Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer
raubtierhafte Grinsen kehrte zurück. »Und du hast es geglaubt! Mein Gott, du bist so eine jämmerliche Niete, dass du jedes Mal darauf hereingefallen bist.«
»Aber warum?« Sie schluchzte jetzt.
»Warum?«
»Du meinst, warum diese Schau? Warum ich dich nicht einfach habe sitzen lassen und eine richtige Frau gesucht habe – eine, die anständige Titten hat und Kinder haben kann? Der Grund dürfte ziemlich klar sein: dein Bruder. Er hat mich zu Gorland geholt, weil er einer der besten Kunden ist. Und wenn ich und du uns trennen, dann sorgt er dafür, dass ich dort rausgeflogen bin, ehe die Tinte unter den Scheidungspapieren trocken ist. Ich habe zu viele Jahre in diesen Job reingesteckt, um mir alles durch einen Haufen Scheiße wie dich verderben zu lassen.«
Ceil schien unter Jacks Händen geradezu einzuschrumpfen.
Er funkelte Gus an. »Großer Mann.«
»Ja. Ich bin der große Mann. Ich habe die Kanone. Und ich bedanke mich bei dir dafür, Freundchen, wer immer du bist, denn sie wird all meine Probleme lösen.«
»Was? Meine Pistole?«
Er wollte Gus antreiben, sich zu beeilen und sie zu benutzen, aber Gus wollte reden. Die Worte krochen aus ihm heraus wie Maden aus einer verwesenden Leiche.
»Ja. Ich habe jede Menge Versicherungen für meine liebe kleine Frau. Ich habe sie schon Vorjahren abgeschlossen und ständig gebetet, dass sie einen Unfall haben möge. Ich war nie so dumm, irgendetwas Tödliches für sie zu arrangieren – ich weiß, was mit diesem Typen drüben in Marshall passiert ist –, aber ich dachte, verdammt noch mal, bei all den Verkehrsunfällen hier wären die Chancen, für die gute alte Ceil kassieren zu können, besser als jedes Lotto.«
»O Gus«, schluchzte sie. Es war ein durch und durch jämmerlicher Laut.
Ihr Kopf sank herab, bis ihr Kinn ihre Brust berührte. Sie wäre zu Boden gesunken, wenn Jack sie nicht festgehalten hätte. Er wusste, dass dies hier für sie fürchterlich war, aber er wollte, dass sie es hörte. Vielleicht war dies das Alarmsignal, das nötig war, um sie aufzuwecken.
Gus imitierte sie. »›O Gus!‹ Hast du eine Ahnung, in wie vielen Regennächten du meine Hoffnung angestachelt hast, wenn du erst spät vom Kartenspielen nach Hause kamst? Wie ich betete – richtig betete –, dass du von der Straße abgekommen bist und dich mit deinem Wagen um irgendeinen Mast gewickelt hast oder dass eine große Limousine eine Ampel überfuhr und dich umgepflügt hat? Hast du auch nur irgendeine Ahnung? Doch nein, immer wieder kamst du fröhlich hereingeschneit, und ich war so enttäuscht, dass ich beinahe hätte heulen können. In diesen Momenten hätte ich dir wirklich deinen mageren Hals umdrehen können!«
»Das reicht jetzt, meinen Sie nicht?«, sagte Jack.
Gus seufzte. »Ja. Ich glaube, das tut es. Aber wenigstens wurden all diese Prämien nicht umsonst gezahlt. Heute kassiere ich dafür.«
Ceils Kopf ruckte hoch.
»Was?«
»Richtig gehört. Ein bewaffneter Einbrecher war hier. Während des Kampfes schaffte ich es, ihm die Pistole zu entwenden, doch er zog dich zwischen uns, während ich schoss. Du kriegtest die erste Kugel ab – mitten ins Herz. In rasender Wut leerte ich den Rest des Magazins in seinen Kopf. Was für eine Tragödie.« Er hob die Pistole und zielte auf Ceils Brust. »Adieu, meine kleine, liebe Frau.«
Das metallische Klicken des Hammers war über Ceils Entsetzensschrei kaum zu hören.
Ihre Stimme brach ab, während sie und Gus auf die Pistole starrten.
»Das könnte ein Blindgänger gewesen sein«, sagte Jack. »Mann, ich hasse es so, wenn das passiert.« Er deutete auf die Pistole. »Ziehen Sie den Schlitten zurück, um neu durchzuladen.«
Gus starrte ihn sekundenlang an, dann zog er an dem Schlitten. Eine heile Patrone sprang heraus.
»Das war’s schon«, sagte Jack. »Und jetzt versuchen Sie es noch einmal.«
Mit verwirrter Miene zielte er erneut auf Ceil, und Jack bemerkte jetzt, dass der Lauf leicht zitterte. Gus drückte ab, aber diesmal schrie Ceil nicht. Sie zuckte lediglich zusammen, als der Hammer auf eine weitere Niete schlug.
»O Maaaannn!«, sagte Jack und streckte das Wort zu einem Quengeln. »Da glaubt man, dass man anständige Munition kauft, und wird betrogen! Heutzutage kann man niemandem mehr trauen!«
Gus betätigte erneut den Schlitten und drückte ein drittes Mal ab. Jack wartete zwei weitere Versager ab, dann kam er um Ceil herum und ging auf Gus zu.
Hektisch riss Gus am Schlitten und drückte wieder ab,
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