten die Begriffe Pflicht und Schuldigkeit erwähnte. Was war es?«
Er seufzte, und sie konnte fühlen, dass er aufgab. »Ich schätze, ich weiß immer noch nicht so genau, weshalb du mich heiraten willst«, antwortete er zögernd. »Ich meine, ich weiß, aus welchem Grund ich dich liebe und heiraten will. Es ist nur so, dass ich nicht den Eindruck habe, als würdest du dabei
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