Handyman Jack 02 - Der Spezialist
Speicherchips und ähnliches Zeug –, aber wenn sie hier einen funktionstüchtigen Computer gefunden hatten, dürften sie ihn wohl mitgenommen und irgendwo aufgestellt haben, wo sie ihn bis auf den letzten Byte untersuchen konnten, vermutete er.
Er stieß außerdem auf einige Lampenleisten und betrachtete erstaunt die übergroßen Fassungen. Doc Clayton mußte hier unten großen Wert auf optimale Beleuchtung gelegt haben.
Jack stocherte noch ein wenig länger in den Trümmern herum, dann ging er wieder nach oben. Er fand Alicia im Eßzimmer, wo er sie zurückgelassen hatte. Sie stand immer noch neben dem Schutthaufen, die Hände zu Fäusten geballt an den Seiten und offenbar jederzeit bereit, aus der Haut zu fahren.
»Haben Sie etwas gefunden?« fragte sie.
»Nur einen weiteren Abfallhaufen wie den dort.«
»Es … es tut mir leid, daß ich nicht mit Ihnen dort hinuntergehen konnte«, sagte sie, ohne ihn anzusehen. »Es ist nur …«
»Sie brauchen nichts zu erklären.«
»Das hatte ich auch nicht vor. Ich sage Ihnen nur, daß dies mein augenblicklicher Zustand ist, und es gibt nicht viel, was ich dagegen tun kann.«
»Okay.« Dann eben nicht, dachte er. Dies war nicht der geeignete Ort oder Zeitpunkt für lange Erklärungen. »Dann werden wir eben zusehen müssen, daß wir darauf so gut wie möglich Rücksicht nehmen und trotzdem weiterkommen.«
Sie deutete auf die Verwüstung. »Könnte es nicht sein, daß wir nur unsere Zeit vergeuden?«
»Schon möglich«, gab Jack zu. »Aber ich weiß ganz gut über Verstecke Bescheid, vielleicht weiß ich sogar einiges, was die anderen nicht wissen. Eines weiß ich jedenfalls ganz genau, nämlich daß man die besonders wertvollen Dinge möglichst nahe bei sich deponiert, wo man das Versteck gut im Auge behalten kann und schnellstens herankommt, wenn sich die Notwendigkeit ergeben sollte.« Er sah sie an. »Wo war das Schlafzimmer Ihres Vaters?«
»Oben.«
»Ist es für Sie ein Problem, mit mir nach oben zu gehen?«
»Nein. Mein Zimmer war auch dort.«
Jack ging voraus, während Alicia ihm den Weg erklärte. Am Ende der Treppe bogen sie nach links ab und kamen zum Schlafzimmer.
Vielleicht hatte es einmal ausgesprochen maskulin ausgesehen, vielleicht waren auch einige feminine Elemente aus der Zeit erhalten geblieben, als Alicias Mutter noch dort gewohnt hatte. All das waren jedoch nur Vermutungen. Das Zimmer war total auseinandergenommen worden. Was immer ihm einmal Charakter oder Persönlichkeit verliehen hatte, lag jetzt auf dem Haufen in der Mitte des Zimmers.
Er entdeckte einen Vorschlaghammer und zwei Brecheisen, die an der Wand in einer Ecke am anderen Ende des Zimmers lehnten. Er durchquerte das Zimmer, um sich das Loch in der Wand anzusehen, das sich ebenfalls dort befand.
»Sehen Sie sich das mal an«, sagte er, während er mit den Fingern an den gezackten Rändern eines Wandbrettes entlangstrich. »Sie haben hier tatsächlich die Wand aufgestemmt.«
Hinter der schartigen Öffnung befand sich ein Fach – ein versteckter Wandschrank, ausgestattet mit Regalbrettern. Leeren Regalbrettern.
»Das sieht aus wie eine geheime Bibliothek. Wußten Sie davon?«
Alicia, steif und bleich, stand am anderen Ende des Zimmers unweit der Tür. Sie war gerade erst über die Schwelle getreten.
Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«
Was hatte Clayton dort aufbewahrt? fragte sich Jack. Wissenschaftliche Magazine und ähnliche Unterlagen? Seine Aufzeichnungen über das, hinter dem die andere Seite her ist?
Er drehte sich um und trat mit einem Fuß den Schutthaufen auseinander. Kein Papier.
»Nun, was immer hier untergebracht war, ist verschwunden – entweder war es schon weg, als unsere Freunde hier waren, oder sie haben es mitgenommen.« Er ging auf Alicia zu. »Schauen wir uns mal Ihr Zimmer an.«
»Mein Zimmer? Warum?«
»Nun, er hat Ihnen das ganze Haus hinterlassen, nicht wahr? Vielleicht auch noch etwas anderes. Wo entlang?«
Alicia deutete den Flur hinunter zu einer dunklen Tür. Jack ging hindurch und stieß auf eine weitere Demonstration methodischer Zerstörung. Er deutete mit einem Kopfnicken auf den Trümmerhaufen in der Zimmermitte.
»Erkennen Sie irgend etwas?«
»Nein.« Alicia war hinter ihm eingetreten und ging nun langsam durch das Zimmer. »Warum sollte ich? Ich ging weg, als ich achtzehn war, und war danach nicht mehr hier.«
»Nicht einmal?«
»Nicht einmal.«
Etwas Rundes und Glänzendes fiel Jack ins Auge, und er bückte sich, um es
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