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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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spät dran«, sagte sie. »Vicky wartet schon auf dich.«
    Er hasste den Gedanken, Vicky zu enttäuschen. »Ich fürchte, ich muss unser Baseball-Training absagen, Gia.«
    Er hörte sie seufzen. »Du hättest es nicht versprechen dürfen, wenn du nicht ganz sicher warst, dass du es auch schaffst.«
    »Ich war überzeugt, ich könnte mich für zwei Stunden frei machen, aber…«
    »Morgen dann?«
    »Ich glaube nicht. Ich…«
    Im Hintergrund hörte er eine Kinderstimme fragen: »Ist das Jack? Ist das Jack?« Und dann sagte Gia: »Ja, Liebling, und er muss dir etwas sagen.«
    »Hi, Jack!«, begrüßte Vicky ihn und brachte ihn mit ihrer üblichen Überschwänglichkeit beinahe aus der Fassung. »Warum bist du noch nicht hier? Ich habe meinen Handschuh seit ein Uhr an, und er ist innen schon ganz verschwitzt, weil ich so lange warte. Wann kommst du?«
    Das Bild von ihr, das er vor seinem geistigen Auge sah, zerriss ihm das Herz.
    »Ah, es tut mir Leid, Vicks, aber ich habe einen Job, der mich für eine Weile hier festhält. Es tut mir wirklich Leid, aber…«
    »Du kommst nicht?«, fragte sie nun mit etwa der halben Lautstärke von vorhin.
    »Ich verspreche, dass ich mich revanchiere«, sagte er schnell. »Wir trainieren ganz lange, sobald ich von hier weg kann.«
    »Aber nächste Woche sind schon die Testspiele!«
    Bitte, Vicks, dachte er. Versteh mich doch.
    »Vicks, ich komme dann ganz bestimmt. Ich lass dich nicht hängen. Ich verspreche es dir.«
    »Okay.« Sie war jetzt kaum noch zu verstehen. »Mach’s gut.«
    Jack lehnte sich gegen die Seitenwand der Telefonzelle und starrte auf den Asphalt. Eine Ameise krabbelte auf dem Bordstein entlang. Er fühlte sich so mies, dass er wahrscheinlich einen Wettlauf gegen sie verloren hätte.
    »Also wirklich, Jack«, sagte Gia, und ein vorwurfsvoller Tonfall schlich sich in ihre Stimme. »Ist das, was du im Augenblick tust, wirklich so wichtig, dass du nicht vorbeikommen und mit ihr spielen kannst?«
    »Das ist es nicht. Es ist nur, dass mir nicht gefällt, was hier im Augenblick abläuft.«
    »Heißt?«
    »Ich werde verfolgt.«
    »Von wem?«
    »Weiß ich nicht genau, und das beunruhigt mich. Ich will nicht, dass sie von dir und Vicks erfahren, daher halte ich es für das Beste, wenn ich zu euch auf Distanz bleibe, bis dieser Auftrag beendet ist.«
    »Oh«, sagte sie. »Und wann wird das sein?«
    »Schon bald, hoffe ich.«
    Ein weiterer Seufzer. »Jack, wann hörst du endlich damit auf?«
    »Bitte, Gia. Nicht jetzt. Ein Münzfernsprecher auf einem dicht bevölkerten Bürgersteig in Hell’s Kitchen ist nicht der Ort, von dem aus ich über dieses Thema diskutieren möchte.«
    »Du willst nie darüber reden.«
    »Gia…«
    »Erkennst du denn nicht, was dieses Handyman-Jack-Zeug bewirkt? Es betrifft nicht nur dich. Es betrifft uns alle. Und nun hast du deswegen sogar Angst, uns zu sehen.«
    »Ich hasse es, wenn du Recht hast.«
    Das schien sie zu besänftigen. »Na schön. Fortsetzung folgt. Bitte sei vorsichtig, Jack.«
    »Aber immer. Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch.«
    Sein Innerstes in wildem Aufruhr, hängte Jack ein und starrte verzweifelt auf das Telefon. Gia hatte Recht. Er sollte bei der Auswahl seiner Jobs wirklich ein wenig sorgfältiger vorgehen. Er vermutete, dies war der Preis der Fürsorge, der engen Bindungen. Nichts davon hatte er in den Zeiten seines Daseins als einsamer Wolf gekannt, als ihm kein Job zu hart, keiner zu gefährlich gewesen war. Aber jetzt… was war es wert, Vicky zu enttäuschen … oder sie möglicherweise in Gefahr zu bringen?
    Was ihn ärgerte war, dass er in letzter Zeit so verdammt wenig wählerisch gewesen war. Man nehme nur diesen Auftrag, zum Beispiel – eine vermisste Ehefrau hätte eine risikolose, leicht zu lösende Angelegenheit sein müssen. Wie kam es, dass alles so extrem außer Kontrolle geraten war?
    Früher oder später müsste er sich der Wahrheit stellen: Er konnte nicht beides haben. Einige schwere Entscheidungen standen ihm bevor.
    Doch darüber konnte er jetzt nicht nachdenken.
    Er griff wieder nach dem Hörer, als wollte er ein weiteres Gespräch führen, dann wirbelte er herum…
    …und erschreckte eine junge Frau, die hinter ihm wartete. Sie trug Jeans und ein abgeschnittenes Orioles-T-Shirt, hatte eine Stoppelfrisur und mindestens ein Dutzend Ringe in ihrer linken Ohrmuschel. Sie erholte sich schnell.
    »Sind Sie fertig?«
    Er suchte die Umgebung ab, um festzustellen, ob er jemanden dabei erwischen konnte,

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