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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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für den Notverkaufspreis, und die drei Riesen gehören Ihnen.
    Falls Ramirez und Sung sich einmal um den Titel des abgebrühtesten Immobilienhais bewerben sollten, war sich Jack nicht sicher, wer gewinnen würde.
    »Mr. Sung«, sagte Jack. »Sie haben soeben ein Haus gekauft.«
    Mr. Sung deutete eine Verbeugung an. Jack verbeugte sich ebenfalls und raffte die Dollarscheine zusammen.
    »Es ist ein Vergnügen, mit Ihnen Geschäfte zu machen.«

3

    Nachdem Sung mit seiner Einzahlungsquittung abgezogen war, hatte Jack immer noch eine halbe Stunde Zeit. Er spazierte hinunter in den Keller. Etwas schien da unten nicht in Ordnung zu sein. Das war ihm schon vorher aufgefallen, als er Ramirez herumgeführt hatte.
    Er hatte den Fußboden im oberen Stockwerk abgeschritten, aber als er jetzt den Boden im Keller abschritt, stellte er fest, daß die sichtbare Fußbodenfläche nicht mit den offiziellen Maßen übereinstimmte. Nachdem er herumgesucht hatte, entdeckte er einen geheimen Raum, der vom restlichen Keller durch eine Wand abgetrennt war. Seltsam.
    Da befand er sich also in einem Haus, das jemand vom kürzlich verstorbenen Dr. Gates geerbt hatte – ein Haus mit einem Geheimnis. Genauso wie das Haus, das Alicia Clayton geerbt hatte. War es üblich, daß alte Häuser Geheimnisse bargen? Er hatte dieses hier entdeckt – ein Geheimnis, das eigentlich noch ziemlich harmlos war.
    Aber was war mit dem Clayton-Haus?
    Er verdrängte den Gedanken. Eins nach dem anderen. Hier war er fast fertig. Dann würde er wieder über das Clayton-Haus nachdenken können.

4

    Ramirez kehrte sogar fünf Minuten früher zurück, als er sich ausbedungen hatte. Er schien erleichtert zu sein, daß Sung gegangen war. Er überreichte die geforderte Summe Bargeld und verschwand fünf Minuten später mit seiner offiziellen Hudak-Quittung in der Tasche.
    Nachdem der vermeintliche neue Eigentümer das Haus verlassen hatte, brach Jack in schallendes Gelächter aus und vollführte einen kurzen Freudentanz in der Vorhalle. Hätte es noch besser laufen können als so? Nein, ganz bestimmt nicht.
    Er bedauerte lediglich, daß er nicht eine Fliege an der Wand in der Hudak Agency sein konnte, wenn Ramirez und Sung dort erschienen und nach Mr. David Johns fragten.

Sonntag

1

    Als erstes rief Kernel morgens zu Hause an und sprach mit seinem Bruder Jamal. In Riad war Nachmittag. Seinen vier anderen Söhnen ging es gut. Seiner Frau und den Töchtern ebenfalls, aber mit ihnen sprach er nicht. Die Neuigkeiten über Ghali waren nicht gut.
    »Sie werden ihn wohl anklagen«, berichtete Jamal.
    Kernel schlug mit der Hand auf den Tisch. Der Telefonapparat hüpfte hoch, so kraftvoll war der Schlag.
    »Nein! Das dürfen sie nicht!«
    »Er braucht dich hier, Bruder. Ich habe getan, was ich konnte, aber du kennst Leute in den einflußreichen Stellungen, an die ich nicht herankomme.«
    Und ich auch nicht, dachte Kernel.
    Er hatte den größten Teil des Vortags damit verbracht, jeden, den er in Riad kannte und von dem er wußte, daß er Einfluß am Hofe oder gar Beziehungen zur Herrscherfamilie hatte, anzurufen. Niemand war bereit, Ghali in irgendeiner Form zu helfen.
    Wenn ich doch nur dort wäre. Dann könnte ich diese Leute persönlich aufsuchen, ihnen mein Anliegen vortragen und sie dazu bewegen, mir – und Ghali – zu helfen.
    »Ich komme in Kürze nach Hause.«
    »Wann?« fragte Jamal.
    »Sobald ich irgendwie kann.«
    »Ich hoffe, daß es rechtzeitig sein wird.«
    Kernel legte auf und sank auf das Sofa zurück. All seine Gebete am Freitag hatten nichts bewirkt.
    Er richtete sich auf, als er jäh erkannte, daß seine Gebete vielleicht doch erhört worden waren. Nicht gerade in Form eines blitzartigen Wunders, sondern eher durch die Schaffung günstigerer Umstände.
    Den ganzen Freitag über, während er in der Moschee betete, hatte er mit der Nachricht gerechnet, daß diese Clayton-Frau gegen Baker und ihren Bruder Anzeige wegen des versuchten Kidnappings erstattet hätte. Aber nichts dergleichen war ihm zu Ohren gekommen.
    Und später am Tag hatte Kernel dann von Iswid Nahrs Anwaltskanzlei erfahren, daß Alicia Claytons neuer Anwalt um einen Gesprächstermin am Montag gebeten hatte, um, wie er es ausdrückte, »diese leidige Affäre endlich aus der Welt zu schaffen«.
    Keine Strafanzeige und das Angebot zu einer Einigung. Darin konnte er durchaus die gütige Hand Allahs erkennen.
    Erleichterung ließ ihn vom Sofa aufstehen und zu einem Dankgebet auf die Knie

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