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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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aufgestellten Truck, der im Vorgarten vor sich hin rostete?
    Aber nicht das Haus war präpariert worden, um in die Luft zu fliegen. Warum sollte man ein schönes Haus zerstören, wenn man Eindringlinge mit einer falschen Bombe hinausscheuchen und sie dazu bringen konnte, sich um die eigentliche Bombe zu versammeln?
    Und während die Trümmer von dem nunmehr endgültig zerstörten Truck durch die Luft wirbelten, hatte der weiße Wagen des ronins sich in Bewegung gesetzt und war mit gelöschten Scheinwerfern die Straße hinuntergerollt. Und hatte sich im Schutz der Nacht davongeschlichen.
    Yoshio klatschte in die Hände. So einfach. So elegant. Bravo, ronin-san!
    Glücklicherweise hatte Mulhallal überlebt. Yoshio wollte, daß der Araber am Leben blieb. Er war außer dem Clayton-Bruder der einzige, der wußte, weshalb das Clayton-Haus so wertvoll war.
    Er beobachtete, wie Baker seine Wut in die Nacht hinausbrüllte, während der übriggebliebene Mann, den er zur Bewachung, hinter das Haus geschickt hatte, im Vorgarten auftauchte. Yoshio drehte sein Fenster nach unten, um hören zu können, was Baker brüllte.
    »Wer ist dieser Bursche? Ich will ihn zwischen die Finger kriegen! So schnell wie möglich! Wer bist du, Scheißkerl? Zeig dich! Laß es uns austragen! Du und ich! Ganz allein! Keine Tricks! Nur wir beide!« Bakers Stimme steigerte sich zu einem Kreischen. »Wer zum Teufel bist du?«
    Gute Frage, dachte Yoshio. Wer ist dieser ronin?
    Offensichtlich war er mehr als nur ein ordinärer Miet-Gorilla. Er war jemand, der mit allen möglichen Formen der Gewalt vertraut war, sie aber gezielt und sparsam einsetzte – und vor allem stilvoll. Er war jemand, der in diesem Gewerbe enorme Erfahrung zu haben schien und offenbar noch lange dabeibleiben wollte – wie das sorgfältig präparierte Haus erkennen ließ. Das Haus verriet Yoshio, daß der ronin weit im voraus plante und auf nahezu jede Eventualität vorbereitet zu sein schien.
    Was wiederum bedeutete, daß Yoshio hinsichtlich seines nächsten Schritts überaus vorsichtig sein mußte.
    Denn Yoshio hatte sich entschlossen, sich an den ronin heranzumachen, ehe Mulhallal und Baker ihm durch einen blinden Zufall über den Weg liefen und ihn spontan töteten. Yoshio war ganz sicher, daß der ronin etwas wußte oder daß er in dem Haus irgend etwas erfahren hatte.
    Er widerstand dem Impuls, den Motor seines Automobils anzulassen und ihm zu folgen. Er überdachte seine Risiken und gelangte zu dem Schluß, daß es ganz einfach unklug wäre, in diesem Moment an dem Haus vorbeizufahren. Baker oder einer seiner Ganoven könnte auf die Idee verfallen, ihn mit einer oder zwei Salven aus ihren Sturmgewehren zu beharken. Mit ihrer Treffsicherheit war es zwar nicht weit her, wie Yoshio hatte feststellen können, aber ein glücklicher Zufallstreffer oder ein Querschläger konnte seinen Benzintank oder – was noch schlimmer wäre – ihn selbst erwischen.
    Nein, er würde sich in Manhattan wieder an ihre Fersen heften.
    Dann würde er endlich erfahren, was die beiden im Clayton-Haus entdeckt hatten.

20

    »Wirklich, Jack«, sagte Alicia. »Ich möchte nach Hause.«
    Oder wenigstens aus dem Wagen aussteigen. Ihr war übel.
    Anstatt in die Stadt zurückzukehren, war Jack nach Osten gefahren, bis zur Spitze von Long Island. Er war durch die Hamptons gekurvt und hatte sich dann in nördlicher Richtung gehalten, bis sie an den verträumten Häusern und verlassenen Bootshäfen von Sag Harbor vorbeigekommen waren. Nun bogen sie in den Parkplatz eines Etablissements namens Surfside Inn ein. Alicia wußte, daß es nirgendwo in Sag Harbor eine Brandung gab, in der man hätte surfen können. Mehr noch, dieses schäbig aussehende Hotel stand nicht einmal in der Nähe eines Gewässers.
    »Wir können es nicht riskieren, in die Stadt zurückzufahren«, sagte Jack. »Sie haben ziemlich hohe Verluste einstecken müssen, aber ich weiß nicht, welche Reserven der Araber bereithält. Durchaus möglich, daß er Beobachter an den Highways aufgestellt hat, die sich an unsere Fersen heften sollen, wenn wir an ihnen vorbeikommen. Und deshalb, so denke ich, sollten wir uns mit dem Heimweg Zeit lassen.«
    »Na schön, wenn Sie meinen.« Sie wollte nichts anderes, als daß dieser Tag möglichst bald vorüber war. »Aber weshalb halten wir ausgerechnet hier an?«
    »Um hier zu übernachten.« Er hob beschwichtigend die Hand, ehe sie etwas sagen konnte. »Haben Sie Vertrauen. Wir fahren morgen früh zurück,

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