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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Gesichtsausdruck zu erkennen.
    »Ich sehe es lieber so, daß er sich selbst getötet hat – indem er sich irgendwo aufgehalten hat, wo er nichts zu suchen hatte, und etwas tat, wozu er kein Recht hatte.«
    Alicia verspürte eine seltsame innere Schwäche, die sie zittern ließ. Sie wich einen weiteren Schritt zurück. »Das ist – geradezu unheimlich.«
    »Haben Sie etwa Mitleid mit diesen Kerlen?« fragte er.
    »Ich bin keine Mörderin.«
    »Aber die dort sind es«, hielt er leise entgegen, wobei er das Haus betrachtete und nicht sie. »Sie haben Ihren Privatdetektiv getötet, haben danach Benny die Fackel bei lebendigem Leib verbrannt und am Ende Ihren Anwalt in die Luft gesprengt. Wie lautete sein Name noch?«
    »Weinstein … Leo Weinstein.«
    Mein Gott, sie hatte den armen Leo beinahe vergessen.
    »Okay. Sie haben ihn zerfetzt. Und wofür? Dafür, daß er seinen Job gemacht hat. Meinen Sie, Mrs. Weinstein hätte etwas dagegen einzuwenden, daß die Mörder ihres Mannes das gleiche zu spüren bekommen, was ihr Mann erleiden mußte? Ich glaube nicht.«
    »Was Mrs. Weinstein dazu meint, weiß ich nicht …«
    Aber Jack hörte ihr nicht zu. Er redete weiter, wobei seine Stimme leiser und kälter wurde.
    »Ich tue dies hier nicht für Mrs. Weinstein oder Ihren Privatdetektiv oder gar für Benny die Fackel, den ich flüchtig kannte. Ich tue dies für mich und, ob es Ihnen gefällt oder nicht, für Sie.«
    »Nicht für mich«, widersprach Alicia. »Ich habe niemals gewollt …«
    »Weil sie Mörder sind. Und sobald man auf der anderen Seite als auf der der Mörder steht – und glauben Sie mir, wir stehen auf der absolut anderen Seite –, kann man sich nur noch schützen, indem man sie zur Strecke bringt, ehe sie einen erwischen. Wenn nicht, dann werden Sie es garantiert bereuen. Denn eines Tages finden sie einen – vielleicht durch Zufall, vielleicht aber auch ganz absichtlich –, aber eines Tages können sich Ihre Wege kreuzen, und dann beseitigen sie Sie, ohne zu zögern. Oder sie werden es zumindest versuchen.«
    Jacks neutraler Konversationston erzeugte bei ihr eine Gänsehaut.
    In was hin ich da hineingeraten?
    »Da kommen sie schon«, sagte er.
    Alicia fuhr herum und sah zwei Gestalten aus der Haustür stürmen. Sie wollte sich losmachen, als er ihren Arm packte, doch er hielt sie fest.
    »Dort entlang«, sagte Jack. »Und halten Sie gefälligst den Kopf unten.«
    Geduckt schob er sie zum Wagen und öffnete behutsam die Tür auf der Fahrerseite. Die Innenbeleuchtung blieb ausgeschaltet – nun verstand sie auch, warum er den Knopf mit einem Zahnstocher fixiert hatte. Er bedeutete ihr mit einer Geste, sie solle vor ihm einsteigen.
    Er folgte ihr und zog die Tür zu. Er steckte den Schlüssel ins Zündschloß, drehte ihn aber nicht herum. Statt dessen lehnte er sich zu ihr hinüber und schaute zum Haus.
    »Passen Sie auf … Gleich ist es soweit.«

18

    Gegen seine Panik ankämpfend, kauerte Kernel hinter dem platten Hinterreifen des vor sich hin rostenden Trucks im Vorgarten und beobachtete das Haus. Der Söldner, dem er gefolgt war, hockte neben ihm.
    Wie hatte es passieren können, daß an diesem Abend so viele Dinge schiefgegangen waren? Wie war das möglich?
    Vorher war er aufs äußerste beunruhigt gewesen, nachdem er erfahren hatte, daß zwei der Wächter getötet worden waren. Zwei Leichen könnten die Polizei direkt zu Kernel und damit auch zu Iswid Nahr führen. Er würde vor Khalid gedemütigt werden. Baker hatte zwar versprochen, er würde die Leichen »verschwinden« lassen, aber wieviel von diesem Versprechen war reine Prahlerei?
    Wahrscheinlich nichts. Kernel mußte zugeben, daß er von der Art und Weise, wie Baker seine Männer im Griff hatte, zutiefst beeindruckt worden war. Sie schienen bestens ausgebildet zu sein und befolgten seine Befehle mit militärischer Präzision. Und er war so weitsichtig gewesen, einen Peilsender bei dieser Clayton-Frau zu verstecken.
    Baker stieg erheblich in seiner Achtung. Wenn er nur nicht so eigensinnig wäre …
    Aber dann hatte sich die Lage rasend schnell verschlimmert. Einer tot, ein anderer im Haus aufgespießt wie ein Tier in einer Falle, und das Haus kurz vor der Explosion, die jeden Moment stattfinden konnte.
    Und wo war Baker jetzt? Hielt er sich noch in dem Haus auf? Versuchte er vielleicht, die Bombe zu entschärfen?
    Plötzlich stürmte der Söldner, der in die Falle geraten war – es war der, den sie Briggs nannten –, durch die Haustür nach

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