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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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wurde es dunkelgrau.
    Ein kurzer Augenblick totaler Schwärze, und Jack fand sich auf dem Fußboden wieder, während in seinem Magen der Schmerz aufbrandete. Er blickte hoch und sah, wie Gus zu einem weiteren Tritt in seinen Bauch ausholte. Er rollte sich in die Ecke. Etwas Schweres polterte dabei auf den Teppich.
    »Himmel, er hat eine Pistole!«, rief Gus.
    Jack hatte sich mittlerweile halb erhoben. Er streckte sich nach der .45er auf dem Teppich, aber Gus kam ihm zuvor und riss sie vom Boden hoch, ehe Jack sie erreichen konnte.
    Gus trat zurück und lud durch. Er richtete die Pistole auf Jacks Gesicht.
    »Bleib, wo du bist, Bastard! Beweg dich bloß nicht!«
    Jack setzte sich in der Hocke zurück auf die Erde und schaute zu dem großen Mann hoch.
    »Sehr schön!«, sagte Gus mit einem blutigen Grinsen. »Sehr
schön!«
    »Ich hab ihn für dich erwischt, nicht wahr, Gus?«, sagte Ceil, die immer noch den Schürhaken in der Hand hielt. Sie krümmte sich vor Schmerzen. Dieser Schlag hatte sie Kraft gekostet. »Ich hab dich von ihm befreit. Ich habe dich gerettet, nicht wahr?«
    »Sei still, Ceil.«
    »Aber er hat dir wehgetan. Ich habe ihn aufgehalten. Ich…«
    »Ich sagte, sei
still!«
    Ihre Unterlippe zitterte. »Ich… ich dachte, du wärst froh.«
    »Warum sollte ich froh sein? Wenn du mich heute Abend nicht so in Rage gebracht hättest, hätte ich vielleicht gemerkt, dass er hier war, als wir zurückkamen. Dann hätte er mich nicht überrumpelt.« Er deutete auf seine anschwellende Nase. »Das ist
deine
Schuld, Ceil.«
    Ceils Schultern sackten herab; sie starrte dumpf zu Boden.
    Jack hatte keine Ahnung, was er von Ceil halten sollte. Er hatte die brutale Misshandlung durch ihren Mann abgebrochen, trotzdem war sie diesem Widerling zu Hilfe gekommen. Und das geradezu heldenhaft. Aber die mutige kleine Amazone, die mit dem Schürhaken zugeschlagen hatte, schien meilenweit weg zu sein von dem unterwürfigen, geprügelten Wesen, das nun mitten im Zimmer stand.
    Ich begreife das nicht.
    Was der Grund dafür war, dass er es sich zur Regel gemacht hatte, grundsätzlich keine häuslichen Streitigkeiten zu schlichten. Von jetzt an würde er keine Ausnahme mehr machen.
    »Ich gehe rüber zu den Ferrises«, erklärte Ceil.
    »Weshalb?«
    »Um die Polizei zu rufen.«
    »Warte einen Augenblick.«
    »Warum?«
    Jack beobachtete Gus und sah, wie seine Blicke zwischen ihm und Ceil hin und her sprangen.
    »Weil ich nachdenke, deshalb.«
    »Ja«, sagte Jack. »Ich kann riechen, wie das Holz brennt.«
    »Hey!« Gus trat auf Jack zu und hob die Pistole, als wollte er sie ihm über den Schädel schlagen. »Noch ein Wort von dir und…«
    »Sie wollen mir doch nicht etwa zu nahe kommen, oder?«, sagte Jack leise.
    Gus trat zurück.
    »Gus, ich muss die Polizei rufen«, sagte Ceil, während sie das Schüreisen weit außer Jacks Reichweite auf den Boden zurücklegte.
    »Du gehst nirgendwohin«, erklärte Gus. »Beweg dich endlich.«
    Ceil kam demütig an seine Seite.
    »Nicht hierher!«, bellte er, packte ihre Schulter und schubste sie rüber zu Jack. »Dorthin!«
    Sie schrie vor Schmerzen auf, während sie vorwärts stolperte.
    »Gus! Was tust du?«
    Jack entschied, seine Rolle weiterzuspielen. Er ergriff Ceils Schulter und – so sanft er konnte – drehte er sie herum. Sie wehrte sich schwach, während er sie zwischen sich und Gus schob.
    Gus lachte. »Du solltest dir lieber was anderes einfallen lassen, Bürschchen. Diese magere kleine Braut kann dich kaum vor ’ner .45er Kugel schützen.«
    »Gus!«
    »Halt die Klappe! Mein Gott, wie mich deine Stimme ankotzt! Dein Gesicht kotzt mich an, dein – Scheiße, alles an dir kotzt mich an!«
    Unter seinen Händen konnte Jack spüren, wie Ceils schmale Schultern bei jedem Wort zuckten, als wären es brutale Faustschläge. Nur hätten die wahrscheinlich nicht so wehgetan.
    »A-aber Gus, ich dachte, du liebst mich.«
    Er grinste höhnisch. »Machst du Witze? Ich
hasse
dich, Ceil! Es treibt mich die Wände hoch, mit dir im selben Zimmer zu sein! Warum, zur Hölle, meinst du, prügle ich dir jedes Mal die Seele aus dem Leib, wenn ich dazu die Gelegenheit habe? Das tue ich nur, damit ich dich nicht gleich umbringe!«
    »Aber du hast doch immer gesagt…«
    »Dass ich dich liebe?«, beendete er den Satz, und sein Gesicht nahm einen zerknirschten, schuldbewussten Ausdruck an. »Dass ich nicht wusste, was über mich kam, aber dass ich dich wirklich und wahrhaftig von ganzem Herzen liebe?« Das

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