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Handy-Falle

Handy-Falle

Titel: Handy-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Vogel
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dich eigentlich gestern Abend noch anrufen, aber dann hab ich mich total mit Chrissie gestritten. Die blöde Kuh spinnt in letzter Zeit total. Sie ist völlig ausgerastet, weil sie dachte, ich hätte mir ihr Handy geliehen. Dabei hab ich das gar nicht nötig, schließlich hab ich selbst ein Handy. So langsam frage ich mich echt, warum sie immer so schlecht drauf ist. Na ja, ist ja auch egal. Aber jetzt erzähl doch mal! Habt ihr den Erpresser gesehen?«
    Kim schüttelte den Kopf und erzählte Franziska von der missglückten Überwachungsaktion.
    »Was? Marie ist einfach abgehauen?«, rief Franziska empört. »Wegen einer Gesangsstunde? Das gibt’s doch gar nicht!«
    »Doch, das gibt’s«, sagte Kim. »Ich konnte es auch kaum glauben. Na ja, vielleicht war es eine besonders wichtige Stunde …«
    »Jetzt hör doch mal auf, die dumme Kuh immer zu verteidigen!«, rief Franziska. »Sie benimmt sich einfach unmöglich! Wir sollten ihr endlich mal klar machen, dass es so nicht weitergeht.«
    In diesem Moment klingelte es an der Haustür.
    »Das wird sie sein«, sagte Kim und stand auf.
    Franziska warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Nur zehn Minuten Verspätung – da hat sich Madam ja ausnahmsweise mal richtig beeilt.«
    Kim ging schnell aus dem Zimmer. Sie war erleichtert über die Unterbrechung, denn die Richtung, in die sich das Gespräch gerade entwickelt hatte, gefiel ihr überhaupt nicht. Sie hatte sich zwar gestern auch über Marie geärgert, aber sie wollte trotzdem keinen Streit. Nicht jetzt, wo es mit den Ermittlungen gerade so schlecht lief. Sie mussten sich auf den Fall konzentrieren, sonst würde ihnen der Erpresser garantiert durch die Lappen gehen.
    Diesmal waren Ben und Lukas schneller gewesen und hatten Marie bereits die Tür geöffnet. Jetzt versperrten sie ihr den Weg und bombardierten sie mit Fragen.
    »Was willst du denn von Kim?«, fragte Ben. »Bist du eine Freundin von ihr?«
    »Na ja, so was Ähnliches«, sagte Marie ausweichend.
    »Vorhin ist schon ein anderes Mädchen gekommen«, erzählte Lukas. »Die sitzt jetzt in Kims Zimmer. Was macht ihr denn da?«
    »Ach, nichts Besonderes«, antwortete Marie. »Wir unterhalten uns nur ein bisschen.«
    »Ihr plant doch irgendetwas, oder?«, fragte Ben und rückte Marie noch dichter auf die Pelle.
    Marie wich einen Schritt nach hinten aus. »Äh … warum willst du das denn wissen?«
    Kim musste fast grinsen, als sie Maries verunsichertes Gesicht sah. Ihre Brüder konnten ziemlich hartnäckig sein, und Marie war den Umgang mit nervigen Neunjährigen offenbar nicht gewohnt. Schnell lief Kim die letzten Treppenstufen hinab.
    »Schluss jetzt«, sagte sie streng zu Ben und Lukas. »Hört auf, Marie zu nerven.«
    »Dürfen wir an deinen Computer?«, fragte Ben. »Nur eine Viertelstunde, okay? Bitte!«
    »Nein«, sagte Kim entschieden. »Ich hab Besuch, das siehst du doch. Und wir wollen unsere Ruhe haben, klar?«
    Sie kümmerte sich nicht um den lautstarken Protest ihrer Brüder, sondern ging mit Marie die Treppe hinauf in ihr Zimmer und schloss schnell die Tür hinter sich.
    »Puh!«, seufzte Marie und ließ sich erschöpft neben Franziska auf die Schlafcouch fallen. »Sind die immer so?«
    Kim nickte. »Ja, leider. Zwei echte Nervensägen. Sei froh, dass du keine Geschwister hast.«
    »Apropos Geschwister«, sagte Marie und sah Franziska von der Seite an. »Wie geht’s eigentlich deinem Bruder?«
    »Stefan? Dem geht’s gut.« Franziska runzelte die Stirn. »Warum?«
    Marie zuckte mit den Schultern. »Ach, nur so. Man wird ja wohl noch fragen dürfen.«
    »Ich hätte da auch die eine oder andere Frage an dich«, sagte Franziska. Ihre Stimme klang gefährlich ruhig. »Zum Beispiel, warum du im Detektivclub bist, wenn dir deine dämlichen Gesangsstunden wichtiger sind als die laufenden Ermittlungen.«
    Marie ging sofort in Verteidigungshaltung. »Meine Gesangsstunden sind keineswegs dämlich. Ich will später schließlich mal Sängerin oder Schauspielerin werden, und da kann man nicht früh genug anfangen zu üben. Die Branche ist nämlich echt hart. Außerdem ist gestern auf dem Friedhof doch sowieso nichts passiert. Wir haben stundenlang gewartet – für nichts und wieder nichts. Ich kann mit meiner Zeit echt was Besseres anfangen.«
    Kim merkte, wie sie wütend wurde. All der Ärger, der sich seit gestern in ihr aufgestaut hatte, stieg jetzt nach oben und wollte heraus. Sie fühlte sich wie ein Vulkan kurz vorm Ausbrechen. Eigentlich hatte sie den

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