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Handy-Falle

Handy-Falle

Titel: Handy-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Vogel
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»Nein, nein, geht schon wieder.«
    Franziska erhob sich ebenfalls von der Bank. »Sagt Herrn Müller, dass ich gleich komme. Muss mich nur noch schnell umziehen.«
    »Alles klar.« Miriam wandte sich zum Gehen. »Aber beeil dich, gleich fängt das zweite Spiel an.«
    Sie verließ die Umkleidekabine. Bevor Anna ihr in die Sporthalle folgte, sagte sie leise: »Vielen Dank, dass du nichts gesagt hast. Das werde ich dir nie vergessen.«
    Franziska seufzte. »Ich bin mir nicht sicher, ob das richtig war. Sollen wir nicht doch lieber zu einem Lehrer gehen?«
    Anna schüttelte heftig den Kopf. »Auf keinen Fall!«
    »Soll ich mal mit der Vertrauenslehrerin sprechen?«, bot Franziska an. »Oder mit deinen Eltern? Was auch immer du für ein Problem hast, es ist bestimmt gar nicht mehr so schlimm, wenn du erst mal darüber geredet hast.«
    »Vielen Dank, aber ich brauch keine Hilfe«, sagte Anna. »Ich schaff das schon alleine. Versprich mir, dass du niemandem von der Sache erzählst. Keiner Menschenseele, okay? Sonst bin ich geliefert. Wenn rauskommt, dass ich geklaut habe, fliege ich garantiert von der Schule.« In Annas Augen blitzte Panik auf.
    »Okay, okay«, sagte Franziska schnell. »Du brauchst keine Angst zu haben, ich werde weder einem Lehrer noch deinen Eltern etwas erzählen. Aber dann musst du mir versprechen, dass du nicht mehr klaust.«
    Anna nickte, ohne Franziska anzusehen. »Versprochen.«
    Dann drehte sie sich um und folgte Miriam in die Sporthalle. Franziska sah ihr nach. Anna ging gebeugt wie eine alte Frau. Sie sah aus, als läge ein tonnenschweres Gewicht auf ihren Schultern.
    »Was für ein riesengroßer Mist!«, murmelte Franziska und holte langsam ihre Sportsachen aus dem Rucksack. Die Lust auf Volleyball war ihr gründlich vergangen.
     

Schmetterlinge im Bauch
    »Auch das noch!«, fluchte Marie, als die ersten Regentropfen auf ihre frisch geföhnten Haare fielen. »Und ich hab meine Regenjacke nicht dabei!«
    Sie trat kräftig in die Pedale und versuchte gleichzeitig, einen Blick auf ihre Armbanduhr zu werfen. Schon zehn nach drei. Kim und Franziska warteten bestimmt schon auf sie. Na und? Sollten sie doch! Es war schließlich nicht ihre Schuld, dass die Aerobicstunde heute länger gedauert hatte. Außerdem hatte sie ja nicht ahnen können, dass Franziska so weit draußen wohnte.
    »Ich hätte den Bus nehmen sollen«, schimpfte Marie, als der Regen immer heftiger wurde. Wozu hatte sie sich nach dem Sport eigentlich so sorgfältig geschminkt und die Haare geföhnt?
    Je länger sie auf dem Radweg stadtauswärts durch den Regen strampelte, desto schlechter wurde ihre Laune. Warum hatte sie sich überhaupt auf diese Detektivclub-Geschichte eingelassen? Sie war mit ihren Aerobic-, Tanz- und Gesangsstunden doch wirklich gut ausgelastet! Marie seufzte. Eigentlich hatte sie mehr aus Langeweile auf die Anzeige geantwortet. Irgendwie war es nämlich ganz schön öde, immer dasselbe zu machen. Sie hatte Lust auf ein neues, aufregendes Hobby – und da war ihr Kims Anzeige gerade recht gekommen. Allerdings zweifelte sie inzwischen ein wenig daran, ob die Sache mit dem Detektivclub wirklich so spannend werden würde – zumindest wenn die beiden anderen Mitglieder Kim und Franziska hießen. Kim schien ja noch halbwegs in Ordnung zu sein. Vielleicht ein bisschen langweilig, aber dafür quasselte sie wenigstens nicht ständig dummes Zeug wie diese Franziska. Die war wirklich anstrengend!
    Na ja, vielleicht wurde die Sache ja doch noch ganz interessant, wenn sie erst mal diese langweilige Diebstahlgeschichte geklärt hatten und ihren ersten richtigen Fall in Angriff nahmen. Ansonsten würde sich Marie so schnell wie möglich wieder aus dem Club verabschieden. Auf Langeweile und Kinderkram hatte sie nämlich nicht die geringste Lust.
    Als sie neben dem Fahrradweg einen Wegweiser mit der Aufschrift »Tierarztpraxis Dr. Karl Winkler« entdeckte, atmete sie erleichtert auf und bog in einen von Bäumen überdachten Schotterweg ein. Jetzt hatte sie es hoffentlich bald geschafft.
    Der Weg bestand hauptsächlich aus Schlaglöchern, aber wenigstens wurde Marie jetzt nicht mehr so nass, weil die Bäume den Regen abhielten. Am Ende des Weges konnte sie ein kleines Haus aus roten Backsteinen erkennen. Die Haustür und die Fensterläden waren dunkelblau gestrichen, und an der Mauer rankte grüner Efeu empor. Die Fenster waren erleuchtet, und warmes Licht fiel auf den regennassen Hof. Das sah richtig gemütlich aus.
    Marie

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