Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals
Laufenden zu bleiben, was die Regierungen der verschiedenen Systeme und Sektoren im Sinn haben. Das sollte dazu beitragen, dass wir in Zukunft Probleme schon erkennen, bevor sie zu groß geworden sind, als dass man noch etwas dagegen unternehmen könnte.«
»Ja«, warf Han düster ein. »Nur weil das Caamas-Dokument, das Luke und Mara mitgebracht haben, das Buschfeuer eingedämmt hat, werden sie noch lange nicht aufgeben und womöglich von vorne anfangen.«
»Trotzdem nehme ich an, dass sie ein wenig wachsamer geworden sind, nachdem sie gesehen haben, mit welcher Leichtigkeit Disra und Flim ihre alten Rivalitäten dazu benutzt haben, sie zu manipulieren«, machte Leia deutlich. »Ich weiß von mindestens acht Konflikten, deren Parteien sich um Vermittlung an Coruscant gewandt haben.«
»Die weitere Entwicklung hängt zum Teil auch davon ab, wie der Prozess verläuft«, bemerkte Karrde. »Ich war ein bisschen überrascht, dass so viele der Angeklagten noch am Leben sind.«
»Bothans leben für gewöhnlich sehr lange«, erwiderte Leia. »Ich bin sicher, die betroffene Clique bedauert diesen Umstand.«
Leia sah, dass Bel Iblis und Ghent auf der anderen Seite des Kommandoraums mit Pellaeon sprachen. Ghent wirkte, als würde er sich in einer derart – wie er fand – hochrangigen Gesellschaft extrem unwohl fühlen. Ein Stück hinter ihnen hütete Chewbacca geduldig Jacen, Jaina und Anakin, während die Kinder Barkhimkh und zwei weiteren Noghri aufgeregt plappernd von ihren Abenteuern anlässlich ihres jüngsten Besuchs auf Kashyyyk berichteten. »Hat Luke Ihnen übrigens erzählt, wo er diese Kopie des Dokuments gefunden hat?«, erkundigte sich Karrde. »Aus Mara konnte ich nichts herausholen.«
»Nein, er und Mara haben sich beide darüber ausgeschwiegen«, antwortete Leia. »Luke meinte, sie müssten erst noch gründlich darüber nachdenken, ehe sie uns irgendwelche Einzelheiten mitteilen. Aber höchstwahrscheinlich hat es irgendetwas mit diesem seltsamen Raumschiff zu tun, mit dem sie zurückgekommen sind.«
»Ich kann mir vorstellen, dass sich hinter alledem eine interessante Geschichte verbirgt«, vermutete Karrde.
Leia nickte. »Ich bin sicher, wir werden sie am Ende doch hören.«
Han räusperte sich. »Da wir gerade von Luke sprechen«, sagte er. »Und von starken Frauen«, fügte er noch hinzu und ließ Leia ein Grinsen zukommen. »Wie wird Ihre Organisation eigentlich ohne Mara auskommen?«
»Wir werden einige Schwierigkeiten bekommen«, räumte Karrde ein. »Sie hat schließlich einen beträchtlichen Teil der Organisation am Laufen gehalten. Aber wir regeln das.«
»Außerdem hat er eine andere Frau gefunden, die ihren Platz einnehmen wird«, konnte Leia sich hinzuzufügen nicht enthalten. »Shada ist offiziell bei ihm eingestiegen. Hast du das gehört?«
»Ja, habe ich«, nickte Han und warf Karrde einen äußerst nachdenklichen Blick zu. »Wissen Sie noch, ich habe Sie mal gefragt, was nötig sein würde, damit Sie sich der Neuen Republik anschließen? Erinnern Sie sich daran? Sie haben mich damals gefragt, was mich zu diesem Schritt bewogen hat…«
»Ja, ich erinnere mich«, schnitt Karrde ihm das Wort ab. In seiner Stimme schwang ein ungewöhnlich verlegener Unterton mit. »Vergessen Sie freundlicherweise nicht, dass ich mich keineswegs der Neuen Republik angeschlossen habe. Und meine Beziehung zu Shada hat damit gar nichts zu tun.«
»Das war in meinem Fall ähnlich«, gab Han selbstzufrieden zurück und legte einen Arm um Leia. »Aber das ist schon okay. Das braucht Zeit.«
»Das wird nicht geschehen«, beharrte Karrde.
»Ja, klar«, erwiderte Han. »Ich weiß.«
Auf dem Lageplan des Schiffs war der Raum als Visuelle Zielerfassung ausgewiesen, der benutzt wurde, um Waffen von Hand auszurichten, wenn es einem Feind gelungen war, die Hauptsensorphalanx auszuschalten.
Doch wenigstens heute Abend war daraus eine private Beobachtungsgalerie geworden.
Mara lehnte sich gegen die Sichtluke aus kühlem Transparistahl, blickte zu den Sternen hinaus und dachte darüber nach, welche unerwartete Wendung ihr Leben in jüngster Zeit genommen hatte.
»Dir ist natürlich klar«, bemerkte Luke, als er mit ihren Drinks von hinten an sie herantrat, »dass sich wahrscheinlich alle fragen, wo wir stecken.«
»Sollen sie sich fragen«, erwiderte Mara und sog würdigend den Duft ein, der aus dem Becher aufstieg, den er ihr reichte. Die Höflinge an Palpatines Hof hatten heiße Schokolade stets offen
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