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Handy-Falle

Handy-Falle

Titel: Handy-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Vogel
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suchen. Schließlich waren sie auf Marie Grevenbroich keineswegs angewiesen. Es gab bestimmt noch massenhaft Leute, die gerne bei ihrem Detektivclub mitmachen würden. Dann brauchten sie nur noch einen gut klingenden Namen und …
    Ein Handyklingeln riss Franziska aus ihren Gedanken. Taler, Taler, du musst wandern … Der Erpresser meldete sich wieder! Franziska setzte sich mit einem Ruck auf und sah zu Annas Platz hinüber. Aber von Anna war weit und breit nichts zu sehen. Wahrscheinlich war sie schnell aufs Klo gegangen. Oder neue Kreide holen, schließlich hatte sie diese Woche Klassendienst.
    Das Handy lag auf Annas Tisch und hörte nicht auf zu klingeln. Ohne lange zu überlegen, stand Franziska auf, griff nach dem Handy und hielt es an ihr Ohr.
    »Hallo?«, fragte sie atemlos und hoffte, dass sie wenigstens halbwegs wie Anna klang.
    »Die nächste Lieferung ist fällig«, sagte eine dunkle Stimme. »Du deponierst sie bis heute Abend um sieben Uhr in der Telefonzelle am alten Hafen. Alles klar?«
    Franziska schluckte. »Ja«, krächzte sie. Obwohl sie wusste, dass der Mann mit der dunklen Stimme irgendwo anders war und ihr nichts tun konnte, bekam sie plötzlich am ganzen Körper eine Gänsehaut.
    »Und keine Faxen, klar?«, sagte die Stimme. »Du weißt, was sonst passiert …«
    Der Mann lachte dreckig, und Franziska legte schnell auf. Ihre Hände zitterten, und Angstschweiß stand ihr auf der Stirn. Was für ein ekelhafter, widerlicher Typ! Wenn Anna regelmäßig diese Anrufe bekam, war es wirklich kein Wunder, dass sie nachts kein Auge mehr zutat und aussah wie der Tod auf Latschen. Das musste einen ja fertig machen!
    Franziska legte das Handy zurück, ging zu ihrem Platz und ließ sich wieder auf ihren Stuhl fallen. Sie überlegte fieberhaft. Was sollte sie jetzt tun? Anna beichten, dass sie an ihr Handy gegangen war? Oder ihr lieber erst mal nichts sagen?
    Franziska beobachtete Anna, als sie kurze Zeit später zurück in die Klasse kam und mit schweren Schritten zu ihrem Platz schlurfte. Ihr bleiches Gesicht entschied die Sache. Anna hatte schon genug mitgemacht. Franziska würde erst mal für sich behalten, dass der Erpresser schon wieder angerufen hatte. Aber sie musste so schnell wie möglich den Detektivclub informieren. Franziskas Herz schlug schneller. Jetzt kam endlich Bewegung in die Sache. Sie waren dem Durchbruch so nah wie noch nie, das spürte Franziska in ihrer großen Zehe. Streit hin oder her – mit diesem hundsgemeinen Erpresser wurden sie nur gemeinsam fertig.
     
    Marie stand im Bademantel vor dem Spiegel und war gerade dabei, eine klärende Gesichtsmaske aufzutragen, als es an der Wohnungstür klingelte.
    »Wer zum Teufel kann das denn sein?«, murmelte sie ärgerlich. Dann beschloss sie, einfach nicht aufzumachen. Ihr Vater war ans Set gefahren, und sie erwartete keinen Besuch. Außerdem wollte sie heute einfach nur ihre Ruhe haben. Nach dem ganzen Zoff gestern hatte sie sich einen ausgiebigen Beauty-Nachmittag wirklich verdient.
    Der Streit mit Franziska und Kim hatte sie mehr mitgenommen, als ihr lieb war. Auch wenn man es ihr vielleicht nicht angemerkt hatte, so hatte sie sich doch immer auf die Clubtreffen gefreut. Es war nett gewesen, mit Kim und Franziska abzuhängen – auch wenn Franziska manchmal ganz schön anstrengend sein konnte.
    Marie seufzte. Das war jetzt aus und vorbei. Kim und Franzis-ka wollten sie nicht mehr dabei haben. Und sie würde sich bestimmt nicht aufdrängen, nein, auf gar keinen Fall! Sie kam schließlich auch wunderbar alleine klar. Heute zum Beispiel würde sie sich so richtig verwöhnen. Erst die Gesichtsmaske, dann ein heißes Bad und ein schönes Peeling und zum Schluss ein bisschen Nagelpflege. Herrlich!
    Entschlossen trug Marie die Maske zu Ende auf, als es wieder klingelte. Diesmal länger und entschlossener. Marie seufzte. Manche Leute waren wirklich aufdringlich. Sie wickelte ihren flauschigen Lieblingsbademantel fester um sich und durchquerte mit schnellen Schritten den Flur. Als sie die Wohnungstür öffnete, blieb ihr erst mal die Spucke weg. Vor ihr standen Franziska und Kim! Marie war vor Überraschung einen Moment lang wie vor den Kopf geschlagen, aber zum Glück hatte sie sich schnell wieder im Griff.
    »Was wollt ihr denn hier?«, fragte sie abweisend.
    Kim und Franziska sahen sich unsicher an. Schließlich ergriff Kim das Wort.
    »Na ja …«, druckste sie herum. »Es gibt Neuigkeiten im Fall Anna. Ziemlich spannende Neuigkeiten

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