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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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23 …
    Er achtete darauf, eine gelassene Haltung an den Tag zu legen, damit Kenny nicht auf die Idee kam, er hätte vielleicht Angst, dabei klopfte sein Herz wie ein Dampfhammer, und er spürte, wie ihm am ganzen Körper der kalte Schweiß ausbrach.
    Sobald Bakers Klinge die obere Kante des Safes erreichte, holte er aus, rammte die Faust gegen den Gipskarton und stieß die ausgeschnittene Fläche in den Hohlraum in der Wand.
    Baker blickte zur Seite und sah, wie sein Neffe wild auf seinen Teil der Wand einhackte. Sein Gesicht war fahlweiß, wodurch sein rotes Haar aussah wie Feuer, aber er war im Begriff, sein Werk zu vollenden. »Los, Kenny, beeil dich!«
    … 20 … 19 …
    »Ich möchte nicht sterben, nur weil Briggs so dämlich ist, Sam«, keuchte Kenny, während Baker die Wand rechts vom Safe in Angriff nahm.
    »Ich auch nicht, Kleiner. Aber man läßt keinen von seinen Leuten hängen, wenn man es irgendwie vermeiden kann. Auch wenn der Betreffende ein Arschloch ist.«
    Das war eine der ehernen Grundregeln in der SOG gewesen. Wenn ein Mann hinter den feindlichen Linien hängenblieb, dann riskierte man fast alles, um ihn rauszuholen.
    … 16 … 15 …
    Er hörte, wie Kenny die Wand durchstieß, und dann hatte auch er seine zweite Öffnung geschaffen. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und blickte in das entstandene Loch. Er brauchte mehr Licht.
    »Kenny, komm mit der Lampe her.«
    »Sam …«
    Ich weiß, wie du dich fühlst, Kleiner, aber du mußt jetzt bei mir bleiben. Laß mich nur nicht im Stich.
    »Los! Komm schon!«
    … 12 … 11 …
    Kenny hob die Lampe auf und hielt sie mit zitternden Händen hoch.
    Nun konnte Baker etwas erkennen, und er entdeckte sofort die starke Feder, die den Dorn in Briggs’ Arm getrieben hatte.
    »Da ist ja der Übeltäter«, sagte er betont lässig.
    … 08 … 07 …
    Er langte in die Öffnung hinein und klemmte die Spitze seines Messers unter den unteren Rand der Feder. Seine Hand begann zu zittern, und die Messerspitze rutschte von der Feder ab.
    »Nun komm schon! Los doch!«
    Er setzte die Klingenspitze erneut an, dann ächzte er, während er seine ganze Kraft einsetzte, um den Dorn aus dem Safe zu hebeln. Er bewegte sich, und er hörte, wie Briggs zischend einatmete, während der Dorn langsam aus seinem Fleisch rutschte.
    … 04 … 03 …
    Mit einem verzweifelten Schrei riß Briggs seinen blutüberströmten Arm aus dem Safe und sprintete auf die Haustür zu.
    Kenny befand sich dicht hinter ihm, und Baker folgte als letzter. Er sprang von der Eingangstreppe hinunter und stieß Kenny zu Boden.
    »Runter mit dir!« brüllte er.

17

    »Wo sind wir?« wollte Alicia wissen, während Jack ihr half, auf der Leiter aus dem Tunnel hinauszuklettern.
    »Sehen Sie sich um.«
    Alicia ließ den Blick rundum schweifen, um sich zu orientieren. Sie waren inmitten einer Buschgruppe herausgekommen, die den Rand eines Kartoffelfeldes begrenzte. Etwa zwanzig Meter rechts von ihrem Standort sah sie den weißen Mietwagen dort stehen, wo sie ihn vorhin geparkt hatten. Hinter dem Auto erhob sich Jacks Ranchgebäude, dessen sämtliche Fenster erleuchtet waren.
    »Wir sind auf der anderen Straßenseite«, stellte sie fest.
    »Richtig.«
    »Werden wir jetzt …?«
    Alicia zuckte erschrocken zusammen, als ein dumpfer Knall vom Haus herüberschallte, gefolgt von einer Salve aus einer Maschinenpistole.
    »Mein Gott, was ist geschehen?«
    »Jemand hat sich gerade in Kanonenfutter verwandelt, vermute ich«, antwortete Jack.
    »Sie meinen, er ist tot?«
    Er nickte. »Höchstwahrscheinlich. Ich sagte Ihnen doch, das ist mein Scheinwohnsitz und bis an den Rand vollgestopft mit allen möglichen Fallen.«
    Sie starrte Jack an. Sie hatte begonnen, ihn zu mögen, ihm sogar zu vertrauen trotz der kurzen Zeit, die sie ihn kannte – für sie sehr ungewöhnlich, war doch die Liste der Menschen, denen sie ihr Vertrauen schenkte, ausgesprochen kurz –, aber es gab noch so viel, was sie nicht von ihm wußte. Und hier war etwas, das ihr nicht ganz klar gewesen war, vielleicht hatte sie es geahnt, aber nicht wahrhaben wollen. Hinter dieser bescheidenen, locker-lässigen, sympathischen Fassade steckte jemand, der, wenn es nötig war, entschlossen und fähig war, zu töten.
    Und dieser Jemand war nur einen halben Meter von ihr entfernt. Sie bekam schlagartig einen trockenen Mund und wich unwillkürlich einen Schritt zurück.
    »Sie … haben einen von ihnen getötet?« Sie versuchte, in der Dunkelheit seinen

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