Handyman Jack 01 - Die Gruft
Krankenzimmer zurück. Die Krankenschwester kam ihm an der Tür entgegen.
»Ihr Zustand scheint sich zu stabilisieren, Mr. Bahkti! Ihr Atem ist kräftiger und der Blutdruck steigt.«
»Sehr gut!« Fast vierundzwanzig Stunden ununterbrochener Spannung fielen langsam von ihm ab. Sie würde weiterleben. Dessen war er sich jetzt sicher. »Haben Sie eine Sicherheitsnadel?«
Die Schwester sah ihn fragend an, ging dann aber zu ihrer Handtasche auf dem Fensterbrett und kramte eine heraus. Kusum nahm sie und verwendete sie als Verschluss für die Kette, dann drehte er sich zu der Schwester um.
»Diese Halskette darf unter keinen Umständen entfernt werden. Ist das klar?«
»Ja, Sir. Völlig klar.«
»Ich habe noch etwas hier im Krankenhaus zu erledigen«, sagte er auf dem Weg zur Tür. »Wenn Sie mich brauchen, lassen Sie mich anpiepen.«
Kusum fuhr mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoss und folgte den Schildern zur Notaufnahme. Er wusste, dass dieses Krankenhaus die ganzen Notfälle der West Side von Manhattan abdeckte. Jack hatte angedeutet, er habe den Räuber an den Händen verletzt. Wenn er ärztliche Hilfe brauchte, würde er sich hierherwenden.
Er setzte sich in das Wartezimmer der Notaufnahme. Es herrschte Hochbetrieb. Menschen aller Altersklassen und Hautfarben streiften ihn auf dem Weg in oder aus den Untersuchungszimmern und zum Aufnahmeschalter und zurück. Er fand die Gerüche und die Gesellschaft abstoßend, aber er war entschlossen, hier ein paar Stunden zu warten. Beiläufig bemerkte er das Aufsehen, das seine Erscheinung hervorrief, aber das war er gewohnt. Einem einarmigen Mann, der sich auch in westlicher Gesellschaft so kleidete, wie er es tat, machten neugierige Blicke bald nichts mehr aus. Er ignorierte sie. Sie waren seine Beachtung nicht wert.
Es dauerte nicht einmal eine halbe Stunde, bis ein Verletzter eintraf und Kusums Aufmerksamkeit weckte. Sein linkes Auge war verbunden und beide Hände waren zum Doppelten der normalen Größe angeschwollen.
Das war zweifellos der Kerl! Kusum musste sich zwingen, nicht aufzuspringen und den Mann zu attackieren. Innerlich brodelnd saß er da und sah zu, wie die Helferin an der Rezeption ihm half, den Aufnahmebogen auszufüllen, weil er mit seinen unbrauchbaren Händen dazu nicht in der Lage war. Einem Mann, der bei anderen Menschen lange Finger machte, waren ebendiese gebrochen worden.
Kusum gefiel diese ironische Wendung.
Er schlenderte hinüber und blieb neben dem Mann stehen. Als er sich an den Tresen lehnte und so tat, als wolle er der Schwester eine Frage stellen, warf er einen Blick auf das Formular. »Daniels, Ronald, 359 W. 53rd Str.« Kusum starrte Ronald Daniels an, der es so eilig hatte, mit dem Formular fertig zu werden, dass er den Mann neben sich gar nicht bemerkte. Wenn er nicht gerade die Fragen der Empfangsdame beantwortete, jammerte er über die Schmerzen in seinen Händen. Als er nach den Umständen seiner Verletzung gefragt wurde, erklärte er, sein Wagenheber sei beim Reifenwechsel abgerutscht und der Wagen ihm auf die Hände gefallen.
Lächelnd ging Kusum zu seinem Platz zurück und wartete. Er sah, wie Ronald Daniels in eine Untersuchungskabine geführt wurde, dann wurde er in einem Rollstuhl in die Röntgenabteilung gefahren und wieder zurück in den Untersuchungsraum. Er musste lange warten, bis Ronald Daniels wieder herausgerollt wurde. Jetzt waren seine Arme von der Mitte der Finger bis zum Ellbogen eingegipst. Und unaufhörlich jammerte er die ganze Zeit über seine Schmerzen.
Bei einem weiteren Gang zur Rezeption brachte Kusum in Erfahrung, dass Mr. Daniels für die Nacht zur Beobachtung eingeliefert wurde. Kusum verbarg seinen Ärger. Das würde die Dinge verkomplizieren. Er hatte gehofft, ihn draußen zu erwischen und persönlich mit ihm abzurechnen. Aber es gab noch einen anderen Weg, seine Rechnung mit Ronald Daniels zu begleichen.
Er kehrte in das Privatzimmer zurück und erhielt einen sehr positiven Bericht von der überraschten Schwester.
»Sie erholt sich sehr gut – sie hat gerade sogar ein paar Worte mit mir gesprochen! So ein Lebenswille!«
»Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe, Miss Wiles«, sagte Kusum, »aber wir werden Ihre Dienste wohl nicht länger benötigen.«
»Aber…«
»Machen Sie sich keine Sorgen: Sie werden für die ganze Schicht bezahlt.« Er ging zum Fensterbrett und reichte ihr ihre Handtasche. »Sie haben sehr gute Arbeit geleistet. Vielen Dank.«
Er ignorierte ihre verwirrten Einwände,
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